Flüchtlinge in Deutschland
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Flüchtlinge in Deutschland
Ich stelle hier einen Mailwechsel zwischen Renate Nolte und mir ein. Gruß, Brigitte
Liebe Renate,
vielen Dank für Deinen Vorschlag.
Leider lässt sich das Thema unseres nächsten Seminars auf die Schnelle nicht verändern. Wir hatten ja letztes Jahr im Plenum den Vorschlag „Asien“ aufgegriffen, und dieses Thema ist nun schon in der Vorbereitung recht weit gediehen.
Das Thema Flüchtlinge beschäftigt uns ja nun auch schon seit einigen Jahren, auch im letzten Jahr beim Thema Heimat wurden die Flüchtlingsströme erwähnt. Und ja, nun sind sie auch bei uns angekommen.
Die meisten Hilfeleistungen werden von den örtlichen Kreisen und Gemeinden organisiert. Wenn du dich da erkundigst, wirst du eine Menge erfahren. Bei uns in Oberursel z. B. werden die Flüchtlinge in Turnhallen untergebracht und erhalten in der benachbarten Schule individuellen Deutsch-Anfangsunsterricht. Der Kreis hat dazu Materialien erstellt und die Freiwilligen-Deutschlehrer eingeteilt.
Die Kirchen organisieren Kleiderspenden und Nachmittags-Kaffees. Dort engagieren sich auch Jugendliche aus Schule und Kirche.
Wenn im Februar das Thema immer noch auf den Nägeln brennt, ist durchaus denkbar, dass während der Seminarwoche ein Beitrag dazu gebracht werden könnte. Nur müssten die Mitglieder das selbst organisieren und den Vorstand rechtzeitig darüber informieren. Wie immer: Mitarbeit ist hoch willkommen!
Wir würden uns sehr freuen, wenn die Diskussion im Forum in Gang käme!
Liebe Grüße, Brigitte
Am 18.10.2015 um 18:20 schrieb Renate Nolte <renate.nolte@uni-tuebingen.de>:
Ich las soeben die mail von Helmut Fleichhacker (seine mailadresse habe ich nicht) und möchte antworten mit einem Vorschlag:
Eines unserer dringendsten aktuellen Probleme im Lande sind die in Deutschland derzeit und zukünftig anwesenden Flüchtlinge,die sich um Asyl bewerben, und deren Versorgung nicht nur jetzt,sondern auch nachhaltig und nicht nur mit Kleidern,Zelten und Lebensmitteln, sondern mit bildenden Massnahmen,die einer beidseitigen Integration dienen müssen dringend angezeigt ist.
Dazu gehören Fragen und Diskussionen wie z.B.:Was können wir auch von VILE aus real dafür tun?Worüber ist nachzudenken? Wie gehen wir angemessenmit kulturellen Unterschieden um? Wie lernen wir diese Unterschiede bewusst zu erkennen? Wie bewältigen wir akute praktische Probleme wie z.B. die Notwendigkeit von Beschäftigung der vielen jungen Männer und auch Frauen und Kinder ,die über Monate in den Auffanglagern auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten?
Dies wäre mir ein akut wichtiges Thema für ein urach-Seminar, eine Fortsetzung des Themas 2013 Islam und der Islamismus.Wir hatten damals u.a. z.B. die excellente Islamwissenschaftlerin silvia Kuske als Referentin.Sie ,neben anderen Kompetenten aus Medien,Wirtschaft und Politik,sowie einzelnen Betroffenen beider Seiten (ich denke z.B. auch an Referenten mit schwedischen Erfahrungen im Integrationsmanagement) könnten uns mit ihren Erfahrungen hilfreich sein, informieren und beraten.
Das wäre in eminen Augen ein Urach-Seminar 2016 wert.
Dem VILE-Vorstand viel Erfolg bei der Planung für 2016! Ihre Renate Nolte.
Liebe Renate,
vielen Dank für Deinen Vorschlag.
Leider lässt sich das Thema unseres nächsten Seminars auf die Schnelle nicht verändern. Wir hatten ja letztes Jahr im Plenum den Vorschlag „Asien“ aufgegriffen, und dieses Thema ist nun schon in der Vorbereitung recht weit gediehen.
Das Thema Flüchtlinge beschäftigt uns ja nun auch schon seit einigen Jahren, auch im letzten Jahr beim Thema Heimat wurden die Flüchtlingsströme erwähnt. Und ja, nun sind sie auch bei uns angekommen.
