Buchvorstellung und -empfehlung

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Helmut K.

Buchempfehlungen / Bucherfahrungen

Beitrag von Helmut K. »

:D Ich greife Carmens Vorschlag auf eröffne eine neue Rubrik: Buchempfehlungen / Bucherfahrungen.
1. Für mich ein faszinierendes one night book mit 156 Seiten war kürzlich von Eva Jaeggi "Tritt einen Schritt zurück und du siehst mehr." (Herder).
Ein Buch für Alternde (und das tun wir von der ersten Lebensminute an) das sich mit Gelassenheit ( u.a. und ....Körper, Denken, Familie, Freunde, Sexualität, Krankheit, Einsamkeit, Transzendenz und Tod) befasst und auseinander setzt auf eine nüchterne und doch liebevolle Weise. Die Professorin für Psychotherapie, (Verhaltens-) Psycho- und Lehranalytikerin (81) schreibt auf eine unprätentiöse und gewinnende Weise, was aus ihrer Sicht im Alter Sache ist, körperlich und psychisch.
Im nächsten LernCafe steht darüber eine kurze Besprechung.

2. Da bin ich noch mitten drin und auf ganz andere Art gepackt: Eine episch breite, 863 Seiten lange, bewegende indische Familien-Geschichte aus jüngeren Zeiten, über das Kastenwesen und die Religionskonflikte, über Liebe und Mord, Politik und Familiäres.
Der Autor: Rohinton Misty, * 1952 in Bombay, lebt in Toronto, "einer der großen Erzähler unserer Zeit" meint zu Recht die FAZ.
Der Titel: Das Gleichgewicht der Welt" (Fischer 1999)
Das Buch würde genau so gut wie Franzens Korrekturen für eine engagierte Forumsdiskussion taugen, finde ich.

Frage an andere Lesehungrige: Was schlagt Ihr vor?

Helmut K.
Helmut K.

Beitrag von Helmut K. »

Mist und Eigentor: Der Autor des zweiten Buchs "Das Gleichgewicht derWelt" schreibt sich Rohinton Mistry.
Sorry :?
Helmut K.
Ute

Buchvorstellung und -empfehlung

Beitrag von Ute »

Buchvorstellung und -empfehlung
Inge und Walter Jens:
Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim

Das Buch schildert die Lebensgeschichte einer ungewöhnlichen Frau. Sorgfältig erforscht und aufgezeichnet auf der Grundlage neuer, bisher unbekannter Schriftstücke und Briefe Katias von Inge und Walter Jens.

Wer war Frau Thomas Mann? Das „Zubehör“ Thomas Manns, der ohne seine Frau nicht arbeiten konnte? Zitat: Katia war mehr: Zentrum einer amazing family und Partner[in] für Menschen, die Trost brauchten. Niemand kannte die Seelenlage ihres Mannes, Treue und Verlässlichkeit eines androgyn veranlagten Künstlers, so genau wie sie; niemand wusste soviel von den Kindern; niemand beherrschte das Reglement der Diplomatie, von dessen strikter Befolgung das Wohl des pater familias abhing, mit gleicher Perfektion wie Katharina, geb. Pringsheim, die schon als junges Mädchen von ihrer Mutter gelernt hatte, dass sich Strenge und Liberalität, Ordnung und Leidenschaft sehr wohl vereinen ließen... vorausgesetzt, man war intelligent. Und das traf auf Katia Mann zu. (Der Zauberer wurde zornig, wenn er in Situationen geriet, in denen ihm seine Frau intellektuell überlegen war...)

Katia Mann hat in ihrem Leben immer Frauen in gleicher Weise wie Männer geschätzt – einfühlsame Männer natürlich. Empathisch als Freundin, vernünftig als Tochter, kritisch-hingebungsvoll gegenüber dem Ehemann, charakterisieren die Briefe sie als Familienmutter ...und Wirtschaftsoberhaupt, als eine Frau, die ebenso spontan wie nüchtern war – eine interessante Frau also – und ein interessantes Leben.

