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Joachim Ringelnatz Museum
                                von Horst Glameyer
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise

Denn auf den letzten Teil der Reise.
 

Der Dichter Joachim Ringelnatz
Bis nach Australien, wie seine beiden Ameisen, ist auch er nicht gekommen, obwohl sein Leben abenteuerlich genug war. Mit bürgerlichem Namen hieß er Hans Bötticher und wurde am 7. August 1883 in Wurzen (Sachsen) geboren. Auf vielerlei Umwegen kam er während des Ersten Weltkriegs auch nach Cuxhaven. Als Leutnant zur See der Kaiserlichen Kriegsmarine kommandierte er eine Flugabwehrbatterie in Seeheim bei Cuxhaven. So lag es nahe, ihm zum Gedenken in dieser Stadt ein Museum einzurichten.

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Joachim Ringelnatz Museum

Er schrieb Gedichte, Prosa und Dramen unterschiedlichster Art, oft humoristisch, aber auch ernsthaft. Seit 1919 nannte er sich Joachim Ringelnatz und wurde bald u. a. durch seine Turngedichte sowie die Seemannsfigur Kuttel Daddeldu in seiner Gedichtsammlung „Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid" weithin bekannt.

Der Maler Joachim Ringelnatz
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Er war ein begabter, vielseitiger Künstler, der seinen Lebensunterhalt an wechselnden Orten in den verschiedensten Berufen verdiente, z.B. als Archivangestellter im Scherl-Verlag, Berlin. Im Jahr 1920 heiratete er Leonharda Pieper, die er „Muschelkalk" nannte, und lebte mit ihr in München.
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Rettungsboot Ölgemälde 1927

Von seinen Bildern hängen mehrere im Cuxhavener Joachim Ringelnatz Museum, eines findet sich in der Hamburger Kunsthalle.
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Wünschelrutengänger kolorierte Zeichnung o.J.

Wenige Monate vor seinem Tod schrieb Ringelnatz an den mit ihm befreundeten Glasmaler Otto Linnemann:"Einmal sehen wir uns schon froh wieder, und wäre es nach dem Tode, sonst lögen Deine Fenster und alle Kunst und Religion."

Der Kabarettist Joachim Ringelnatz
In der Berliner Kleinkunstbühne „Schall und Rauch" (Hans von Wolzogen) trat Ringelnatz erstmals 1920 als Kabarettist erfolgreich auf. Fortan trug er seine Gedichte in vielen Kabaretts im In- und Ausland vor. Drei Jahre später stellte Flechtheim in Berlin seine Bilder aus.
Umso härter traf ihn 1933 das Auftrittsverbot der Nationalsozialisten. Einige seiner Bücher wurden bei der Bücherverbrennung zusammen mit den Werken vieler anderer ins Feuer geworfen. Das Ehepaar verarmte. Nur mit Mühe gelang es Ringelnatz, noch einige wenige Gastspiele in der Schweiz zu geben. Asta Nielsen, Renée Sintenis, Paul Wegener, Ernst Rowohlt und Johannes Graf Kalckreuth richteten die Feier zu seinem 50. Geburtstag im Kaiserhof in Berlin aus. Joachim Ringelnatz starb am 17. November 1934 an Tuberkulose und wurde auf dem Berliner Waldfriedhof beigesetzt.

Joachim-Ringelnatz-Stiftung
Der große Literaturkritiker Alfred Polgar schrieb über Joachim Ringelnatz: „Dieser unvergleichliche Ringelnatz hat den Stein der Narren entdeckt (welcher, wie wunderbar, dem der Weisen zum Verwechseln ähnlich ist)."
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Im Sommer 2001 wurde die gemeinnützige Joachim-Ringelnatz-Stiftung gegründet. Sie widmet sich u. a. der Sammlung und Pflege des Künstlernachlasses. Die Stadt Cuxhaven stellte dafür das Haus in der Südersteinstraße 44 als Museum zur Verfügung.

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Die Bilder sind von der Museumswebsite herunter geladen.

 
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