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Gekauft ist gekauft
                                    von Michaela Godefroy
Der kleine, ausgemergelte Körper krümmt sich vor Schmerzen. Sie flüstert ins Telefon:Ja Mama, ich komme ganz bald nach Hause". Sie spürt es genau, binnen Kurzem werden sie sie heimkehren lassen. Sie kehrt heim, um zu sterben.

Festtag zur Abschaffung der Sklaverei
Illustration
Karte von Thailand; wikimedia commons

Am 23. Oktober feiert man in Thailand den Chulalongkorn Tag. Es ist der Tag, an dem die Thais ihres großen Königs Rama V. gedenken. Rama V oder Chulalongkorn, dessen offizieller Name Phra Chula Chomklao Chaoyuhua lautet, war ein bedeutender Erneuerer des siamesischen Königreichs. Ein König, der seiner Nation die Unabhängigkeit erhielt. Eines seiner größten Verdienste war die Abschaffung der Sklaverei in Thailand. Die UNESCO kündigte aus Anlass seines 150. Geburtstags am 20. September 2003 an, König Chulalongkorn in die Liste der weltweit bedeutenden und vorbildlichen Persönlichkeiten der Geschichte aufzunehmen. Seine großen Verdienste auf den Gebieten Erziehung, Kultur, Gesellschaftswissenschaften, Sozialentwicklung und Kommunikation sollten solcherart gewürdigt werden.

35.000 Sklaven allein in Bangkok
Die Prostitution wurde 1960 für illegal erklärt, doch gibt es heute allein in Bangkok bis zu einer Million Prostituierte, von denen über 35.000 gekaufte Sklaven sind. Der Vizepremier erklärte 1980: "In den nächsten Jahren brauchen wir Geld. Deshalb bitte ich alle Gouverneure, die natürlichen Schönheiten ihrer Provinzen in Betracht zu ziehen. Auch bestimmte Formen der Unterhaltung, obwohl einige von Ihnen diese als abstoßend und schändlich betrachten mögen, sind zu tolerieren, denn wir müssen die Arbeitsplätze im Auge behalten, die hierdurch entstehen." Die Bordellbetreiber missbrauchen die Mädchen, um sie zu unterwerfen und die Polizei fängt sie wieder ein, wenn sie versuchen zu fliehen. Viele Flüchtlinge aus dem benachbarten Burma und Laos arbeiten ebenfalls als Prostituierte in Bangkok. Wenn sie erwischt und deportiert werden, arrangiert die Polizei gewöhnlich an der Grenze ihren Wiederverkauf an die Bordellbesitzer.

Die Kaufsummen variieren
Bis zu 50.000 thailändische Frauen arbeiten als Zwangsprostituierte in Japan. Eine Vielzahl als exotische Tänzerinnen und Barmädchen in Europa und in den USA. Eine Bordellbetreiberin in New York bezeugte, dass sie für die 30 Frauen, die in ihrem Etablissement festgehalten wurden, zwischen 6.000 und 15.000 Dollar Kaufpreis bezahlt habe. Die Mädchen arbeiten solange an den Schulden ab, bis der Körper versagt. Viele von ihnen kommen nur nach Hause zurück um zu sterben.

Frauenkauf - Heirat nicht ausgeschlossen
Eine weitere Form der Sklaverei ist es, wenn ein Mann nach Thailand fährt und sich von dort - ganz legal - eine thailändische Frau mitbringt. Ebenso wie der Menschenhandel, der aus allen Teilen der Dritten Welt den Nachschub für die Bordelle in Mitteleuropa liefert. Es handelt sich hierbei um eine moderne Art des illegalen Sklavenhandels und der Sklaverei.

Menschen versklaven Mitmenschen
Dass es Menschen gibt, die ihre Mitmenschen versklaven, ist in der heutigen Zeit schwer vorstellbar. Und doch ist Thailand ein Ursprungs-, Transit -und Zielland für Männer, Frauen und Kinder, die Opfer des Menschenhandels zum Zwecke der gewerbsmäßigen Zwangsarbeit sind. Thailands relativer Wohlstand zieht Migranten aus benachbarten Ländern an, welche vor der Armut und, im Fall von Burma, militärischen Repressionen fliehen müssen. Sogar Kinder werden von Burma, Kambodscha, Laos, der People's Republic of China (VR China), Vietnam, Russland sowie Usbekistan zum Zweck der kommerziellen, sexuellen Ausbeutung ge -und verkauft. Die vier wichtigsten Sektoren der thailändischen Wirtschaft (Fischerei, Bau, Landwirtschaft und Hausarbeit) verlassen sich stark auf burmesische Migranten ohne Papiere, einschließlich ihrer Kinder, als billige Arbeitskräfte.

Sextourismus und Wirtschaftswunder
In einer Broschüre einer holländischen Firma für Sextourismus ist Folgendes zu lesen: "Viele Mädchen kommen aus dem armen Nordosten des Landes und aus den Slums von Bangkok. Es ist zur Gewohnheit geworden, dass die hübscheste Tochter ins Geschäft einsteigt, um Geld für die arme Familie zu verdienen. ...Sie werden feststellen, dass es hier genau so leicht ist, ein Mädchen zu bekommen, wie eine Packung Zigaretten. ... Kleine Sklavinnen, die wirkliche thailändische Wärme vermitteln." Viele Prostituierte sind HIV infiziert, Thailand hat die höchste HIV-Rate der Welt.
Das sogenannte asiatische Wirtschaftswunder hat die Lage für Kinder noch verschlimmert. Weil das Einkommen in der Landwirtschaft für Kleinbauern gefallen ist, nimmt der permanente Verkauf von Kindern stetig zu.

Sklaverei in der heutigen Zeit

Geschichte der Sklaverei in Thailand Pdf-Dokument, 2 Seiten
 
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