von Ursula Fritzle Was wissen Sie von der Heilkraft des Schreibens und der Zukunft des
Buches? Von Hörproben? Wird sich der Journalismus mit den neuen Medien
arrangieren? Meine Linktipps helfen bei der Beantwortung dieser Fragen.
Für alle, die nicht auf der Buchmesse sein konnten, gibt es
das Literatur-Café als Treffpunkt im Internet.
Interessant sind die Buchmesse-Podcasts seit 2005. Einige Beispiele aus 2009: Herrad
Schenk berichtet in 20 Minuten über die Autobiografiewelle seit den 90ern und
spricht über ihr Buch: „Heilkraft des Schreibens“, in dem sie Menschen durch
eine fiktive Schreibwerkstatt führt. Katastrophales Wunschkonzert: Thomas
Glavinic im Gespräch / ebenso Elke Heidenreich und Bernd Schröder und viele
weitere Hörmöglichkeiten.
Die Bundeszentrale für politische Bildung beschäftigt sich
in „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ 42-43.2009) mit der „Zukunft des Buches“
Erscheinungsdatum 12.10.2009, 48 Seiten.
Auf der Website steht ein pdf zum Download bereit, ein gedrucktes Exemplar kann
kostenlos angefordert werden.
Zum Inhalt: 7 Beiträge von bekannten Autoren, darunter Verleger,
Korrespondenten und Professoren. Ist der Hype ums E-Book gerechtfertigt? Zukunft
des Buches, Verlegen in digitalen Zeiten, Zukunft der digitalen Bibliothek,
Copyright und Rechtemanagement, Buchdruck.
Ein Gedicht kann noch mehr berühren, wenn man es hört. Und wenn gar der Dichter
die Verse vorträgt, wirkt es meistens noch besser. Proben aus den zur Buchmesse
erschienenen „Lyrikstimmen – die Bibliothek der Poeten“ beweisen das.
Versammelt sind auf der Website bis dato Hörproben von Thomas Bernhard, H.C. Artmann,
Rose Ausländer, Bertolt Brecht, Nelly Sachs, Hesse und Benn. Lesenswert die
Einführung zur Edition und zu den Hörproben unter dem Titel
„Ein Jahrhundert in Stimmen“ von Felicitas von Lovenberg.
Mein letzter Linktipp hat mit Journalismus
und Medienwandel zu tun. Es handelt sich um ein Interview vom 09.10.2009 mit
Wolfgang Blau, Chefredakteur von Zeit-online, geführt von Doris Raßhofer,
leicht gekürzt nachzulesen im Blog CARTA.
Dieses Interview wurde in der Blogosphäre und bei natürlich bei Twitter stark
beachtet. Interessant sind dort die zahlreichen Kommentare, erstaunlich auch,
dass sie durchweg positiv sind.
Hier einige Andeutungen zum Inhalt: Das Internet verändert nicht nur die
Medienbranche / Abwanderung der Jugend ins Netz / Paid content Inhalte / „das
Internet wird gerade zu einer Art Betriebssystem unserer Gesellschaft“ und
vieles mehr. Ich empfinde das Interview als exzellenten Lagebericht und
empfehle die Lektüre unbedingt, auch wenn es ziemlich lang ausfällt. Die
Druckversion, die
CARTA anbietet, ist aber sehr übersichtlich, auch fürs Lesen.