Martin Suter: Small World

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Erna
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Martin Suter: Small World

Beitrag von Erna »

Weil Ursel im Augenblick wenig Zeit hat und Biographie und Inhalt noch nicht ins Netz stellen konnte, will ich mit dem neuen Strang anfangen.
Ganz im Gegenteil zu meinen sonstigen Gepflogenheiten, habe ich schon fast die Hälfte des Buches gelesen.
Es liest sich sehr schnell und leicht. Bis zu r Seite 50 habe ich gedacht, na, dieses Mal haben wir wohl nicht das richtige Buch ausgewählt. Danach habe ich meine Meinung geändert. Interessant fand ich den Eingangssatz, der den Leser direkt ins Geschehen hineinführt. Die Verbindungen der Personen untereinander sind etwas eigenartig und ich habe mich oft gefragt, wie ist Konrad in diese Lage geraten, mal als Freund dann aber wieder als Abhängiger angesehen zu werden.
Erna
Marlis Beutel
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Liebe Erna,

Beitrag von Marlis Beutel »

das Buch las ich schon vor mehreren Jahren und weiß deshalb, in welcher Weise sich die Fäden entwirren werden. Ich lese es also zum zweiten Mal. Dabei fällt mir auch auf, wie sehr der Autor die Handlung strafft. Könnte es ein, dass es in diesem Roman kein überflüssiges Wort gibt?

Viele Grüße von der Bergstraße, Marlis
Marlis Beutel
HildegardN
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Small World

Beitrag von HildegardN »

Ein Roman zur Entspannnung, ein leichtes und flüssiges Lesevergnügen, das auch Rätsel enthält und die zum Weiterlesen motivierende Spannung nicht vermissen läßt. Das war mein erster Eindruck als ich das Buch in die Hand genommen und die ersten Seiten gelesen hatte - bis dann ein Problem auf mich zukam: Koni, der lebensbejahende Protagonist, wird alzheimerkrank.
Martin Suter, so habe ich inzwischen gelesen, wurde mit dieser Erkrankung konfrontiert, als sein Vater davon heimgesucht wurde. Er hat viele Symptome in seinem Roman m.E. sehr realistisch dargestellt, hat damit informieren und sich vielleicht auch von seinem Miterleben befreien wollen.
Mich hat die Lektüre sehr belastet. Meine Schwester ist vor vier Jahren an einer mittelschweren Duchblutungsstörung des Kopfes erkrankt, die schliesslich zu einer schweren Demenz führte, und sich von den Symptomen einer fortgeschrittenen Alzheimererkrankung kaum oder gar nicht unterscheidet. In jeder Woche verbringe ich einige Stunden in der Demenzstation eines Pflegeheimes und erfahre die schrecklichen Auswirkungen dieser Krankheit. Im Vergleich zu der von mir erlebten Realität geht es dem kranken Koni verhältnismässig gut, der Autor hat ihm m.E. ein immer noch relativ lebenswertes Leben erhalten, und das versöhnt mich mit etwas mit seinem Buch.
Ich habe die "Small World" fast in einem Zug zuende gelesen, um nicht täglich mit der Alzheimererkrankung konfrontiert zu werden. Ob dies nun für oder gegen das Buch spricht, kann ich infolge meiner persönlichen Vorbelasung nicht beurteilen, es trägt auf jeden Fall zu einer nützlichen Aufklärung bei, und diese Aufklärung ist gut verpackt und spannend
beschrieben.
Auch über den Titel habe ich nachgedacht und meine, dass dieser sich auf die nun eingegrenzte Welt des kranken Koni bezieht. Eine geschickte Formulierung, die auch keine negative Wertung enthält.
Hildegard
Erna
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Beitrag von Erna »

