Was lesen wir im Sommerloch

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Erna
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Was lesen wir im Sommerloch

Beitrag von Erna »

Da viele von uns das Kehlmann-Buch schon gelesen haben, hat Ursel vorgeschlagen, den mit dem Bachmann-Preis ausgezeichneten Beitrag von Kathrin Passing zu lesen. Ihren Link, wie Ihr zu dem Beitrag kommen könnt, habt Ihr ja alle erhalten, so dass ich ihn nicht zu wiederholen brauche. Gleichzeitig damit gibt es auch die Audio-Übertragung der Preisverleihung. Es ist sehr interessant, sie sich anzuhören. Daneben war im Feuilleton der FAS ein Kommentar zur Preisverleihung.
Ich würde mich freuen, wenn einige mitmachen würden.
Erna
ursel

Passig, Kathrin: Sie befinden sich hier

Beitrag von ursel »

Liebe Erna,
günstig ist, daß jede/r mitlesen kann, weil man gar nichts kaufen muß. Deshalb für diejenigen, die nicht zur lokalen Leserunde gehören, noch mal die basics: Kathrin Passigs Erzählung "Sie befinden sich hier"
Les-, sicht- und hörbar unter:
http://bachmannpreis.orf.at/bachmannpre ... es/110801/
29.06.2006

Meine Erstlese- und Ersthöreindrücke: das Hören und Sehen ist noch besser als das Lesen. Ich bin verunsichert, ob es ein Er-oder-Sie-Erzähler ist, ich tendiere im Moment zu männlich. Ein Beispiel für den Humor von Passig: "Die rettende Berghütte wird nicht zu mir kommen, aber sie läuft auch nicht weg". Oder etwas später â€
Erna
Beiträge: 878
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Komik bei Passig

Beitrag von Erna »

Als ich die Seiten von Kathrin Passig las und mir die Situation in der sie steckt, überlegte, fragte ich mich, was hast du in Situationen großer Angst gedacht. Mir fielen keine Überlegungen vom Punkt zu Linie zu werden, die andere kreuzt, kein wenn ich Schinken hätte und dann noch die Eier, sondern, wie kommst du hier raus, wie kannst du das ändern. Ich kann mir daher nicht real vorstellen, dass K.Passing je in einer ausweglos scheinenden Situation gewesen ist. Daher vielleicht die Ansicht von Komik bei den Hörern. Ich finde diese Überlegungen konstruiert.
Erna
Horst Glameyer
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"Sie befinden sich hier"

Beitrag von Horst Glameyer »

Wenn ich die Erzählung „Sie befinden sich hier“ von Kathrin Passig, der jüngsten Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin, richtig verstanden habe, so gibt die Autorin die Gedanken eines Ich-Erzählers wieder, der sich im Schnee verirrt und seine Begleiterin Anne verloren hat. Man sollte ihre Darstellung eines inneren Monologs nicht zu ernst nehmen. Da sie Anglistik studiert hat, wird sie auch wissen, wie James Joyce im „Strom des Unterbewussten“ solche Monologe niederschrieb, nämlich ohne Punkt und Komma, indem er sich in seine fiktive Person und in deren Lage hineinversetzte. Davon kann in dieser Erzählung kaum die Rede sein; denn sie ist mit Blick auf die Jury des Bachmann-Preises, wie man inzwischen weiß, entworfen worden.

Auf Seite 7 unten heißt es: „Ich kann mir keine unnützen Gedanken leisten, die meine Energievorräte aufzehren.“ Diese Erkenntnis kommt dem im Schnee Herumirrenden reichlich spät; denn für einen Menschen in einer u.U. tödlichen Notlage sind viele seiner sprachlich sorgfältig formulierten Gedanken mehr als unnütz, oft sogar äußerst unglaubwürdig.
Auf Seite 8 (zweiter Absatz) liest man: „Wenn sich die Lichtverhältnisse bessern, erkenne ich kleine, bucklige Kiefern.“ Bleibt die Frage, werden sich die Lichtverhältnisse bessern? Und woher weiß er bei den gegenwärtigen Lichtverhältnissen, was er dann sehen wird?

Da für diese Erzählung von der Jury der erste Preis vergeben wurde, müssen die anderen Arbeiten wohl unter diesem Niveau gelegen haben, sonst kann man sich die Preisverleihung für eine derart konstruierte Geschichte kaum vorstellen. Auch das Fiktive sollte, wenn es Ereignisse in der realen Welt darstellt, glaubwürdig bleiben; es sei denn, es handelt sich um eine Farce.

