Richard Powers: Der Klang der Zeit

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Admin
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Beiträge: 31
Registriert: Montag 7. März 2005, 10:49

Beitrag von Admin »

Entschuldigt, ich bin jetzt zu faul mich aus- und neu wieder einzuloggen: Musik hat ja viel mit Mathematik zu tun und der Vater ist doch meines Erachtens Mathematiker - oder Physiker? Ist ja fast das gleiche :roll:
ich bin jetzt gerade ein bißchen weit weg von dem Buch - rein gedanklich - aber mir war das lange nicht klar, wo der Zusammenhang zw. Mathematik und Musik liegt. Und noch heute fällt es mir schwer die beiden sachen zusammen zu bringen, was allerdings eher mit gefühlen denn mit faktenwissen zu tun hat. Dennoch: der klang der zeit passt auch darein - Musik und mathematik, denn was läßt sich besser mathematisch erklären als Zeit?

Also, der Admin ist Ellen und grüße trotzdem
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Beitrag von Erna »

Mathematik und Musik sollen stark zusammenhängen, so wurde es uns gelehrt. Ich kann dem weder zustimmen noch es ablehnen, da ich leider nichts von Musik verstehe.
Also, ich habe das Buch zu Ende gelesen und muss noch immer sagen, ich fand es gut. Beim Lesen auf dem Schiff ist mir leider mein Blatt mit den Notizen davon geflogen, so dass ich noch einmal etwas blättern muss, um meine Gedanken auf die Reihe zu bekommen.
Was mich gefreut hat, ist, dass sich Josef schließlich doch von seinem Bruder gelöst hat, als er nach den USA zurückflog, als der Vater im Sterben lag. Jonah war m.A. ein sehr großer Egoist. Am Schluss kommt übrigens noch einmal der Titel "Klang der Zeit" ins Spiel, mit einem Hinweis auf die erste Nennung.
Erna
ursel

Halbzeit

Beitrag von ursel »

Wenn Powers gegen das Meer gewinnt, dann muß er einfach gut sein. Meine Notizen können nicht wegfliegen, weil sie sich online und nicht auf einem Schiff befinden (natürlich kann ihnen auf der Festplatte auch einiges zustoßen). Die „Notizerei“ habe ich nach 100 Seiten aufgegeben zugunsten des Lesefortschritts. Das mit der Musik und Mathematik kann ich auch nicht beurteilen. Man hört und liest es immer so. Ich habe jetzt Seite 350 erreicht, und deshalb finde ich es gar nicht schön, hier schon zu lesen, was am Ende los sein wird :( , gebe allerdings zu, daß ich ein wenig rumtrödle. Was mir zu Beginn gefallen hat, finde ich jetzt nicht mehr so gut: das zeitliche Versetzen der Kapitel. Es tut mir weh, mich immer wieder von den traurigen Ereignissen in die schönen Zeiten und dann wieder zurück katapultieren zu lassen. Inzwischen wäre es mir lieber, ich hätte bestimmte Phasen und Lebensabschnitte hinter mir und könnte die Chronologie in normaler Folge zu mir nehmen. Aber ich denke, das Stadium werde ich auch noch überwinden. So ein „Von-der-Wiege-bis-zur-Bahre“ würde mir wahrscheinlich doch nicht gefallen.
Übrigens habe ich selten so viele mir fremde Worte bei einer belletristischen Lektüre angetroffen, aber das Schöne ist, ich kann sie nachschlagen oder es bleiben lassen, das, was Powers sagen will, versteht man auch so.
Ich freue mich auf die zweite Hälfte. Ursel
Marlis Beutel
Beiträge: 364
Registriert: Mittwoch 5. April 2006, 18:54
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Immer noch Richard Powers

Beitrag von Marlis Beutel »

Liebe Ursel,

die zeitlich versetzten Kapitel gefallen mir, weil man den Lesefluss aufgibt bzw. unterbricht. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste ein so langes Buch chronologisch lesen, ich glaube, es würde irgendwann langweilig. So steht man als Leser doch über dem Geschehen und denkt mit. Ein geschickter Schachzug des Autors! Er schützt auch den Autor vor Wiederholungen.

Es erstaunt mich immer wieder, wie differenziert der Verfasser Empfindungen wiedergeben kann, auch wie sehr er sich auskennt auf verschiedenen Gebieten. Als ich gestern morgen einer Sängerin zuhörte, dachte ich unwillkürlich an Jonah und seine Ausbildung.

Grüße von der Bergstraße, Marlis
Marlis Beutel
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Beitrag von Erna »

Bei dem Buch erstaunt mich immer wieder der Zusammenhalt der Brüder. Oder vielmehr wie treu Josef dem Jonah ist. Manchmal finde ich, dass Jonah seinen Bruder ganz schön ausnützt und ich überlege, ob ich das so hingenommen hätte. Dabei finde ich , dass die Brüder in ihrem Charakter gänzlich verschieden sind. Wenn man nur daran denkt, wie sie mit ihren Frauen umgehen. Aber vielleicht ist das der Grund, dass das Verhältnis so gut ist.
Dankbar bin ich auch dem Übersetzer für die Zeittafel gewesen.
Erna
Gesperrt