Kritisches zum Wahlprogramm der Grünen

2005/2006
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hwest

Kritisches zum Wahlprogramm der Grünen

Beitrag von hwest »

Die Grünen schlagen alle im Bundestag vertretenen Parteien mit ihrem Wahlprogramm: 120 Seiten im DinA5-Format! Da muss man gar nicht neugierig sein, denn jeder unentschlossene Wähler findet etwas darin, was ihm gefällt. Wahlergebnis 99 Prozent für die Grünen? Denkste!

Allein das Inhaltsverzeichnis benötigt fast vier Seiten. Warum machen Politiker so etwas? Glauben sie wirklich, irgend jemand lässt seine Wahlentscheidung von solch einem Konglomerat beeinflussen?

Was wird denn angekündigt? Hier einige Schlagworte:

Freiheit braucht Teilhabe und Gerechtigkeit, Arbeit muss sich lohnen, Gesundheit für alle, Generationsgerechtigkeit, Gute Umwelt, gesundes Leben, Tiere brauchen Rechte, Gesunde Ernährung, Verbraucher haben Rechte, Jugend braucht Zukunft, Vorfahrt für Kinder, Familien unterstützen, Bürgerrechte stärken, Gleiche Rechte für Lesben und Schwule, Der Mensch hat ein Recht darauf, in Ruhe gelassen zu werden, Kulturelle Räume stärken, Mehr Sport und Spiel für eine bewegte Gesellschaft, Mehr Geld für Gerechtigkeit, Verantwortungsvoller Partner gegenüber den Nachbarstaaten, Weniger Rüstung, Wehrpflicht abschaffen.

Wenn man das so liest, dann weiß man es: Die Deutschen pochen bei jeder Gelegenheit auf ihr Recht. Und wenn es sein darf, dann auch gern vor Gericht. Andererseits könnte man annehmen, das ist eine Partei von Gutmenschen und Träumern. Doch hat der etwas genauere Beobachter längst erkannt, dass sich die führenden Köpfe sehr wohl im Raumschiff Bundestag eingerichtet haben und mit den erworbenen Pensionsansprüchen ganz zufrieden sind. Da stimmt man auch einmal einer Sache zu, die man im Parteiprogramm ganz anders gelesen hat.

Auch von Arbeitsplätzen steht natürlich etwas im grünen Programm. Doch ein schlüssiges Konzept wird nicht mitgeliefert. Den Grünen geht es bei diesem Problem wie den anderen Parteien: Ratlos in der Zirkuskuppel. „Hört auf, Arbeitsplätze zu versprechen“ schrieb jetzt ein Kommentator der Berliner Zeitung. Es müsse endlich den von vielen falschen Versprechungen genervten Wählern offen gesagt werden: Die Politiker haben keine und sie wissen auch nicht, wo sie Arbeitsplätze herholen könnten. So ist es.

Vielleicht wäre das eine Wahlempfehlung: Wer gerne Bio-Eier von freilaufenden Hühnern isst, der sollte ruhig die Grünen wählen. Schaden wird es nicht. Helfen allerdings auch nicht. Oder seid ihr anderer Ansicht?
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