Literaturpreise sind für junge AutorInnen wichtiger als für etablierte, deren Werke sich gut verkaufen. Gerade deshalb sollten die Juroren auf Qualität achten und Maßstäbe setzen; denn die in Deutschland geplante Urheberrechtsreform wird sich auf Kosten vieler AutorInnen zugunsten der Hersteller von Informationstechnologien (IT) auswirken, sofern nicht die Autorenverbände noch Änderungen herbeiführen können.
Kathrin Passig schrieb für die „Zentrale Intelligenz Agentur“ (ZIA) und hat mit dem Gewinn des Bachmannpreises ihre und deren Mission erfüllt. Hoffentlich hat sie damit nicht anderen guten jungen AutorInnen, die auf Preisgelder angewiesen sind, einen Bärendienst erwiesen.

Horst
HildegardN

Beitrag von HildegardN »

Ich bin etwas spät dran und habe erst jetzt bemerkt, dass die Diskussion bereits voll im Gange ist. Allerdings befinde ich mich dadurch in der bevorzugten Lage, von den Gedanken und Beurteilungen der bereits tätig gewordenen Lese-TeilnehmerInnen zu profitieren.
Zunächst: Komisch oder humorvoll finde ich Katrin Passigs Erzählung nicht, eher tragisch, denn sie schildert (konstruiert) eine auswegslose Situation.
Beeindruckt hat mich ihr Einfallsreichtum in einer
Nah-Tod-Situation, die kreative Gedankenflüge doch kaum zulassen dürfte. Oder? M.E. würden hier eher Verzweiflung und Resignation oder auch punktuelle Rückblicke Platz greifen. Katrin Passig aber wählt fantasiereiche Bilder, die ähnlich wie vom TV ausgestrahlt, aufgeblendet werden und vorüberziehen. Und das Unbegreifliche: der oder die Todgeweihte greift sie auf, beschäftigt sich mit ihnen, ja kommentiert sie teils sogar.
Was offen bleibt ist das Schicksal und auch die Beziehung zu Anne. Auch wenn Anne nur ein Fantasiepprodukt ist, so haben mich ihre lieblose Beschreibung und teils negative Beurteilung sehr nachdenklich gemacht. Die Autorin spart auch nicht mit einer Schuldzuweisung ("Anne ist nicht mehr da. Ich komme sehr gut ohne sie zurecht, besser sogar. Ich hätte sie gar nicht erst mitnehmen sollen, das wäre am besten gewesen. Ohne Anne könnte ich längst in Berlin sein."). Und einige Kommentierungen und Beurteilungen zeigen eine Einstellung zu ihrer einstigen Gefährtin (eine Einstellung zu Mitmenschen), die betroffen macht. z.B."Anne hat in ihrem ganzen Leben keine vernünftige Karte gekauft. Situationen, in denen ein Maßstab von 1:500.000 nicht mehr ausreicht, kommen in ihrem beschränkten Weltbild nicht vor" oder "..eine Antwort, die nichts mit Annes habitueller Verkennung von Gefahrensituationen zu tun hat".
So geht man mit seinen Mitmenschen nicht um! -
Zum Glück ist diese Erzählung nur ein Konstrukt - und ohne nachhaltige Bedeutung, es sei denn, dass auch künftige Preisverleihungen hieran gemessen werden.
HildegardN
Erna
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Nochmal Passig

Beitrag von Erna »

Gerade habe ich die Beiträge der FAZ, die Ursel uns zum Bachmann-Preis geschickt hat, durchgelesen. Die Ansichten sind recht unterschiedlich. Von allen Preisträgern, es haben bereits 29 Vergaben stattgefunden, haben nur 5 Schriftsteller einen Durchbruch erlebt. Passig ist die 4. ,die aus dem IZA den Preis bekommen hat, es ist ihr erster "literarischer" Text überhaupt, sagt sie. Manche Schriftsteller, darunter auch Kehlmann, lehnen es ab, sich für diesen Preis zu bewerben. Sie meinen, es könnte sich negativ für sie auswirken. Ich finde, es ist alles so etwas komisch, so vollkommen konstruiert. Aber vielleicht geht es bei jeder Preisvergabe so zu.
Erna
ursel

Passig und der Literaturbetrieb

Beitrag von ursel »