Die meisten Hilfeleistungen werden von den örtlichen Kreisen und Gemeinden organisiert. Wenn du dich da erkundigst, wirst du eine Menge erfahren. Bei uns in Oberursel z. B. werden die Flüchtlinge in Turnhallen untergebracht und erhalten in der benachbarten Schule individuellen Deutsch-Anfangsunsterricht. Der Kreis hat dazu Materialien erstellt und die Freiwilligen-Deutschlehrer eingeteilt.
Die Kirchen organisieren Kleiderspenden und Nachmittags-Kaffees. Dort engagieren sich auch Jugendliche aus Schule und Kirche.
Wenn im Februar das Thema immer noch auf den Nägeln brennt, ist durchaus denkbar, dass während der Seminarwoche ein Beitrag dazu gebracht werden könnte. Nur müssten die Mitglieder das selbst organisieren und den Vorstand rechtzeitig darüber informieren. Wie immer: Mitarbeit ist hoch willkommen!
Wir würden uns sehr freuen, wenn die Diskussion im Forum in Gang käme!
Liebe Grüße, Brigitte
Am 18.10.2015 um 18:20 schrieb Renate Nolte <renate.nolte@uni-tuebingen.de>:
Ich las soeben die mail von Helmut Fleichhacker (seine mailadresse habe ich nicht) und möchte antworten mit einem Vorschlag:
Eines unserer dringendsten aktuellen Probleme im Lande sind die in Deutschland derzeit und zukünftig anwesenden Flüchtlinge,die sich um Asyl bewerben, und deren Versorgung nicht nur jetzt,sondern auch nachhaltig und nicht nur mit Kleidern,Zelten und Lebensmitteln, sondern mit bildenden Massnahmen,die einer beidseitigen Integration dienen müssen dringend angezeigt ist.
Dazu gehören Fragen und Diskussionen wie z.B.:Was können wir auch von VILE aus real dafür tun?Worüber ist nachzudenken? Wie gehen wir angemessenmit kulturellen Unterschieden um? Wie lernen wir diese Unterschiede bewusst zu erkennen? Wie bewältigen wir akute praktische Probleme wie z.B. die Notwendigkeit von Beschäftigung der vielen jungen Männer und auch Frauen und Kinder ,die über Monate in den Auffanglagern auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten?
Dies wäre mir ein akut wichtiges Thema für ein urach-Seminar, eine Fortsetzung des Themas 2013 Islam und der Islamismus.Wir hatten damals u.a. z.B. die excellente Islamwissenschaftlerin silvia Kuske als Referentin.Sie ,neben anderen Kompetenten aus Medien,Wirtschaft und Politik,sowie einzelnen Betroffenen beider Seiten (ich denke z.B. auch an Referenten mit schwedischen Erfahrungen im Integrationsmanagement) könnten uns mit ihren Erfahrungen hilfreich sein, informieren und beraten.
Das wäre in eminen Augen ein Urach-Seminar 2016 wert.
Dem VILE-Vorstand viel Erfolg bei der Planung für 2016! Ihre Renate Nolte.
-
- Beiträge: 1
- Registriert: Donnerstag 15. Oktober 2015, 12:26
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Ich halte das Thema ebenfalls für sehr wichtig. Gerade im Zusammenhang mit den lauter werdenden Pegida Personen. Ich habe gestern die Diskussion mit dem Talkmeister und dem Pegida-Vertreter gesehen und gehört. Das Problem kann auch im Forum diskutiert werden. Es ist erfreulich, dass so viele Menschen mithelfen, den Flüchtlingen Willkommen zu bezeugen. die Unterbringung in den Turnhallen ist allerdings keine Lösung. In Gießen sind die ehemaligen amerikanischen Kasernen die Orte, wo die Flüchtlinge wohnen. Aber gewiss sollten die Fluchtursachen betrachtet werden und Lösungen gefunden werden. Frau Merkels Mission in der Türkei scheint mir nicht hilfreich zu sein. Was haltet Ihr von der Rede Kermanis? Vielen Dank Brigitte für den Link. Ich habe die leidenschaftliche Rede gehört. Mit große Aufmerksamkeit. Genug. Ich freue mich auf Gegenrede- Erdmute
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Hier eine Seite der Landeszentrale für politische Bildung BW: sie bietet eine umfassende Information und viele Links zu weiteren Seiten.
