Schlafstadt? |
von Marie-Luise Schwelm "Wer Garath nicht kennt, hat das Leben wohl verpennt", reimte ein Garather - wohl auch gegen die Klischeevorstellung von der Schlafstadt, denn auf den ersten Blick ist Garath eine graue Betonstadt auf grüner Wiese. Die Anfänge Die Wohnungsnot der 50er Jahre - 1950 zählte Düsseldorf 500 000 Einwohner, jährlich kamen mehr als 20 000 dazu - erforderte eine mutige und großzügige Planung. Düsseldorf startete 1958 das größte geschlossene Bauvorhaben seiner Geschichte. Es war die Zeit der großen Zuwanderung aus dem Osten Deutschlands, die Zeit vor der Mauer. Die Lage Die Lage im Süden der Stadt war günstig. Das Gebiet lag unmittelbar an der Bundesbahnstrecke und der späteren S-Bahn. Hier in dieser hervorragenden Verkehrslage entstand die Neue Stadt in der großen englischen New-Town-Tradition. Es gab vier Bauabschnitte, je zwei links und rechts der Bahn, verbunden durch ein Gesamtzentrum. Die Bewohner 1962 zogen die ersten Neu-Garather ein, vorzugsweise kinderreiche Familien, in einen wachsenden, also noch unfertigen Stadtteil. Heute leben hier etwa 21 000 Menschen, die zu ihrer Arbeitsstelle nach Düsseldorf oder Leverkusen pendeln. Infrastruktur Und damit Garath nicht nur reine Schlafstadt ohne jegliche Infrastruktur blieb, wurden einige kleinere Gewerbebetriebe angesiedelt, eine Sportanlage geschaffen und eine Kleingartenanlage angelegt. Freizeit Aber auch an die Freizeitgestaltung der Bewohner wurde gedacht. Es gibt viele Freizeiteinrichtungen und sehr viel Grün. In kurzer Zeit etablierten sich mehr als 40 Vereine. Ein großes Freizeitzentrum, die „Freizeitstätte Garath", mit zahlreichen Einrichtungen und einem Programm für alle Altersstufen. Im Stadtteilkino läuft ein internationales Programm. Kultur Im Schloß Garath, einstiger Sitz derer von „Garderode", werden heute kammermusikalische Konzerte aufgeführt. Die Freizeitstätte Garath ist eine gefragte Bühne selbst für renommierte Künstler, zu deren Gastspielen Zuschauer aus der ganzen Region anreisen. Link Garath
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