Um noch einen Tropfen Öl ins Feuer des Literaturbetriebs zu gießen: Man könnte die "7. Klagenfurter Rede zur Literatur" des österreichischen Dichters Raoul Schrott nachlesen. Auch er und seine 30 Paradoxa waren heftig umstritten:
http://bachmannpreis.orf.at/bachmannpre ... es/117527/
(16.07.2006)
Und als Ergänzung zu Ernas Beitrag hier der FAZ-Link, von dem aus man weitere nicht kostenpflichtige FAZ-Artikel finden kann zu Klagenfurt (auf der Seite ist rechts oben ein kleiner Kasten mit entsprechenden Links zum Thema, so kann man immer weiter zurück recherchieren, dort findet man auch die Leser-Meinungen zum Beitrag)
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
(16.07.2006)

Insgesamt finde ich es ganz beachtlich, was die 9 Seiten der Erzählung von Kathrin Passig hier bewirkt haben. Ganz häufig fiel das Wort konstruiert, das scheint verwerflich zu sein. Beim Bau ist eine gute Konstruktion doch sehr erwünscht. Warum nicht auch in der Literatur? Ich hatte bei manchen postings den Eindruck: Kathrin Passig macht alles falsch. Sie schreibt nicht wie James Joyce. Sie lässt ihre Hauptfigur denken, wie kein Mensch in einer Notlage denkt, sie hat die Geschichte für die Preisverleihung geschrieben, sie stiehlt anderen jungen Autoren das Preisgeld, sie weiß nicht, wie man richtig erfriert, und sie lässt ihre Hauptfigur unfreundliche Dinge sagen.

Ich kann mir vorstellen, daß Halluzinationen beim Erfrieren normal sind, daß man keine zweckdienlichen Überlegungen mehr anstellen kann wie vielleicht in anderen lebensbedrohlichen Situationen. Sie lässt ihren Protagonisten keine Dokumentation in der Art eines Erfrierungsprotokolls verfassen. Und daß er oder sie Anne nicht gerade liebevoll erwähnt während des vermutlichen Erfrierungstodes, das sollte in der Literatur erlaubt sein. Zumal wir nicht einmal wissen, ob Anne nicht nur eine Fiktion ist.

Ich habe mich vor allem für die heutigen virtuellen Errungenschaften begeistert: die neue Form der Präsentation von Literatur im Netz, die Möglichkeit, die Ereignisse sehend, hörend und lesend genau verfolgen zu können. Und das gilt keineswegs nur für die Preisträgerin, man kann auch die Beiträge der Mitbewerber lesen. Und dann natürlich die danach folgenden Diskussionen in der Presse und in Foren. Das sind gute Chancen für junge AutorInnen, bekannt zu werden. Juroren, Autoren, Publikum und Preisstifter sind so mehr denn je öffentlich. Und mindestens ein gemeinsames Ziel wird erreicht: Beschäftigung mit Schreiben und Lesen.

Zum Schluß: gut gefallen hat mir diese wohlwollende Kritik von Daniel Haas "Frau Passigs Gespür für Schnee". Hier findet man unter anderem auch Parallelen zu Humboldts Gletscherpassage in Daniel Kehlmanns Buch "Die Vermessung der Welt"
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 38,00.html
(16.07.2006)


:)
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Beitrag von Erna »

Hallo, Ursel,
wahrscheinlich ist überall eine gute Struktur erwünscht. Das was ich meinte, war, nachdem ich die vielen guten und weniger guten Äußerungen gehört und gelesen habe, dass K. Passing ihren Artikel genau auf die Preisverleihung hin konzipiert hat. Ich finde ihn auch nicht einmal schlecht, nur glaube ich aus eigener Erfahrung, dass ich in der gleichen Situation dies alles nicht gedacht hätte. Außer vielleicht den Gedanken mit dem Anorak und wie komme ich aus der Situation heraus.
Erna
ursel

noch eine Schneegeschichte

Beitrag von ursel »

Liebe Erna,

zugegeben, ich finde es auch nicht so prickelnd, wenn das stimmt, daß Kathrin Passig die Erzählung direkt für Klagenfurt geschrieben hat. Eigene Erfahrungen speziell mit Erfrierungssituationen habe ich nicht. Ein unglaublicher Zufall hat mich gestern die Geschichte "Schnee" finden lassen. Und in ihr erkennt man die Meisterschaft des Autors ohne wenn und aber. Es würde mich interessieren, ob Du hier mit den Gedanken des erfrierenden Protagonisten zufriedener sein könntest. Ich denke, daß ja. Wenn jemand noch rätselt, wer der Autor sein kann: ja, es ist Daniel Kehlmann: Unter der Sonne. Erzählungen. Suhrkamp TB 2000. Die Originalausgabe ist 1998 erschienen.

