Zsuzsa Bank: Der Schwimmer

Hier werden alle Bücher einsortiert, deren Diskussion beendet ist.
hwest

Zsuzsa Bank: Der Schwimmer

Beitrag von hwest »

Beim Erscheinen des Erstlingsromans „Der Schwimmer“ lobten die Rezensenten der großen Zeitungen fast ausnahmslos Zsuzsa Banks schriftstellerisches Können. Um unsere Diskussion einzuleiten, möchte ich einige ihrer Sätze zitieren.

Peter Nadas in der ZEIT: ... ein herzzerreißender, ein wunderbarer Roman, ein literarisches Novum. Mit erzählerischem Eigensinn und sprachlicher Strenge werde eines der bedeutendsten geistigen Probleme der Epoche ins Blickfeld gerückt, nämlich die Spannung zwischen Aufklärung und Postmoderne.

Marion Löhndorf in der Neuen Zürcher Zeitung: Zsuzsa Banks immer "reicher und vielfältiger" werdender Roman ist "ein großes, poetisches Buch der Trauer und des Verlusts.“

Für Hubert Spiegel in der FAZ gleicht der Klang des Romans "dem Wellenschlag am Seeufer in einer windstillen Nacht", dem er stundenlang lauschen und darüber vergessen könnte, "dass eine Tragödie ist, was hier geschieht".

Hans-Peter Kunisch in der Süddeutschen: Ihr Sprachduktus sei weder altmodisch noch „zeitgemäß", sondern einfach nur geprägt von "einem souveränen Gefühl für Rhythmus und Dramaturgie" und "einer außergewöhnlichen sinnlichen Aufmerksamkeit".

Diese Zitate sollten Anregung genug für uns sein, erste Leseeindrücke und die eigene Meinung zu diesem Roman im Forum allen literaturinteressierten ViLE-Mitgliedern kundzutun. Wir hoffen auf eine anregende Diskussion
Horst, ViLE-Lübeck
Erna
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Beitrag von Erna »

Zunächst einmal finde ich, dass "Der Schwimmer" ein leserfreundliches Buch ist. Nicht zu dick, so dass man es gut auch im Liegen lesen kann, nach Kapiteln geordnet , schön mit Absätzen versehen und wenigstens meine Ausgabe, auch in einem angenehmen Druck.
All dies steht im Gegensatz zu den vorherigen Büchern. Natürlich hat es nichts mit dem Inhalt zu tun.
Aber auch dieser steht im Gegensatz zu den beiden zuletzt gelesenen Büchern. Während bei "Klang der Zeit" sehr begabte Menschen und bei "Nachtzug nach Lissabon" ein sehr gebildeter Altphilologe Träger der Handlung sind, sind es hier einfache, wenig gebildete. In einem stimmen die Bücher wieder überein, es handelt sich jedes Mal, mehr oder weniger, um Außenseiter der Gesellschaft.
Erna
HildegardN
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Der Schwimmer

Beitrag von HildegardN »

Eigentlich ist es noch zu früh, mich zum "Schwimmer" zu äußern. Ich habe das Buch zwar inzwischen zuende gelesen, bin aber keineswegs bereits damit "fertig" geworden, zu viele Fragen stehen noch im Raum, auf die ich noch keine Antwort weiß. Vielleicht ist es auch besonders schwierig, nach den beiden vorhergehenden, besonders beeindruckenden Titeln: "Der Klang der Zeit" und "Nachtzug nach Lissabon", die immer noch - fast nachhaltig - einen Platz in meinem Erinnerungsstübchen der Literatur einnehmen, sich auf neue Leseerlebnisse umzustellen.
Der "Schwimmer" ist ein neues Leseerlebnis, das mich besonders durch die Sprache beeindruckt. Es ist eine Sprache, die ich nicht näher zu bezeichnen weiß, und die ich als behutsam und verständnisvoll empfinde, während die Realität, die Handlung, sich doch ganz anders darstellt.
Lange habe ich überlegt, welches der drei Familienmitglieder den Schwimmer darstellt, obwohl die Ich-Erzählerin, ein Mädchen, bei dieser Überlegung wohl ausscheiden mußte. Erst ziemlich spät habe ich erkannt, wessen Schicksal für den Titel verantwortlich war.
Da die einzelnen Kapitel den verschiedenen handelnden Personen zugeordnet sind, wird das Umfeld der beiden Kinder für den Leser deutlicher und gewiss auch verständlicher - aber es liegt m.E. auch eine gewisse Unterbrechung darin, die den Erzählfluss etwas stört.
Soweit für heute - ich bin noch nicht ganz fertig.
Hildegard
Marlis Beutel
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Der Schwimmer

Beitrag von Marlis Beutel »

Mir hat die Schicksalsergebenheit der handelnden Personen zu schaffen gemacht. Niemand hinterfragt etwas, ganz im Gegensatz zum "Nachtzug", bei dem Prado ständig hinterfragt. Natürlich liegt es teilweise daran, dass die Erzählerin ein junges Mädchen ist, das sich mit den Stationen und Situationen abfinden muss, in die die Eltern sie bringen. Aber was ist mit den Erwachsenen? Reagieren die wesentlich anders?