Das Buch ist als TB erschienen bei:
© Reinbek: Rowohlt 2003. 5. Aufl. 2004. 351 S, ISBN 3-23664-8, € 9,90

Es gibt einen ausführlichen Anhang:
· Übersetzung der englischsprachlichen Zitate
· Zeittafel
· Benutzte Literatur
· Konsultierte Archive
· Namensregister
· Bildquellen

Die Verfasser:
· Inge Jens (*1927 in Hamburg), Promotion 1953. Hrsg. Der Briefe Thomas Manns an Ernst Bertram und Tagebücher Thomas Manns 1944-1955, u.a.
· Walter Jens(*1923 in Hamburg), Promotion 1944, Habilitation 1949, von 1962-1989 Inhaber eines Lehrstuhls für Klassische Philologie und Rhetorik in Tübingen.
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Wolfgang

Buchvorschlag

Beitrag von Wolfgang »

Ich möchte Euch heute ein Buch über etwas vorschlagen, was uns alltäglich schon eine "gute" Gewohheit geworden ist. - LÜGEN -

Die Reformlüge - 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen
Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren.

Der Autor Albrecht Müller war Redenschreiber von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller.

2004 Droemer-Verlag

ISBN 3-426-27344-6

FAZIT:
Die These - Reformen bringen uns voran - die ist offenbar ziemlich falsch.

Wir sollten es vielleicht mit "ehrlicher" Politik für die Bürger dieses Landes - und dazu zählen Alte wie Junge, Frauen wie Männer,
angeblich Intelligente wie angeblich nicht so Schlaue, Arbeitende
und von der Arbeit "zwangsbefreite" und ... dazu - versuchen.
Vielleicht schadet unserem Gemeinwesen das ja weniger als LÜGEN.

Wenn das Wort "ehrlich" aber schon verlogen genutzt wird -
besonders gern im Wahlkampf - dann fördern wir das Risiko,
dass der Bürger als Wähler seine Stimme vielleicht nicht denen
gibt, denen er sie ehrlich gern geben würde, wenn die nur ein
ganz klein wenig ehrlich gewesen werden. Nur ein bisschen ...
Es soll ja nicht gleich zu Entzugserscheinungen kommen ...
Sonst steigen allein deshalb die Kranken- und Pflegekosten?

Wie auch immer - LESEN bildet - und gibt einen kleinen Schutz
vor den alltäglichen LÜGEN, Märchen und "Schönheiten".

WOLFGANG
Clemens

Fazit desAutors oder Dein Fazit?

Beitrag von Clemens »

Lieber Wolfgang,
stellt das FAZIT Deine Meinung oder die des Autors dar?
Clemens
ErnaS

Für Krimi-Fans

Beitrag von ErnaS »

Krimi-Fans möchte ich auf die Bücher von Barbara Nadel aufmerksam machen. B. Nadel ist Engländerin und lebte in Istanbul. Ihr Kriminalinspektor heißt Ikmen
Sie hat in ihren Büchern außerordentlich gut die Multikulturalität und --ethnizität der Stadt eingefangen. Schon die Polizeiinspektion, der Ikmen vorsteht, hat Polizisten jüdischer, kurdischer, armenischer Herkunft. Die Bücher sind im Verlag List erschienen als Taschenbücher zu E 8,95 und heißen:
Stille Wasser
Belsazars Tochter
Arabeske
Der goldene Käfig. Zumindestens so gut wie Donna Leon.
Viel Spaß beim Lesen.
Gast

Buchvorstellung und Empfehlung

Beitrag von Gast »

Meinhard Miegel
Epochenwende- Gewinnt der Westen die Zukunft?

Für Interessierte möchte ich dieses Buch vorstellen, welches all denen zur Bekräftigung oder Ablehnung ihrer Meinung dient, denen Gedanken um Globalisierung, Europa und die Zukunft unserer Gesellschaft am Herzen liegt.

