Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Hier werden alle Bücher einsortiert, deren Diskussion beendet ist.
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von Erna »

Hallo, mein Internet geht wieder. es braucht allerdings noch eine Menge Zeit, bevor ich da bin, wohin ich will. Aber vielleicht wird es noch.
Auf Seite 290 und 291 erzählt Maryam von der Vergewaltigung durch ihren Vater und vielleicht auch noch durch andere Soldaten. Denn es erscheint mir so, als ob der Vaster sie "freigegeben" hätte.
Im Iran hätte sie nie einen Mann gefunden, der sie geheiratet hätte. Sebst wenn der Mann darüber gestanden hätte, würde es der Clan nie werlaubt haben. Ali weiß, dass er Maryam, selbst wenn die Nacht in seinem Zimmer nicht stattgefunden hätte, nie zur Frau bekommen hätte. Rache des Vaters?
Gruß
Erna
Marlis Beutel
Beiträge: 364
Registriert: Mittwoch 5. April 2006, 18:54
Wohnort: 64646 Heppenheim

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von Marlis Beutel »

Es ist seltsam: Wenn ich an das Buch zurückdenke (das ich inzwischen verliehen habe), fällt mir auf, dass der General in den Augen seiner Tochter kein Mensch aus Fleich und Blut ist sondern
eher eine Institution, die nicht hinterfragt werden darf. Die Tochter ist trotz allem bereit, ihm auch so etwas wie Liebe zuzugestehen, während Ali deutlich widerspricht. Es ist auch schlimm genug, dass der Sohn für den Vater büßen muss. Das Buch ist voller Gefühl und Mitgefühl für Maryam. Was ist mit ihrem Ehemann oder mit ihrer Mutter?
Ich habe mit dem neuen Buch begonnen, das mir nüchterner zu sein scheint.

Viele Grüße von der Bergstraße, Marlis
Marlis Beutel
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von Erna »

Renate ist nicht ins Forum gekommen, deshalb schickte sie mir ihren Beitrag zu, damit ich ihn einstelle.

Wehalb sie dann dem Wunsch nach Beruf und Freiheit in England nicht nachkommt, ist nicht klar.
Die Figur von Ali und ihre Liebe ist auch merkwürdig, denn der Kerl ist doch aus seinem Kaff nie herausgekommen, woher also so viel westliche Einsicht?
Ob die Nichte das Geld/Haus usw. aus ihrer Familie hat oder einfach nur reich geheiratet hat ist auch nicht klar.
Das idealisierte Landleben im hinteresten Winkel des Iran ist auch für mich nicht nachvollziehbar.
Auch politisch war nicht viel drin: ich konnte keinen Unterschied zwischen dem Shah-Regime und der Ajatollas-Herrschaft im Roman feststellen.
Dei Rollen der Tochter - autobiografisch - und des Vaters sind liebevoll und tolerant gezeichnet.
Insgesamt ein interessantes gut geschriebenes Buch, was mich genug gefesselt hat, um es zügig zu lesen.
Wenn du kannst, dann stelle den Beitrag doch noch ein. Vielen Dank und bis bald Renate


Renate Breiter
HildegardN
Beiträge: 262
Registriert: Mittwoch 20. September 2006, 14:13

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von HildegardN »

"Ein interessantes gut geschriebenes Buch, was mich genug gefesselt hat, um es zügig zu lesen", schreibt Renate. Ich schließe mich dieser Beurteilung voll und ganz an, wie wohl auch einige der Mitleserinnen, die sich bisher zu Worte gemeldet haben.
Dennoch - es bleiben viele Fragen offen, und mich beschäftigt immer wieder die Frage, weshalb man in einem Land und in einer Gesellschaft, die doch einst so oder ähnlich erstrebt worden ist, nicht heimisch werden kann, obwohl doch alle Voraussetzungen da sind? Und weiterhin: weshalb man dieses "Zuhause" wieder verlässt. - Eine Antwort muss wohl jeder für sich finden.
Herzliche Grüße aus Bad Homburg, Hildegard
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von Erna »

Von Sigrid habe ich folgenden Text erhalten:
Die Farbe Safran

Aber im Nachhinein fand ich ihn sehr gelungen. Auch mit dem Ich-Erzähler (Tochter) und im Wechsel mit Maryam s Erzählstrang und ihre Rückblicke und somit die Gegenüberstellung der
unterschiedlichen Kulturen.

Ich konnte viel lernen über die Enge der luxuriösen Welt der jungen Maryam
und die Traditionen vor der Revolution. Da sie auch nur ein wenig mehr
Selbständigkeit wollte, mußte sie auf alles verzichten. Erst fand ich es
seltsam, daß sie sich dem Diener öffnete und auch wieder nach Jahrzehnten
genau dorthin zurückkehrte. Aber das ist das Leben und Ausdruck ihrer
Sehnsucht und gibt dem Roman seine Spannung. Der ex-Diener (Name vergessen
und Buch nicht mehr da) stellt wohl den eigentlichen Iran dar.

Gruß Sigrid
hwest

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von hwest »

Liebe Literaturfreunde und -freundinnen, :wink:
ich war etwas verwundert über Eure Reaktion auf Friedels Anmerkung. Es soll doch wohl so sein, dass auch ViLE-Mitglieder sich Eure Diskussion anschauen können, wenn sie sich an dem Projekt selbst (noch) nicht beteiligt haben. Das heißt: Die Beiträge im Forum sollten auch für Mitglieder verständlich sein, die das besprochene Buch nicht gelesen haben. Übrigens, unsere Lübecker Freundin Friedel war mit eigenen Beiträgen an mehreren Literaturprojekten beteiligt.
Schöne Grüße,
Horst Westphal
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Re: Yasmin Crowther: Die Farbe von Safran

Beitrag von Erna »

Lieber Horst,
jeder und jede, die den Zugang zum Forum hat, darf und soll mitlesen und schreiben. Die Einzige, die sich noch dunkel an Friedel erinnern konnte, war ich. Die anderen hatten längst vergessen, dass jemand aus dem Norden oder Süden einmal etwas bei "Gemeinsam lesen" geschrieben hatte. So weit zur Klärung, wer mitschreiben und mitlesen darf. Der Beitrag von Friedel, die ja Deiner Mitteilung nach, das Buch gar nicht gelesen hat, war Kritik: z.B., dass wir nicht rinmal wüssten, wo der Roman spielte, nur weil Marlis sich verschrieben hatte und anstatt Iran, Irak geschrieben hat. Die, die mitlesen, konnten das nachvollziehen und wir brauchen daher nicht ins Forum zu schreiben, wo das Buch spielt. Warum hat Friedel den nicht auf meine Antwort im Forum geantwortet?
Viele Grüße
Erna
Gesperrt