Marlis Beutel
Marlis Beutel
ursel

Der erste Satz und die Melancholie

Beitrag von ursel »

Ihr habt bereits sehr einfühlsame Anmerkungen gemacht, die ich ebenso empfinde.
Es ist so, wie Zsuzsa Bánk im web-tv bei 3 sat im Interview mit Gabriele Madeja gesagt hat: Der erste Satz "Ich hatte wenige Erinnerungen an meine Mutter" ist bereits entscheidend für den Inhalt und gibt einen Miniausblick auf die Geschichte. Er zieht den Leser hinein. Die kurzen Abschnitte empfinde ich - wie hier schon gesagt wurde - als lesefreundlich. Zsuzsa Bánk braucht nur wenige Zeilen, um nacheinander einige Personen einzuführen und ihnen einen bestimmten Grundton zuzuordnen. Der Vater, der kleine Hund, der Bruder Isti erscheinen und begleiten die Ich-Erzählerin. Ganz früh schon heißt es: der Vater taucht ab, er nimmt die Gegenwart nicht mehr wahr. Und kurz darauf erfahren wir: "meine Mutter, die das Land verlassen hatte". Und besonders schlimm: sie hat sich nicht von den Kindern verabschiedet.
Marlis bescheibt ihre Eindrücke von der Schicksalsergebenheit der Personen. Die Mutter immerhin ändert etwas. Mich irritiert der despotische Vater. "Seine Wünsche waren Gesetz". Die Mutter hat ihm nie widersprochen. Aber auch: sie hat ihn verlassen.
Ich bin noch nicht einmal am Ende des 1. Kapitels "Wir", aber ich finde, da ist bereits viel passiert. Ich bin zwar neugierig, wie es weiter geht, aber ich glaube, verschlingen werde ich das Buch wohl eher nicht. Der leicht melancholische Grundton bringt mich dazu, langsam zu lesen.
ursel
p.s. die Quelle für das Interview ist hier zu finden
http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netz ... Bank/Ueber
HildegardN
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Beitrag von HildegardN »

Danke, Ursel, für Deinen Beitrag und Hinweis. Im Interview der Autorin mit Gabriele Madeja fand ich nun auch eine Erklärung für die Sprache, die mich beeindruckte. Es ist "ihre eigene Sprachmelodie", so äußert sich die Autorin, in der ihr persönliches Schicksal mitschwingt, und es sind wohl auch ihre eigenen Verluste, die sie in ihrem Roman verarbeitet, die beim Leser Mitgefühl auslösen und schließlich auch etwas traurig machen können.
Hildegard
Marlis Beutel
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Der Schwimmer

Beitrag von Marlis Beutel »

Inzwischen wird mir klarer, was mich am "Schwimmer" so betroffen macht. Es ist nicht nur die Schicksalsergebenheit sondern auch die fehlende Kommunikation. Die Gestalten reagieren mit Weglaufen, "Abtauchen", schlimmstenfalls mit Selbstmord, denn der wirkliche Dialog fehlt. Interessanterweise fehlt auch im "Nachtzug" der Dialog zwischen den Generationen und nicht nur da. Prado schreibt ja alles auf! Er schreibt Briefe an seine Eltern, die nicht abgeschickt werden. Auch der Vater schreibt einen Brief, der nicht ankommt. Am traurigsten ist das Schicksal der Mutter, die sehr blass bleibt und die nur die Möglichkeit hat, durch den Ehemann oder den Sohn zu leben.

Die letzten Kapitel im "Schwimmer" fand ich besonders interessant und aufschlussreich, weil beide Ehepartner (Eltern) beleuchtet werden, auch aus der Sicht der väterlichen Großmutter, die hier ausgesprochen sympathisch wirkt.

