Energiepolitik: Am Atomausstieg festhalten

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fmark

Energiepolitik: Am Atomausstieg festhalten

Beitrag von fmark »

Die Diskussion um den Atomausstieg schien an Interesse zu verlieren. Nun bringt die FDP das Thema wieder aufs Tapet. Bei ihrem Parteitag in Warnemünde verabschiedeten die Dele-gierten mit großer Mehrheit die Forderung einer Laufzeitverlängerung für die bestehenden Atomkraftwerke.

Die Gründe warum ich gegen den atomaren Wiedereinstieg bin: Ich finde ich es unmöglich, ein Gesetz, das vor kurzem – allerdings unter einer anderen Regierung – nach langwierigen Verhandlungen in Kraft getreten ist, einfach zu kippen. Das heißt doch, dass überhaupt keine langfristigen Entscheidungen mehr getroffen werden können.

Die westeuropäischen AKWs sind zwar viel sicherer, als der ukrainische Exreaktor in Tscher-nobyl, ABER sicher ist keiner der existierenden Reaktoren. Selbst der in Bau befindliche an-geblich supersichere, supermoderne Reaktor in Finnland ist nach Aussage eines der leitenden Entwicklungsingenieure keineswegs 100prozentig sicher.

Auch hat man für die Endlagerung noch keine Lösung gefunden – weder in Deutschland, noch weltweit.

Sobald über eine Verzögerung des Atomausstiegs geredet wird, ist der Wille zur Entwicklung alternativer Energien nicht mehr besonders intensiv und vor allem geht der Investitionswillen für solche Alternativen verloren. Dabei könnten – ebenfalls laut Experten – alternative Ener-gien bei weitem die Leistungen der derzeit in Deutschland am Netz hängenden AKWs erset-zen.

Zur Erinnerung: Die rot-grüne Bundesregierung und die deutsche Atomwirtschaft unterzeich-neten am 11.6.2001 im Berliner Kanzleramt das Abkommen zum Atomausstieg. Es enthält u.a. folgende Punkte: Für jede Anlage wird auf Basis einer Gesamtlaufzeit von 32 Kalender-jahren ab Beginn ihres kommerziellen Betriebs festgelegt, wie viel Atomstrom sie noch pro-duzieren darf. Während der Restlaufzeit wird der bisher geforderte Sicherheitsstandard ge-währleistet. Im Atomgesetz wurde eine Pflicht zu regelmäßigen Sicherheitsprüfungen neu verankert. Die Unternehmen sollen so zügig wie möglich an den Standorten der Kernkraftwerke oder in deren Nähe Zwischenlager errichten.
Die Inhalte der Vereinbarung flossen in das Atomgesetzes in der Fassung vom April 2002 ein.
Gast RSW

Energiepolitik: Am Atomausstieg festhalten

Beitrag von Gast RSW »

Fiedel ich finde Deinen Hinweis richtig und wichtig. Du sprichst gar nicht davon, was die alte Regierung den Kraftwerksbetreibern für Miliarden-Gechenke für die Akzeptanz dieses Gestzes gemacht hat.- Die Miliarden- Rückstellungen der Energiegesllschaften für die Risiken der Atom- Kraftwerke wurden aufgelöst zu Lasten der Bundesregierung, und mit dem nun freien Geld gehen RWE, EON und wie die Firmen alle sich nenen auf Beutezug ins Ausland und liefern eines Tages den Atomenergie, aus dem Ausland nach Deutschland.- Die alte Masche: Erst wird beim Bürger/ Kunde abkassiert. Die Gewinne für das Unternehmen gesichert, eventuelle Risiken werden vom Staat übernommen, also sozialisiert.
ewald24.5.06
helmutf

energiepolitik

Beitrag von helmutf »

Es hat den anschein als wolle die FDP die steigenden preise auf dem rohölmarkt und das durch hohe nachfrage knappe angebot an öl dazu benutzen der atomlobby in die hände zu spielen. Die FDP sieht sich also nach wie vor in der hauptsache als wirtschaftspartei.
Wenn die kraftwerksbetreiber alle kosten von der erstellung eines kraftwerks bis zum rückbau und der einlagerung des verstrahlten materials und der brennstäbe selbst tragen müssten wäre die mär vom billigen atomstrom nicht aufgekommen. Man kann nur hoffen, dass die derzeitige regierung und alle folgenden beim ausstieg aus der atomenergie bleiben.
Von der technik her ist es sicherlich möglich einen sehr hohen sicherheitsstandard in den bau der atomkraftwerke einzubringen. Das grösste sicherheitsrisiko ist aber auch hier der mensch. Der tägliche umgang mit der gefahr relativiert diese, man nimmt sie u.u. kaum noch wahr und die kleinste unachtsamkeit kann dann zu einer katastrophe führen.
Notizen über „störungen“ in einem AKW kann man fast wöchentlich lesen.
Um in alternative energien zu investieren sind wahrscheinlich die gewinnmargen für die grossen der energiewirtschaft noch zu gering.
Und was die sicherheit der endlager angeht:
In der norddeutschen tiefebene hat es in der letzten zeit vermehrt leichte erdbeben gegeben. Dies wurde u.a. auf das ausbeuten der erdgasfelder zurück geführt. Dagegen wehren sich die beteiligten energiekonzerne und führen diese beben auf tektonische ursachen zurück. Tektonische erdbeben in der norddeutschen tiefebene, wie sicher sind dann die geplanten endlager in diesem gebiet?
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