Das Buch ist schon deswegen einfacher zu lesen, weil es verhältnismäßig wenige Personen umfasst und man nicht mit der Vielzahl der Personen konfrontiert wird, wie bei U.Hahn. Obwohl eine schwere Krankheit beschrieben wird, die leider 30% der über 90jährigen betreffen wird, ist die Schilderung nicht deprimierend , da die Umgebung dem Protagonisten insgesamt positiv gegenüber steht. Wahrscheinlich ist die Wirklichkeit viel grausamer. Vor allem, wenn ich dran denke, wer alles dementkrank wurde. Jens, Juhnke usw. Es nützt einem nicht, wie sehr man sich anstrengt geistig mobil zu bleiben, es verzögert nur den Verlauf, heilt ihn aber nicht.
Interessant ist die immer eingeschränktere Sichtweise, die Small World, dieübrigbleibt.
Marlis Beutel
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Small World

Beitrag von Marlis Beutel »

Liebe Hildegard, liebe Erna,

was Ihr geschrieben habt, hat mich ebenfalls betroffen gemacht, aber auch die Lektüre selbst! Als ich die Tests las, überlegte ich mir, ob ich Fehler machen würde und wieviele. Mein Mann und ich mussten die Krankheit nicht bis zum bitteren Ende ertragen, weil mein Mann weitere gesundheitliche Probleme hatte. Trotzdem brechen Erinnerungen auf.

Konrad benutzt den Ausdruck "Small World" zunächst im Sinn der Jetsetter, die sich an bestimmten Orten der Erde begegnen und deshalb den Eindruck haben, die Welt sei klein. Später allerdings schrumpft seine Welt immer mehr.

Suter hat kein tristes Buch über die Krankheit geschrieben, das finde ich ganz beachtlich. Er ließ sich einiges einfallen zu diesem Roman und zu den verschiedenen Persönlichkeiten, die in diesem Buch agieren. Spannend ist es auch.

Viele Grüße von der Bergstraße, Marlis
Marlis Beutel
Erna
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Beitrag von Erna »

Liebe Marlis,
ich habe das Buch zu Ende gelesen und finde, dass Suter wirklich sich sehr viel Mühe geben hat, die Krankheit nicht abstoßend zu schildern. Bei allem Leid macht der Schluss doch wieder Mut. Ich habe unabhängig davon, vorher eine Notiz gelesen, dass man wirklich sehr nahe daran ist, ein Medikament herzustellen, das die Krankheit aufhalten kann. Wenn man aber eine Besserung nur in Zusammenhang mit dieser intensiven Betreuung erreichen kann, halte ich es für unrealistisch.
Ich weiß nicht, wie ich mich im Umgang mit Alzheimer -Kranken verhalten würde. Ich bin eine schlechte Krankenpflegerin. Erna
ursel

Suter und seine neurologische Trilogie

Beitrag von ursel »

Vom schwierigen und quälenden Inhalt in Sachen Alzheimer abgesehen, habe ich das Buch gern und schnell gelesen. Ich finde, Suter kann Frauen und Männer sehr gut beschreiben, seine – manchmal recht knappe – Sprache gefällt mir, ebenso die Schilderung der Randfiguren, z.B. die Hurni-Schwestern, Candelaria, die Barfrau Charlotte und Barbara, Serviertochter im Rosenhof, und das „St.Pierre“: „Dort waren die Kinder der Eltern, die durch den Krieg reich geworden waren. ….Konrad wohnte dort mit Jungen zusammen, deren Namen er bisher nur als Motoren, Banken, Konzerne, Suppenwürfel und Dynastien gekannt hatte.“ Das Streben Konrads, Pianist zu werden, und das Scheitern wegen seiner linken Hand, mit der er nicht begleitend spielen konnte. Die dann aber nach der Behandlung seiner Krankheit doch begleitend beim Klavierspiel agieren konnte. Die Brutalität von Elvira, die seine Apanage so erhöht, dass er genug Geld hat, sich zu Tode zu saufen.
In der „Wienerzeitung“ http://tinyurl.com/5px2pf habe ich gerade ein Interview mit dem Autor gelesen, 2002 geführt von Gerald Schmickl: „Meine neurologische Trilogie“. Suter äußert sich über Identität, Erinnerung und seine Erfolgsromane. Zur Trilogie gehören im ersten Buch Alzheimer, im zweiten Drogenerfahrung und im 3. ein Unfall mit kurzzeitiger Amnesie, alle 3 Varianten tragen zur Dekonstruktion von Identität bei.
Es geht nicht so sehr ums Vergessen, sondern um Identität, die aus Erinnern besteht. Er meint, Identität hängt ausschließlich mit dem zusammen, was man weiß. Ihn interessiert, wie gründlich sich eine Figur von Beginn bis Ende des Plots verändert. Die Titel der Trilogie sind: „Small World“ 1997, „Die dunkle Seite des Mondes“ 2000, und „Ein perfekter Freund“ 2002.
Ursel
Madeleine