Marlis
Marlis Beutel
Erna
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Beitrag von Erna »

Alle vorherigen Beiträge kann ich nur bestätigen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass ich diesen Mann verlassen hätte. So etwas von Egozentrik und Ausnützen seiner Umgebung ist doch schlimm. Diese kümmert sich mehr um seine Kinder als der Vater. Seine ganze Kommunikation mit den Kindern besteht darin, dass er ihnen bedeutet zu verschwinden, wenn sie ihn stören. Den alleinigen gemeinsamen Punkt haben die Kinder, vor allem der Sohn, doch nur in der Liebe zum See.
Was mag Bank dazu veranlasst haben, so eine Person darzustellen?
Erna
Erna
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Beitrag von Erna »

Nun habe ich auch die letzten Seiten des Buches gelesen und kann nur sagen, viel hat sich an meiner Meinung nicht geändert.
Auch jetzt halte ich es nicht für ein politisches Buch, auch wenn einige politische Ereignisse erwähnt werden.
Die Erzählzeit umfasst ungefähr 10 Jahre, wenn ich mich nicht sehr getäuscht habe und wenn wir die Schilderung der Kinder sehen, hat keine Entwicklung stattgefunden. Für mich waren sie am Anfang des Buches ungefähr fünf und acht Jahre alt und sind es am Ende immer noch, abgesehen von der sich steigernden In-sich-Gekehrtheit von Isti. Manche Handlungen sprechen dafür, einen fast Zehnjährigen setzt man nicht auf seine Schulter und wirft ihn in die Luft u.a.
Sehr berührt hat mich die Traurigkeit der Kinder, die nichts von ihrer Mutter hörten, bis die Großmutter kam, aber auch von ihrem Vater nicht beachtet werden, wie es Kata ihren Bruder immer wieder sagen läßt.
Was ich oft meisterhaft fand, sind die Schilderungen einzelner Ereignisse, z.B. dem Hausbrand.
Auf andere Meinungen würde ich mich freuen.
Erna
HildegardN
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Der Schwimmer

Beitrag von HildegardN »

In diesem Buch hat viel Schwermut, ja Traurigkeit, Platz gefunden, da schließe ich mich Ernas Eindrücken an. Wahrscheinlich hat auch die Sprache, die ich als sehr einfühlsam empfunden habe, diesen Eindruck verschärft.
Vergeblich habe ich darauf gewartet, dass die beiden Kinder zur Schule gingen. Zwar ist im Laufe der Handlungen der erforderliche Schulbesuch erwähnt worden, doch wurde er nicht realisiert. Da die Autorin das Umfeld, insbesondere die beteiligten Personen, ausführlich beschrieben, ihnen sogar eigene Kapitel gewidmet hat, erstaunt mich, dass sie die Entwicklung der Kinder "ausgelassen" hat.
Hildegard
Marlis Beutel
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Der Schwimmer

Beitrag von Marlis Beutel »

Sowohl der Chat als auch die weiteren Stellungnahmen im Forum bringen mich bei der Lektüre ein Stück weiter. Ist es nicht schrecklich, dass bei den Kindern keine Entwicklung stattfindet? Es gibt auch in der Thematik nichts wirklich Fesselndes, über das man nachdenkt wie man das bei den beiden letzten Büchern tat.

Das Buch ist klar gegliedert und liest sich leicht. Langweilig ist es auch nicht, die Autorin hat die Kapitel geschickt zusammengestellt. Aber es bleibt in der Erinnerung nur ein diffuser Eindruck. Ob das Buch in einigen Jahren immer noch so sehr gelobt werden wird?

Viele Grüße, Marlis
Marlis Beutel
ursel

leicht zu lesen? keine Entwicklung?

Beitrag von ursel »

Marlis schreibt, das Buch liest sich leicht. Das kommt drauf an. Ich brauche eine gute Konzentration, um die Namen immer wieder den richtigen Menschen zuzuordnen. Auch die übers Buch verstreuten Details ergäben sicher ein anderen Eindruck von der Person, wenn man sie immer gleichzeitig parat hätte. Z. B. könnte ich mir vorstellen, wenn man das Buch nur im Hinblick auf den Vater durchliest, daß das Bild vom Macho schwächer wird. Es ist halt der Macho, der im Vordergrund des Erinnerten steht.
Marlis schreibt auch von der nicht stattfindenden Entwicklung der Kinder. Schulisch gemeint sicher richtig. Den Vater hat das Schulproblem aus Budapest vertrieben. Aber trotzdem hat es bei den Kindern doch eine Entwicklung gegeben, nicht zuletzt eine, die Isti in den Tod getrieben hat. Die 18jährige? Erzählerin wirkt höchst sensibel und nachdenklich. Die Kinder erfahren vieles, sie leiden, sie vermissen, sie spielen, sie denken sich Dinge aus, sie sind glücklich, sie erfahren Zuneigung und Ablehnung, sie leben bescheiden. Sie sind sensibel trotz der fehlenden Schulbildung, des kargen Lebens, der tragischen Ereignisse.
Zur Melancholie kann ich für mich noch sagen: ich scheue mich vor dem Weiterlesen, aber wenn ich die Lektüre fortsetze, weiß ich nicht mehr, warum ich mich vor dem traurigen Grundton gefürchtet habe.
Aber ich bin immer noch nicht ganz fertig mit der Lektüre, die ich gar nicht vergleichen will mit Powers oder anderen.
ursel mit einem kleinen :) für Marlis
Marlis Beutel
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Der Schwimmer

Beitrag von Marlis Beutel »

Liebe Ursel,

Dein Beitrag bereichert unsere Diskussion. Ich habe ihn mit Interesse gelesen. Vielleicht habe ich zu oberflächlich geurteilt, weil ich mich bei dem melancholischen Text ebenfalls nicht wohlgefühlt habe.