Gruß, Brigitte
http://www.politische-bildung.de/fluech ... litik.html
Gruß, Brigitte
http://www.politische-bildung.de/fluech ... litik.html
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Hier kann man lokale Flüchtlingshilfenetzwerke finden und eintragen:
https://willkommensnetz.campact.de/#!/c ... ommensnetz
Gruß, Brigitte
https://willkommensnetz.campact.de/#!/c ... ommensnetz
Gruß, Brigitte
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Liebe ViLE-Mitglieder.
„Kein Mensch flieht freiwillig!“ so ist ein Artikel in der neuesten Ausgabe von Welt & Handel überschrieben. Er zeigt die Ursachen der massenhaften Flucht weltweit auf und Zusammenhänge mit unserem Lebensstil.
Ein wichtiger Aspekt ist, was der Faire Handel bewirken kann und bereits bewirkt,- damit die Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen. Ein wichtiger Artikel für alle, die im Bereich des fairen Handel tätig sind und sich für globale Zusammenhänge und weltweite Gerechtigkeit einsetzten.
Ich finde: sehr lesenswert! LG Brigitte
Kein Mensch flieht freiwillig
Die Ursachen der massenhaften Flucht sind strukturell begründet und haben auch mit unserem Lebensstil zu tun – Was bewirkt der Faire Handel?
Warum verlassen so viele Menschen ihre Heimat? Diese Frage stellt sich uns spätestens seitdem in den vergangenen Wochen massenhaft Flüchtende nach Europa kommen. Natürlich steht in erster Linie die Hilfe für diese Menschen, die unglaubliche Strapazen hinter sich haben, im Vordergrund. Doch die Fragen nach dem „Warum? und Wovor fliehen sie“ darf nicht ausgeblendet werden.
Die Bilder, die uns tagtäglich erreichen, sind erschütternd und die scheinbare Hilflosigkeit von Politikern aus der EU erscheint tragisch zugleich. Hilfsorganisationen und NROs tun ihr Bestes, um den Menschen in Not zu helfen. Doch das ist nur die eine Seite. Wir müssen uns fragen, was hinter dieser Massenflucht steckt und was wir – auch im Fairen Handel – dazu beitragen können, dass das Leben in den Herkunftsländern wieder lebenswert wird.
Waffenexporte stoppen
Die Menschen aus dem Süd Sudan, Afghanistan, Eritrea und dem Kongo fliehen ebenso vor blutigen Kriegen und der Gewalt von herrschenden Despoten wie die aus Syrien und dem Irak. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe (BfdW) hat in ihrem Blog (http://info.brot-fuer-die- welt.de/blog/fluchtursachen-bekaempfen-nicht-fluechtlinge ) zur derzeitigen Flüchtlingssituation gesagt: „Ob ein gewaltsamer Konflikt ausbricht – das hängt daran, ob früh genug Wille und Knowhow zum friedlichen Konfliktaustrag gefördert werden: Dialoge zwischen den Kontrahenten, zwischen Religionen und Ethnien, die gerne für Machtkämpfe instrumentalisiert werden, ebenso wie Erziehung zu Toleranz, Demokratie und Achtung der Menschenrechte.“
Genauso müssten Waffenexporte in diese Regionen konsequent verboten werden. „Die meisten Zivilisten werden durch Kleinwaffen getötet – jede dritte stammt aus deutscher Produktion. Wer etwas gegen die Ursachen der steigenden Flüchtlingszahlen tun will, muss hier gegensteuern“, so Füllkrug-Weitzel.
Die Verantwortlichen schauen nur zu
„Es ist unverständlich, dass die Staaten nicht bereit sind, eine politische Lösung herbei zu führen. Stattdessen schauen die Verantwortlichen zu, wie Millionen von Menschen in der Flucht ihre einzige Hoffnung sehen. Diese Verantwortungslosigkeit ist unfassbar“, so Mike Corsa, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschland (aej).