Ursel
Heide

Kathrin Passig "Sie befinden sich hier"

Beitrag von Heide »

Liebe Mitleser,
gestern bin ich von gut 3 Ferienwochen Gardasee zurückgekehrt, konnte mich also nicht früher äußern, obwohl ich den Text - vielen Dank, Ursel! - noch vor den Ferien genossen habe.
Ich will mich hier nicht anmaßend als Literaturkritikerin darstellen, aber Stellung nehmen zu Euren sehr unterschiedlichen Ergüssen möchte ich schon. Literatur zeichnet sich nach meinem Verständnis - neben einer guten, treffenden Sprache natürlich - u.a. dadurch aus, dass ich als Leser verschiedene Verständnisebenen finden kann. Und diese Ebene war für mich im Fall von "Sie befinden sich hier" eine mehr allgemein menschliche. Es geht um ein Beziehungsproblem, eine Trennung vielleicht von einem Menschen, mit dem die Ich-Erzählerin ein Stück des Weges zusammen gegangen ist. Die Trennung ist schmerzlich, sie weiß nicht, wie es weitergehen wird - sie sieht ihren Weg nicht mehr - aber sie erkennt, dass sie sich bewegen muß.
Die phantasievollen und humorvollen Überlegungen, die ihr einfallen, finde ich umwerfend komisch. "Eine Reihe winziger Entscheidungen hat dazu geführt, dass ich jetzt hier durch den Schnee krieche." Das ist doch ein wundervolles Bild für jemanden, der in eine scheinbar ausweglose Situation geraten ist. Es sind meistens viele kleine Entscheidungen, die in einer unguten Situation enden.
Ich liebe Texte ganz besonders, wenn sie durchzogen sind von jenem Humor, wie ihn Frau Passig verschenkt. Der strenge, ernsthafte Alltag ist immer wieder durchzogen von Humor; manchmal erkennt man ihn selber vielleicht nicht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, in einer real bedrohlichen Situation wie Verlaufen in einer mir fremden Schneelandschaft derart ungehörige Gedanken zu haben wie die Ich-Erzählerin. Da sind die Menschen sicherlich sehr unterschiedlich; vielleicht kann man so etwas auch im voraus gar nicht wirklich sagen. Wenn ich die Geschichte auf meiner übertragenen Ebene weiter verfolge, kann ich mir auch durchaus vorstellen, bei meinen gedanklichen Verwicklungen auf so eine Schneegeschichte zu kommen.
Diese vielen Konjunktive "könnten wären sollten hätten" gipfeln in der urkomischen Anne-Feststellung: "Wenn wir jetzt Schinken hätten, könnten wir Rührei mit Schinken machen, wenn wir Eier hätten!" Das trifft in der beschriebenen Situation wirklich den Nagel auf den Kopf.
Später im Text heißt es: "Im Laufe dieser Wanderung habe ich dessen Grenze überquert und finde jetzt den Weg zurück nicht mehr. Das ist weniger problematisch, als es klingt, denn ich will gar nicht zurück. Mein Plan sieht vielmehr einen kühnen Vorstoß nach vorne und oben vor, und die Abschaffung Annes ist nur ein Teil dieses Plans." Auch diese Passage bestätigt mir mein Verständnis des Textes, in dem es um die Bewältigung einer zerbrochenen Beziehung geht.
Wie ich schon anfangs geschrieben habe: Für mich bedeutet Literatur nicht nur eine platte Abbildung der Wirklichkeit - gibt es die überhaupt? Wirklichkeit ist doch für jeden etwas anderes. - sondern schlüssige Mehrdeutigkeit.
Dieser Text ist nach meinem Verständnis sehr gute Literatur und noch dazu in einer Weise humorvoll, die ich sehr schätze. Ich freue mich, dass Frau Passig den Ingeborg-Bachmann-Preis für diese Geschichte bekommen hat. Es stört mich auch überhaupt nicht, dass sie den Text extra für den Wettbewerb geschrieben habe.
Und nochmals vielen Dank an Ursel, die auf den Text hingewiesen hat.
Herzlich, Heide
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Beitrag von Erna »