Beim Vater als Macho denke ich, seine Lebensumstände haben ihn zu diesem Menschen gemacht. Er hinterfragt so wenig wie seine Kinder das können. Und wie die Mutter einfach von den Kindern weglaufen kann, das ist mir mindestens ebenso unverständlich.

Liebe Grüße, Marlis
Marlis Beutel
Erna
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Beitrag von Erna »

Liebe Mitleserinnen, inzwischen habe ich den „ Schwimmer“ bis zur Seite 2oo gelesen. Ich kann euch zu euren Beiträgen im Forum nur zustimmen.
Ungarn- das weckt in mir so viel Erinnerungen, denn die meisten Orte der Handlungen kennen wir aus eigenem Erleben.
Nun zum Buch. Wieder wird ein Außenseiter dargestellt, denn so viel Verantwortungslosigkeit des Vaters und auch der Mutter ist zum Glück nicht alltäglich. Eine Mutter „ haut einfach ab“, das habe ich auch erleben müssen. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass Kinder in unserem Kinderheim einfach „ dagelassen“ wurden. Es war jedes Mal ein furchtbarer Schock für die Kinder, prägend für ihr ganzes Leben. Es ist mir rätselhaft, wie lange ein Vater mit zwei Kindern bei Verwandten, Freunden „untertauchen“ kann zumal alle nicht mit Reichtum gesegnet waren. Hier zeigt sich etwas, was in vielen Ländern nicht mehr die Regel ist- man rückt zusammen, macht einfach Platz.
Rührend, wie besorgt sich die ältere Schwester um den kleinen Bruder kümmert, der offensichtlich verhaltensgestörte Züge aufweist, an denen diese verantwortungslosen Eltern Schuld haben. Flüchten- das ist die einfachste Form , sich zu entziehen. Solche Leute müsste man einsperren und in Dl. ist so etwas strafbar ( so viel ich weiß). Aber auch in Ungarn gibt es die Schulpflicht, sogar für Zigeuner. Mir fehlen in diesem Buch bes. die Dialoge. Einen Vergleich mit den beiden vorher gelesenen Büchern kann man gar nicht ziehen- ich jeden- falls nicht. Nun bin ich auf das Ende gespannt. Eure Christa Schieweck

Christa kam wieder einmal nicht ins Forum und hat mir diesen Beitrag geschickt.
Erna
Monika

"Der Schwimmer" von Zsuzsa Bánk

Beitrag von Monika »

Das Lesen dieses Buches hat mich sehr heruntergezogen. Für mich ist es schon ein politisches Buch, weil trotz der knappen Form zwischen den Zeilen viele Erinnerungen wach wurden an die Zeit zwischen 1956, als die Mutter das Land verliess und 1968, dem Einmarsch der Russen in der damaligen CSSR. Die verzweifelten Hilferufe der Ungarn an den Westen haben mich als Kind sehr verstört. Man kann sich bei uns schwer die Lethargie vorstellen, die sich in Ungarn ausbreitete, als die westliche Welt zur Tagesordnung überging und das Land den Russen überliess.

In den 50er Jahren war es durchaus üblich, Kinder im allgemeinen, aber auch traumatisierte Kinder sich selbst zu überlassen. Auch für den schwer depressiven Vater wird es wohl keine psychotherapeutischen Angebote gegeben haben. In Südosteuropa war zu dieser Zeit die Männer-Rolle so unanfechtbar, dass der Vater mit dem Verlassenwerden wohl ziemlich alleine dastand und daher auch nicht die Möglichkeit hatte, sich mit ähnlich Betroffenen auszutauschen. Dagegen gab es sehr wohl die Gastfreundschaft der Verwandten, die vieles abfederte und auf die wir uns vielleicht heute nicht mehr so selbstverständlich verlassen können. Beeindruckt hat mich rückwirkend aber auch, wie das Leben im Rückzug mit einfachsten Mitteln doch möglich war. Es gab immer Unterkunft, Essen und sogar Arbeit. Die Ungarn erhielten mit 55 Rente, die zwar sehr klein war, aber vermutlich unabhängig von Beitragszeiten und Einzahlungen.

Das waren so meine ersten Gedanken, ich bin schon sehr gespannt auf die Diskussion mit der Ulmer Gruppe nächste Woche.
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