Die Idee des "Wachstums" hat zwei Jahrhunderte lang die europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik geprägt. Die jährlichen Wachstumsraten schienen über Glück und Unglück einer Gesellschaft zu entscheiden. Ohne Wachstum kein Wohlstand, keine Arbeitsplätze, keine ausgeglichenen Staatshaushalte. Doch die Wachstumsraten der Vergangenheit sind ein für alle Mal vorbei, Europa stagniert, wir sind Zeugen einer fundamentalen Epochenwende.

Rezensionen - Süddeutsche Zeitung vom 18.10.2005
Die Zeichen stehen auf Sturm. Die Geburtenzahlen in Europa sinken bedrohlich, Überalterung wird heute schon zur Tatsache. Korea und China rüsten sich, dem Westen die Führung in der Weltwirtschaft abzunehmen. Was kann man da tun? Meinhard Miegel versucht sich an einer Antwort: "Epochenwende. Gewinnt der Westen die Zukunft?" Ja, das tut er, so Miegels Antwort, allerdings nur um den Preis des Umdenkens. Rezensent Heinz Bude referiert mit Sympathie Miegels Ausführungen. Denn der "harte Realist des sozialen Wettbewerbs", wie er Rezensent nennt, erweist sich als "ein hoher Moralist einer menschlichen Gesellschaft". Was Miegel prognostiziert: Früher oder später werden auch jene Gesellschaften, die im Augenblick ein höheres Tempo vorlegen als Europa, in Krisen geraten. Bei Russland werde es anfangen, aber auch das Wachstum der fernöstlichen Industrien müsse an ein Ende gelangen. Und dann? Dann, so Miegels These, dann wird man wieder einmal auf Europa blicken. Und bei uns nach Orientierung suchen. Und diese Orientierung kann Europa auch geben, davon ist Miegel überzeugt, wenn es "eine Kultur des Verzichts" lernt. Also gewissermaßen sich in jenen soft skills übt, die im Kapitalismus so rüde vernachlässigt werden: Solidarität, Wertschätzung des "menschlichen Maßes", gesellschaftliche Teilhabe auch jenseits der Bereicherung. Und persönliches Glück. Auch mit dem Thema Armut muss anders umgegangen werden als bisher. Maßgeblich muss die Frage sein, "was ein Mensch braucht, um ein auskömmliches und würdevolles Leben zu führen", referiert zustimmend der Rezensent.

Propyläen Verlag, Berlin 2005
ISBN 3549071779,
Gebunden, 312 Seiten, 18 - 22 EUR
Clemens

Buchempfehlung und -vorstellung

Beitrag von Clemens »

Meinhard Miegel
Epochenwende
- Gewinnt der Westen die Zukunft?

Für Interessierte möchte ich dieses Buch vorstellen, welches all denen zur Bekräftigung oder Ablehnung ihrer Meinung dient, denen Gedanken um Globalisierung, Europa und die Zukunft unserer Gesellschaft am Herzen liegt.

Die Idee des "Wachstums" hat zwei Jahrhunderte lang die europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik geprägt. Die jährlichen Wachstumsraten schienen über Glück und Unglück einer Gesellschaft zu entscheiden. Ohne Wachstum kein Wohlstand, keine Arbeitsplätze, keine ausgeglichenen Staatshaushalte. Doch die Wachstumsraten der Vergangenheit sind ein für alle Mal vorbei, Europa stagniert, wir sind Zeugen einer fundamentalen Epochenwende.

