John Updike: Die Witwen von Eastwick

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Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Beitrag von Erna »

Liebe Marlis,
ich merke gerade, dass ich schon lange nichts ins Forum geschrieben habe und so Deinen Beitrag nicht beme, sie zu lesenrkt habe. Obwohl die "Witwen" gemeinsam ausgewählt wurden, hat sich fast niemand dazu geäußert. Das ist schade.
Ich nehme an, dass die "Hexen" wesentlich mehr Teile in der Art wie Sukies Begegnung mit dem Schwulen enthält, darum tue ich es mir nicht an. Wahrscheinlich ist es ein Kennzeichen des Alters, dass ich bestimmte, sehr intime Dinge, weder lesen, noch sehen möchte.
Bei der alternden Alexa habe ich aber viele Gedanken wiedergefunden, die auch mir schon durch den Kopf gegangen sind. Sie hat sich im Alter gewandelt und versucht , Jugendtaten wieder gut zu machen. Ebenso finde ich das Verhältnis von Jane zur Schwiegermutter, wie Du Marlis auch schriebst, für mich sehr lehrreich, es zeigt dass man erst beide Seiten hören muss, bevor man urteilt, denn die Schwiegermutter ist ganz anders, als Jane sie beschrieben hat.
Viele Grüße
Erna
Erna
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Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Re: John Updike: Die Witwen von Eastwick

Beitrag von Erna »

Von: <carmen.stadelhofer@uni-ulm.de>
An: "Erna Subklew" <e.subklew@gmx.de>
Betreff: Leseprojekt
Datum: Samstag, 26. September 2009 21:42

Liebe Mitlesende, eurem Aufruf folgend, habe ich mich auf die Lektüre
von John Updikes neuesten Buchs gestürzt, aber ich kann nicht sagen,
dass es mich so fasziniert hat, wie ich erwartet habe. Vielleicht war
die Erwartung durch den Titel und die Kurzbeschreibung im Deckblatt
erzeugt, aber das fand ich dann so im Buch nicht wieder.. Nicht dass
Updikes Beschreibungen von Reisen und Menschen in ihrer
Detailliertheit und gleichzeitig gesellschaftskritischen ironischen
Art mich nicht angesprochen hätten. Aber irgendwie habe ich den roten
Faden nicht gefunden, was die langen Reisebeschreibungen bez. Kanada
oder auch nachher in China mit dieser Hexengeschichte zu tun haben, ….
als Geschichte von drei Frauen, die durch eine gemeinsame
Vergangenheit, deren hexenartige Ausprägung mir bis zum Schluss nicht
klar geworden ist, verbunden sind und die dann durch bestimmte
Schicksalsverläufe wieder zusammen kommen und noch einmal ihre Kunst
ausprobieren wollen, aber dann selbst, zumindest die eine, durch eine
andere Hexe in Mitleidenschaft bzw. in den Tod gesetzt wird. Es war
für mich eher eine sehr amerikanische Schilderung des amerikanischen
Mittelstandsmilieu in den 60-iger Jahren, dann ebenso die gute
Schilderung von drei älteren Damen mit ihren Lebenserinnerungen,
Schuldgefühlen und auch Lebenslüsten. Das mag ja gut geschrieben
sein, aber das „Hexenhafte“ ist für mich plakativ und nicht gut aus-
und in die Story eingearbeitet. In diesem Gebiet scheint sich Updike
nicht sonderlich auszukennen, und ich frage mich, warum er überhaupt
diesen Titel ausgewählt hat, oder ist es nur ein publikumswirksamer
Aufhänger? Wäre es nicht ausreichend und gut gewesen, ein Bild drei
verschiedener alternder Frauen in ihren Krisen und ihrer Power
aufzuzeigen, als ein Freundschaftsverbund, der wieder auflebt?. Das
hätte ich irgendwie besser und authentischer gefunden. Na ja ich bin
mal gespannt wie ihr weiter diskutiert. Vielleicht erschließen sich
für mich doch noch ein paar Dinge die ich nicht gesehen habe. Aber wie
ihr schon an meiner Anmerkung merkt, hat mich das Buch streckenweise
sogar gelangweilt, weil ich immer schon wusste, was kommen wird, und
hätte es sicher auch nicht zu Ende gelesen, hätte ich es nicht ein
bisschen als meine Lesepflicht euch gegenüber empfunden zu schauen,
ob das Buch nicht für mich noch eine andere Qualität bekommt.

Mit herzlichem Gruß
Carmen

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