Beitrag von Madeleine »

Das Buch "Small world" habe ich innerhalb ein paar Tage zu Ende gelesen (wegen ihm habe ich die Lektüre von U.Hahn sogar unterbrochen, aber ich will sie gern wiederaufnehmen, denn die Personen begleiten mich immer noch).
Also war "small world" spannend, und leicht zu lesen : es ist nämlich sehr bündig geschrieben, mit Abstand und sogar Humor. Darüber hinaus sehr präzis, was einige Aspekte der Krankheit bestrifft, doch verschönert es, Gott sei dank, die Realität, und wie !
Interessant bei diesem Roman ist die Ironie, mit der der Autor den Effekt der mit der Alzheimer-Krankheit gebundenen Gedächtnisbeschwerden auf den Kopf stellt : die absichtlich gelöschte Vergangenheit wird trotz dieser Gedächtnisbeschwerden bzw. durch sie wachgerufen, was zu unerwartetem Ende führt. Somit hat die Krankheit den Sieg des Patienten zur Folge.
Mir hat es gut gefallen, dass ein Autor sich traut, in diesem Ton über diese schreckliche Krankheit zu sprechen. Ein Wagnis...und auch ein Sieg über die Krankheit ! Hut ab !
Das Buch ordne ich dieselbe Kategorie wie "Das Parfüm" ein.
Erna
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Beitrag von Erna »

Liebe Madeleine,
Du schreibst, "doch verschönert es die Realität". Wir haben beim Treffen sehr eingehend über das Buch gesprochen und es zeigte sich, dass fast jede Teilnehmerin Erfahrungen mit der Realität hatte. Du wahrscheinlich auch, sonst hättest Du den Satz nicht so geschrieben. Darüber haben wir festgestellt, dass die Betreuung eines Kranken, so wie es bei Koni geschah, in der Wirklichkeit gar nicht durchführbar ist. Einmal wegen der intensiven Pflege und auch durch der dabei entstehenden Kosten.
Erna
Madeleine

Beitrag von Madeleine »