Fein Heide, dass Du Dich wieder meldest. Außerdem finde ich Deine Bewertung des Artikels von Passing sehr interessant. Du weißt ja, dass ich da gar nicht mit Dir übereinstimme. Vielleicht liegt dass auch ein bisschen am Altersunterschied? Denn auch Ursel fand den Text gut und humorvoll und beide seid Ihr etwas oder auch mehr, jünger als die anderen Schreiber. Ich habe den Text sehr real als die Beschreibung einer Ausnahmesituation empfunden. Da ich solche Situationen nach dem Krieg selber erlebt habe, nicht nur bei -17° Kälte, habe ich nachgedacht und mich nicht erinnern können, so eigenartige Gedanken, wie den mit dem Punkt und der Linie gehabt zu haben. Rührei und Schinken wären da schon eher dabei gewesen, aber durchaus nicht als etwas Komisches sondern als das reale Bedürfnis nach warmer Nahrung.
Gut, dass es unterschiedliche Meinungen gibt.
Erna
Marlis

Liebe Lesegruppe,

Beitrag von Marlis »

Wahrscheinlich sollte ich mich melden, denn ich habe Eure Kommentare mit Interesse gelesen und freue mich darüber, dass es diese Lesegruppe gibt. Durch die Krankheiten meines Mannes bin ich sehr eingespannt, aber das Mitlesen bedeutet Entspannung und bringt mich auf neue Gedanken.

Allen herzliche Grüße von der Bergstraße, Marlis
ursel

Posten

Beitrag von ursel »

Liebe Marlis,
sich melden ist immer gut! Es ist schön zu lesen, daß Dich die Diskussion auf andere Gedanken bringt. Und nach Deinem und Heides Beitrag schnurre ich ganz besonders zufrieden
Ursel
Heide

Beitrag zu "Sie befinden sich hier"

Beitrag von Heide »

Liebe Marlis,
mach' Dir nur keinen Druck, sondern versuche einfach, das Lesen und auf diese Weise Teilnehmen zu genießen.
Es tut mir sehr leid, dass Dein Mann so viel Hilfe braucht. Für Dich ist es sicherlich wichtig, dass nicht noch weiterer Druck auf Dir lastet. Wenn Du ab und zu einmal, wie es Deine Zeit zuläßt, schreibst, dass Du - wenn auch nur lesend - teilnimmst und wir so doch wenigstens ein wenig von Dir hören, ist das genug. Du hast es ja jetzt auch schon von anderen gelesen.
Ich schicke Dir viele gute Gedanken und wünsche Dir viel Kraft.
Herzliche Grüße, Heide

Liebe Ursel,
ich freue mich, dass Dich mein Beitrag erfreut hat. Wenn ich einen Vorschlag ins Forum stellte, den alle nur mit vielen ???? kommentieren könnten, wäre ich auch nicht gerade glücklich. Andererseits: da muß man dann durch!
Gruß, Heide
ursel

Wie Passig u. Kehlmann den Literaturbetrieb erleben

Beitrag von ursel »

Georg Diez hat in der "Zeit" vom 17.08.2006 veröffentlicht:
Beruf Schriftsteller. Wie Kathrin Passig und Daniel Kehlmann den deutschen Literaturbetrieb erleben
http://www.zeit.de/2006/34/L-Kehlmann
(19.08.2006)
Er schreibt über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Autoren. Sein Kommentar zu Passig unter anderem: sie habe Jury und Kritik mit einem Text begeistert, "der auf so vielen Missverständnissen beruht, dass man sie kaum entwirren kann". Er meint, daß Passig - entgegen ihrer früheren Haltung – den Literaturbetrieb seit der Preisverleihung sehr genießt. Kehlmann dagegen scheint die verlorene Zeit zu bedauern, in der er circa 3 Romane hätte schreiben können. Aber – so Diez - es geht Kehlmann vor allem auch um die Freiheit und Unabhängigkeit des Autors, z.B. in Kehlmanns öffentlichen Äußerungen zur Gruppe 47 und zum Fall Maxim Biller.
Mir hat es gefallen, daß jemand unsere beiden Autoren thematisiert und über ihre Haltung zum Literaturbetrieb schreibt. Erst nach reiflicher Überlegung habe ich mich fürs Posten in der Sektion Passig entschieden. Denn hier haben wir uns ja in zum Teil gegensätzlichen Beurteilungen mit Passig und Preisverleihungen auseinandergesetzt.
Ursel
Gesperrt