Rezensionen - Süddeutsche Zeitung vom 18.10.2005
Die Zeichen stehen auf Sturm. Die Geburtenzahlen in Europa sinken bedrohlich, Überalterung wird heute schon zur Tatsache. Korea und China rüsten sich, dem Westen die Führung in der Weltwirtschaft abzunehmen. Was kann man da tun? Meinhard Miegel versucht sich an einer Antwort: "Epochenwende. Gewinnt der Westen die Zukunft?" Ja, das tut er, so Miegels Antwort, allerdings nur um den Preis des Umdenkens. Rezensent Heinz Bude referiert mit Sympathie Miegels Ausführungen. Denn der "harte Realist des sozialen Wettbewerbs", wie er Rezensent nennt, erweist sich als "ein hoher Moralist einer menschlichen Gesellschaft". Was Miegel prognostiziert: Früher oder später werden auch jene Gesellschaften, die im Augenblick ein höheres Tempo vorlegen als Europa, in Krisen geraten. Bei Russland werde es anfangen, aber auch das Wachstum der fernöstlichen Industrien müsse an ein Ende gelangen. Und dann? Dann, so Miegels These, dann wird man wieder einmal auf Europa blicken. Und bei uns nach Orientierung suchen. Und diese Orientierung kann Europa auch geben, davon ist Miegel überzeugt, wenn es "eine Kultur des Verzichts" lernt. Also gewissermaßen sich in jenen soft skills übt, die im Kapitalismus so rüde vernachlässigt werden: Solidarität, Wertschätzung des "menschlichen Maßes", gesellschaftliche Teilhabe auch jenseits der Bereicherung. Und persönliches Glück. Auch mit dem Thema Armut muss anders umgegangen werden als bisher. Maßgeblich muss die Frage sein, "was ein Mensch braucht, um ein auskömmliches und würdevolles Leben zu führen", referiert zustimmend der Rezensent.

Propyläen Verlag, Berlin 2005
ISBN 3549071779,
Gebunden, 312 Seiten, 18 - 22 EUR
Erna
Beiträge: 878
Registriert: Freitag 1. April 2005, 10:47

Buchempfehlung

Beitrag von Erna »

Francois Lelord: Hectors Reise
oder die Suche nach dem Glück
ISBN 3-492-04528-6
€ 16,90
Als Weihnachtsgeschenk bekam ich das o.g. Buch und kann es nur weiter empfehlen.
Hector, ein Psychiater versteht es, seinen Klienten aufmerksam zuzuhören und ihnen echtes Interesse zu zeigen. Auf die Dauer aber ist ihm das nicht genug, denn er kann die Menschen nicht glücklich machen, was er doch gern will. Also begibt er sich auf eine Reise, hoffend, durch die Befragung vieler Menschen, eine Antwort darauf zu bekommen, was er tun muss. Am Ende hat Hector 23 Antworten auf die Frage: Sind Sie glücklich? Seine erste Erkenntnis ist übrigens: Vergleiche anzustellen, ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen.
Hector ist ein liebevoller Zeitgenosse, den der Leser gern haben muss.
Heide John, selber Schriftstellerin, stellt das Buch in eine Reihe mit Exupery "Der kleine Prinz" und Fynns "Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna".
Elke Heidenreich meinte bei der Besprechung, wenn man das Buch gelesen hat, ist man gleich etwas glücklicher.
Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, es zu lesen.
Erna
Maria GM

Ein lesenswertes Buch

Beitrag von Maria GM »

Arno Geiger, Es geht uns gut

Obwohl der Leser schon am Anfang das Ende der Geschichte erfährt, ist dieses Buch spannend.
Es spielt in Österreich und erzählt von drei Generationen, die die Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg auf ihre Weise erleben. Soweit die Zeitgeschichte in das persönliche Leben eingreift, ist sie beispielhaft und treffend geschildert. Es ist erstaunlich, wie viel Einfühlungsvermögen und Sachkenntnis der junge Schriftsteller, Jahrgang 68, hat.
Das eigentliche Thema ist allerdings die Beziehungen zwischen den Paaren und vor allem zwischen den Generationen. Dem Wunsch, sich zu verstehen und Liebe zu zeigen, steht eine erschreckende Kommunikationslosigkeit gegenüber. Die zeitbedingte Erziehung, die verschiedenen Charaktere, das Beharren auf der elterlichen Autorität, das Bedürfnis sich von den Eltern zu lösen, all das verhindert ein einigermaßen konfliktfreies Zusammenleben.
Die Darstellung der Handlung ist nicht chronologisch ist, die einzelnen Kapitel sind so miteinander verwoben, wie auch das Zusammenleben der einzelnen Generationen. Der Leser etwas Zeit, bis er die familiären Zusammenhänge verstanden hat. Wer sich aber diese Mühe macht, wird durch eine anregende Lektüre belohnt.
Der ältere Leser kann sich mit vielem identifizieren, er kann seine eigene Zeit und deren Probleme wiederfinden.
Der jugendliche Leser kann vielleicht besser verstehen, wie es damals war. Er kann über seinen eigenen Standpunkt nachdenken: Er wird aber auch mit der Frage konfrontiert: Brauchen wir Geschichte, um unseren Platz zu finden?