Die Erfahrung mit dem Versagen des Gedächtnisses habe ich hinter mir (vor mir vielleicht auch, Du liebe zeit !). Es ist eine schlimme Erfahrung.
Zuerst versucht man den Patienten zu animieren, als genüge es ihm, sich ein bisschen zu konzentrieren, um sich erinnern zu können. Dann sieht man ein, (leider zu spät, denn inzwischen hat man sich zu ihm, zwar nur aus Unerfahrenheit, wie eine Art Sadist benommen), dass es keinen Zweck hat und dass man den armen Patienten umsonst geplagt hat. Ich weiss noch, als ich, Dumme, meinen Mann extra gefragt habe, um sein Gedächtnis zu testen : "Erinnerst Du dich noch, als wir...usw ....?". Und eines Tages, plötzlich die Antwort, die mich heute noch verfolgt :
"Verdammte Erinnerungen, von Erinnerungen wir ich nicht mehr hören, ich kann mich ja an gar nichts mehr erinnern !".
Ja, durch solche Krankheiten (die man oft irrtümlicherweise alle in den Topf Alzheimer wirft) wird die Vergangenheit der Patienten, stückchenweise, doch unausweichlich gelöscht.
Aber hier wollte der Autor mit diesem grausamen "Radiergummi" namens Alzheimer anders hantieren, damit der Patient seine Vergangenheit wie nach Belieben retuschieren kann und gerade das finde ich gut, weil es dem Kontext seine abschreckende Seite raubt.
Ich glaube kaum, dass Martin Suter uns weismachen möchte, Konrad kann durch ein Medikament wieder gesund werden.
Eigentlich wird der Kranke im Buch durch die Liebe von zwei Frauen gerettet, so verstehe ich es wenigstens. Die Geschichte mit den Honigmandeln z.B. kommt mir wie eine Parabelvor. Und heute, ein Jahr nach dem Tod meines Mannes bin ich fest überzeugt, dass solchen unheilbaren Patienten nur mit Liebe zu helfen ist. Man lernt bei ihnen, wie bei jungen Kindern, ausschliesslich in der Gegenwart zu leben, "hic und nunc", wie die Psychologen sagen. Dass der Patient stirbt oder nicht (wie im Roman), darauf kommt es nicht an, denn überleben wird er erst, wenn er geliebt wird... ich meine, überleben hienieden oder in unserem Herzen.
Suter finde ich nicht nur schlau, sondern voller Takt, denn er verleiht dem Image der Alzheimer-Patienten etwas menschlich Leichtes . Ob ich mich irre ?
Vielleicht ist es nur so, dass mir diese Interpretation passte....Wer weiss ?Suter allein. Sollten wir ihn nicht fragen ? Wetten !
Erna
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Beitrag von Erna »

Es gibt mehr Krankheiten des Hirns als nur Alzheimer, die Auswirkungen sind aber oft ähnlich. Man vergißt die Gegenwart und gleitet in die Vergangenheit. Eine Frage für mich bleibt bestehen: Wie empfindet der Kranke es selbst? Am Anfang soll er sich ja sehr unglücklich fühlen, wenn er merkt, dass er etwas vergessen hat. Und später?
Ich lese gerade das andere Buch von Suters Trilogie "Der perfekte Freund" . Da erleidet ein junger Mann eine Amnesie, er verliert 50 Tage seines Lebens und weiß nicht, was geschehen ist. Die Umstände sind aber so, dass er es unbedingt wissen möchte, da das Verhalten seiner Bekannten ihm gegenüber sich so vollkommen geändert hat. Ich kann das Buch nur empfehlen.
Erna
Erna
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Beitrag von Erna »

http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/download.jsp
Am Tisch mit Hans Markowitsch- Doppelkopf im hr2 vom 27.5.14
Unter oben stehendem Link kann man sich einen Podcast herunterladen, der ein Interwiew mit Hans Markowitsch beinhaltet, der Hirnforscher ist. Obwohl es sich nicht direkt auf die Alzheimer-Krankheit bezieht, ist es sehr interessant diesen Bericht in Verbindung mit Small World und den anderen zwei Büchern von Suter zu sehen. Ich weiß nicht, ob diese Forschung von allen anerkannt wird.
Erna
Erna
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Beitrag von Erna »

Bei "Small World" haben wir uns mehr oder weniger auf die Alzheimer Krankheit und auf Koni beschränkt. Dabei sind die anderen Personen, meine ich, etwas zu kurz gekommen. Vielleicht sollte man auch etwas über die Unternehmerfamilie und ihre Anlage bei Suter sprechen. Daneben gibt es dann nur noch eine handvoll anderer Personen. Ich finde, dass Suter überhaupt mit wenigen Personen in seinen Romanen auskommt.
Erna
Brigitte Höfer
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Die Personen bei Suter

Beitrag von Brigitte Höfer »

