Bartolomé de Las Casas |
von Anne Pöttgen Konquistador, Sklavenhalter, Historiker und Verteidiger der Rechte der Indios. Eine lange Entwicklung vom 18-Jährigen, der das Abenteuer suchte, zum Priester, der die Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten seiner Zeit nicht länger ertragen konnte. Von Spanien nach Hispaniola 1502 ging Las Casas zum ersten Mal in die neuen spanischen Gebiete, nach Hispaniola, heute Dominikanische Republik und Haiti. Er wurde Berater des Gouverneurs, der ihm nach der Teilnahme an mehreren Feldzügen eine Encomienda zuteilte. Das heißt, er bekam Land und Indios, die für ihn arbeiten mussten. Irgendwann zwischen 1506 und 1512 wurde er zum Priester geweiht, bewirtschaftete jedoch weiter seinen Landbesitz und nahm weiter an Feldzügen teil. Zum Beispiel an der blutigen Eroberung Kubas 1511 bis 1513. Im Jahre 1514 begann sein Kampf für die Rechte der Indios. Er ließ als erstes seine eigenen Indios frei. Bei seinen Besuchen in Spanien ab 1515 wurde er von Ferdinand von Aragon, später dem Erzbischof von Toledo, unterstützt. Mit einer leidenschaftlichen Rede zu Gunsten der Indios vor dem spanischen Parlament im Dezember 1519 überzeugte er Karl V. davon, eine Gesellschaft friedlicher Koexistenz zwischen Spaniern und Indios zu gründen. Das Experiment endete in einer Katastrophe. Der Kampf mit der Feder Las Casas zog sich in ein Dominikanerkloster zurück und begann zu schreiben. Unter anderem sein dreibändiges Hauptwerk „Historia de las Indias“. Sie sollte auf seinen Wunsch hin erst nach seinem Tod veröffentlich werden. Tatsächlich geschah dies erst 1875. 1541/1542 schrieb er in Spanien während des Wartens auf eine Audienz bei Karl V. den „Kurzgefassten Bericht über die Verwüstung der westindischen Länder“. Davon beeindruckt erließ Karl V. die „Neuen Gesetze“, in denen unter anderem angeordnet wurde, dass die Sklaven auf den Encomiendas nach einer Generation freizusetzen seien. Als Bischof von Chiapas in Guatemala setzte Las Casas diese Gesetze durch, was ihm naturgemäß die Feindschaft der Sklavenbesitzer eintrug. 1547 kehrte er nach Madrid zurück, wo er sich bis zu seinem Tod für die Rechte der Indios einsetzte. “Der Grund, warum die Christen eine solch unendliche Zahl von Seelen zerstört und getötet haben, war ihre Gier nach Gold und das Ziel, in kürzester Zeit reich zu werden.“ Links zu ausführlichen Informationen zum Thema Biografie Bartolomé de Las Casas, auf dieser Website auch “Die Eroberung Perus” und “Die Eroberung Mexikos” Ökumenisches Heiligenlexikon mit Illustrationen zu „Historia de las Indias“ Eine ausführliche Darstellung des Wirkens von Las Casas Beide Bilder Wikimedia Commons |
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