Aufbau, Handlung, Problemstellung und auch die große Sprachkraft machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Heide

Dieter Forte "Das Haus auf meinen Schultern"

Beitrag von Heide »

Gerade habe ich das Buch fertig gelesen und an meinen Mann weitergegeben. Es ist mir so wichtig, daß ich es allen Interessierten gerne empfehlen möchte.
Es ist eine Romantrilogie. Die erste Einheit "Das Muster" handelt von der Herkunft der bei-den Familien, die sich Anfang des 20. Jh.s verbinden. Forte beschreibt in diesem Teil die Jahrhunderte andauernde Wanderschaft der italienisch-französischen Familie Fontana und der polnischen Familie Lukacz. Diese einzige große Geschichte mit zahllosen kleinen Ge-schichten, durcheinanderwirbelnden Haupt- und Nebenfiguren kommt schließlich in den Trümmern des 20. Jh.s zum Stillstand.
Im zweiten Teil "Tagundnachtgleiche" wird die Verschmelzung beider Familien im Rhein-land beschrieben. Es ist unglaublich, mit welcher Vitalität und Liebe Forte die einzelnen Fi-guren beschreibt. Bei allen Schrecken der beiden Weltkriege - und es wird nichts geschönt - mußte ich immer wieder lachen. Wie man das so kennt aus dem richtigen Leben: In man-chem tragischen Ereignis liegt zum Lachen viel Komik.
Im dritten Teil sieht man sich konfrontiert mit den total zerstörten Städten, mit den Trüm-merlandschaften der Nachkriegszeit, mit den zutiefst seelisch und körperlich traumatisierten Menschen. Es gab keine staatlichen Regeln, nur anarchische Züge des Überlebens, Absurdi-täten und Ironien der Zeit. "Die Ruhe vor der Schöpfung fällt in eins mit der Ruhe nach der Apokalypse." schrieb Ursula März von "Die Zeit".
Ich möchte es denen empfehlen, die die Zeit aus eigener Anschauung kennen und den Jun-gen Leuten, um die Zeit kennenzulernen. Eins der Bücher, die meiner Ansicht nach bei den Lesern zu dem Ergebnis führen müssen: Nie wieder Krieg!
Brigitte Höfer
Beiträge: 440
Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
Wohnort: 61440

Ute Scheub: Das falsche Leben. Eine Vatersuche.

Beitrag von Brigitte Höfer »

Unter http://hermes.zeit.de/pdf/archiv/2006/18/P-Scheub.pdf kann man die Rezension des Buches von Ute Scheub: "Das falsche Leben. Eine Vatersuche" von Gabriele von Armin aus der Zeit lesen.
Ute Scheub, Jahrgang 1956, Studium der Politkwissenschaft, Journalistin und Mitbegründerin der taz, lebt mit ihrer Familie in Berlin.
35 Jahre nach dem Tod ihres Vaters stößt sie auf Briefe und Notizen, die sie zögernd, dann immer mutiger untersucht.
Ihre Sprache ist nüchtern, von scharfer Analyse, aber auch voll von Schmerz und Trauer. Viele wichtige Untersuchungen fließen in ihre Analyse ein, so die von Victoer Klemperer "Lingua Tertii Imperii" genannten Sprachwendungen und Wortschöpfungen (und -verdrehungen) der Nazis, die ihr ein Erklärungmuster für die verqueren und kruden Formulierungen des Vaters bieten.
Bestechend ist, wie sie Orte und Ereignisse recherchiert und die möglichen Erlebnisse des Vaters reflektiert, die nie erzählt wurden.
Ich finde die Auseinandersetzung mit ihrem Vater, der sich das Leben nahm, als sie 13 Jahre alt war, sehr beeindruckend und bewegend.
Brigitte
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