Liebe Erna, Du hast recht: es gibt viele andere interessante Personen neben und hinter Koni, der geschickt im Vordergrund des Romans steht.
Elvira Senn, geborene Berg, geboren etwa 1918, wird als Vierzehnjährige von einem Schreiner vergewaltigt und Mutter eines Knaben, der nach dem heiligen Konrad genannt und als Kind der älteren Halbschwester Anna ausgegeben wird. Sie setzt fünf Jahre später dieses ihr eigenes Kind auf den Platz des Erben des Koch-Imperiums und schickt Thomas Koch unter dem Namen Konrad Lang mit ihrer Halbschwester Anna nach England. Ihr eigenes Kind nennt sie fortan Thomas.
Durch einen Zufall kommt Konrad wieder in die Familie. Er wird zum Zwilling und Schatten des falschen Thomas Koch. Er geht mit Thomas aufs Internat, verlässt es wieder mit ihm, macht wie er keine Berufsausbildung und verlässt immer, wenn Thomas seine Gesellschaft braucht, seine angefangenen Lebensprojekte.
1960 heiratet Thomas die Frau (Elisabeth), in die sich Konrad verliebt hatte. Konrad wird in der Folge zum Versager und Säufer.
Urs Koch, Thomas Sohn, mittlerweile auch um die dreißig, heiratet im 3. Kapitel Simone Hauser, um sie gleich wieder zu betrügen. Simone wird sich an der Familie Koch rächen und versuchen, ihr Geheimnis zu lüften.
Aber so stark wie Elvira ist sie lange nicht. Elvira hat Angst um ihr Geheimnis. Und damit vor dem Zeugen Konrad Lang, der eigentlich Thomas Koch ist. Was ist, wenn er sich an seine wirkliche Identität erinnert? Einmal muss er unter Beobachtung gehalten werden und zum Anderen muss er verschwinden, damit er nicht reden kann. Aber ihr Mordversuch geht schief, weil eine andere Frau, Schwester Ranjah, Konrad rettet. Mit Schöller, ihrem Vertrauten, dem zynischen Kommentator der Szene, reist sie zu dem Ort ihrer Vergewaltigung, gibt sich selbst eine Überdosis Insulin und beide lassen bei einem Unfall mit dem Auto ihr Leben.
Vorher erfährt Thomas, dass er nicht der rechtmäßige Erbe ist und auch Urs bekommt Wind von der Sache. Er erkundigt sich nach den rechtlichen Grundlagen und erfährt, dass alle Untaten schon verjährt sind. Er wird das Koch-Erbe antreten. Aber er verliert seine Frau und das Töchterchen Lisa, die mit dem Arzt Dr. Peter Kundert eine neue Familie bilden.
Ironie des Schicksals: Konrad und Thomas sind beide als Alzheimer-Patienten im ehemaligen Hotel - jetzt Clinique - des Alpes untergebracht.
Suter vernetzt die Orte, die Gegenwart und die Vergangenheit, die Männer und Frauen und ihre wechselnden Koalitionen zu einem kunstvollen Gewebe. Er entlässt uns nicht aus der Spannung, er beginnt mit einem Brand und endet mit einem Mordversuch und einem Selbstmord und einem tödlichen Unfall, - und kommt in einem Sanatorium zur Ruhe.
Übrigens: mein Schwiegervater regte sich immer auf, wenn man "Altersheim" sagte: er sagte immer: "Es muss Altenheim heißen!"
Brigitte
Marlis Beutel
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Liebe Brigitte,

Beitrag von Marlis Beutel »

danke, dass Du zum Schluss noch einmal auf den Bauplan des Buches zurückkommst! Offen gestanden, das Verwirrspiel der Mutter (und des Autors) ging mir ein bisschen auf die Nerven. Ich hatte Schwierigkeiten, nicht hinein zu geraten und den Überblick zu behalten. Bei allem Respekt vor der Stärke Elviras, sympathisch ist diese Frau nicht.

Jetzt freue ich mich auf die Diskussionen zum Drachenläufer.

Viele Grüße von der Bergstraße, Marlis
Marlis Beutel
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