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caricatura museum frankfurt
                                        von Erna Subklew
Seit dem 1. Oktober 2008 besteht das Museum für Komische Kunst, offiziell caricatura museum frankfurt genannt. Nach einem langen Kampf der Karikaturisten Deutschlands und vor allem „der Neuen Frankfurter Schule“ hat es sein Domizil im Leinwandhaus am Weckmarkt.


Der Weg

Im Jahre 1962, mit der Gründung der Satirezeitschrift „Pardon“, haben die Satiriker und Zeichner Frankfurt am Main zu ihrem Standort erwählt. Heute gilt die Stadt als die heimliche Hauptstadt dieser Kunstrichtung. Die Vertreter „der Neuen Frankfurter Schule“ sehen sich als die Nachkommen des in Frankfurt in den zwanziger Jahren gegründeten „Instituts für Sozialforschung“ auf den Feldern des Cartoons, des Zeichenstrip, der Satire und der Nonsens-Poesie.
Im März 1999 traf sich eine Anzahl von Künstlern, unter anderem Chlodwig Poth und Robert Gernhardt, um nur einige von ihnen zu nennen, mit dem Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt, um mit ihm die ersten Schritte für ein Museum für Komische Kunst und damit ein Domizil für „die Neue Frankfurter Schule“ zu erörtern.
Seit diesem Treffen ist vieles geschehen. Im November 1999 wurde die erste Ausstellung der Komischen Kunst unter dem Thema „20 Jahre Titanic“ zum 20.Jahrestag der Zeitschrift im Karmeliterkloster gezeigt.

Wie es weiter ging
Im April 2000 gab es im Historischen Museum zum 70. Geburtstag von Chlodwig Poth eine Ausstellung „Euch werde ich’s zeigen“. Im August des selben Jahres folgte die Ausstellung „Lachende Frauen“, in der nur Arbeiten von Frauen gezeigt wurden. Zur Buchmesse im Herbst des gleichen Jahres waren es drei Ausstellungen unter dem Schwerpunktthema „Faszination Komik“.
Das rege Besucherinteresse an den jeweiligen Ausstellungen stärkte den Gedanken zur Gründung eines eigenen Museums für die Komische Kunst in Frankfurt.

Die Eröffnung
Am 1.Oktober 2008 war es dann so weit. Das caricatura museum frankfurt wurde im Leinwandhaus am Weckmarkt eröffnet.
Im Januar 2009 gab es die Ausstellung Greser & Lenz. Für 18.00 Uhr waren die Freunde der Komischen Kunst eingeladen, aber schon eine Weile vorher war kein Durchkommen mehr im Museum. Eine Menschenmenge wälzte sich langsam von einem Bild zum anderen. Jeder wartete ab 18.00 Uhr auf die erste Ansprache, mit der die Ausstellung offiziell eröffnet werden sollte. Doch nichts geschah. So beschäftigte man sich weiter mit den Exponaten. Nach zehn Minuten kam die Durchsage „Herr Polt steckt im Stau. Er bemüht sich, so schnell wie möglich, hierher zu kommen.“
Es dauerte noch eine Weile. Ältere Damen suchten nach einer Sitzgelegenheit, aber außer den Treppen gab es nichts.
Endlich kam Polt dann und seine Rede entschädigte für das nicht angenehme Warten.

Das Leinwandhaus
Das Leinwandhaus ist ein kleines Museum über drei Stockwerke verteilt. Im Erdgeschoss und der Galerie sind für gewöhnlich die Exponate der aktuellen Ausstellung. Im ersten Stock findet man rund 5000 ausgewählte Werke der Frankfurter Neuen Schule und im zweiten Stock befindet sich die Medienlounge mit der Humorbibliothek.
Im Jahre 2009 gab es drei weitere Ausstellungen, die zusammen 60 Tausend Besucher anzogen. Ein enormer Anstieg gegenüber den vorher auch schon gut besuchten Ausstellungen in den anderen Häusern.
Zum Erfolg des Museums trugen auch die Medien bei, die sich sehr interessiert zeigten und dies waren nicht nur die deutschen, sondern auch die ausländischen Medien.
Zum Museumsuferfest veranstaltete das caricatura museum ein Festival der Komik, an dem über 3000 Menschen teilnahmen. Es bildete die Brücke zwischen dem Geschehen am nördlichen und südlichen Mainufer.

Blick in die Zukunft
Im Jahre 2010 setzt das caricatura museum seine Arbeit mit drei Ausstellungen fort. Von Februar bis April zeigt es die Ausstellung „Poth für die Welt“ anlässlich des 80. Geburtstages von Chlodwig Poth. Ab dem 25. Mai wird man Zeichnungen von Franziska Becker sehen können. Sie ist die prägende Cartoonistin in Deutschland, bekannt vor allem als Zeichnerin für die Zeitschrift „Emma“. Im August gibt es zum Museumsuferfest das zweite Festival der Komik und am 30.September ist die Eröffnung der Ausstellung des Berliner Malerkarikaturisten Guido Sieber. Seine Bilder geben einen Einblick in die Geschichte der populären Musik, vor allem der Pop-Kultur.

Link
Museum für Komische Kunst in Frankfurt am Main


Quelle: Aura, Jahresgabe 2009/2010  museum frankfurt

 
 
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