Eine andere Wirtschaftspolitik ist dringend nötig
Pater Wolfgang Schonecke vom Netzwerk Afrika Deutschland, fasst es so zusammen: „Unfaire Handelsabkommen zerstören die Existenzgrundlage einheimischer Produzenten. Internationale Konzerne plündern die Ressourcen Afrikas ohne einen nennenswerten Nutzen für die lokale Bevölkerung. Mehr finanzielle Entwicklungshilfe, von der die Geberländer oft mehr profitieren als die Empfänger, kann keine adäquate Antwort sein. Notwendig ist eine andere Handels- und Wirtschaftspolitik. Den Ländern Afrikas muss geholfen werden, die

Produktivität der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu steigern, lokale und regionale Märkte zu entwickeln und Rohstoffe selbst zu verarbeiten.“ Er führt unter anderem den Export von hoch subventionierten Agrarprodukten als einen der Gründe auf.
Fehlende Bildung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit nehmen Lebensgrundlage
Dumpingpreise ruinieren lokale Produzenten, die damit nicht konkurrieren können und vom Markt verdrängt werden. Die Plünderung der reichen Ressourcen Afrikas, wie Mineralien, Erdöl, Gas oder Holz durch die westlichen Industriestaaten und mittlerweile auch durch Schwellenländer entzieht den Menschen die Lebensgrundlage. Armut und fehlende Bildung, auch durch Kinderarbeit, lässt keine Chance, den Kreislauf zu durchbrechen, der von Ausbeutung, sozialer Ungerechtigkeit und Konflikten geprägt ist.
„Wir müssen unseren Lebensstil ändern!“
„Globale Unternehmen sichern Wohlstand und billige Waren für uns heutzutage in Europa – schaffen aber gleichzeitig Fluchtursachen für morgen. Wenn wir zur Änderung unseres Lebensstils, zu fairen Preisen für unsere Kleidung und Handys bereit wären, könnten viele Menschen ein nachhaltiges Auskommen in ihrer Heimat finden. Wenn die Bemühungen der Vereinten Nationen, globales wirtschaftliches Handeln an die Einhaltung der Arbeits- und Menschenrechte zu binden, auch mit Deutschlands aktiver Mitwirkung erfolgreich wären, bräuchten viele nicht zu fliehen. Und wir bräuchten nicht mehr von Wirtschaftsflüchtlingen im Sinne von Flüchtlingen aufgrund unserer Wirtschaftspolitik reden“, so Cornelia Füllkrug- Weitzel.
Fairer Handel kann dem entgegenwirken
Und genau da setzt der Faire Handel an. Einige wenige Unternehmen kontrollieren weltweit die Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln. Der Missbrauch von Nachfragemacht führt zu unlauteren Handelspraktiken, sowohl im europäischen Einzelhandel als auch in den Produzentenländern und auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. Dies hat in vielen Fällen schwerwiegende Auswirkungen auf Kleinbauern und Arbeiter insbesondere am Anfang der Lieferkette: Die Folgen sind unsichere Lebensgrundlagen, Kinderarbeit, prekäre Anstellungsverhältnisse und Umweltzerstörung. Das europäische Wettbewerbsrecht ist nicht in der Lage, der Nachfragemacht angemessen zu begegnen und muss reformiert werden. So besagt es die Studie „Who’s got the power – Machtspiel ums Essen", die vom Fair Trade Advocacy Office, der PFCE (Plate-Forme Franchise du Commerce Equitable), Traidcraft und Fairtrade Deutschland, in Auftrag gegeben wurde.
„Für mich als Produzentin und Mitglied der Fairtrade-zertifizierten Kaffeeorganisation Comsa ist die Beteiligung am Fairen Handel eine große Chance. Wir bekommen nicht nur einen besseren Preis für unseren Kaffee, sondern können durch den Fairen Handel auch wachsen. Dieser Handel ist menschlicher, und das sollten wir alle anerkennen“, sagte Sonia Vasquez, verantwortlich für die Produktion bei Comsa, anlässlich der Eröffnung der Fairen Woche 2015 in Berlin.
Minister Müller: „Faire Preise statt freier Handel!“
Ungewöhnlich deutlich hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller das Verhalten der Industriestaaten gegenüber Afrika kritisiert. Der CSU-Politiker sagte Mitte September im rbb- Inforadio: „Unser Wohlstand in Europa, in Deutschland begründet sich zu einem erheblichen Teil auf den wertvollen Ressourcen und der Ausbeutung dieser Ressourcen in afrikanischen Ländern.“ Und für diese Ressourcen bezahlten wir keine ordentlichen Preise, so Müller. Das sei schäbig, denn die Menschen könnten davon nicht leben. 20 Prozent der Weltbevölkerung in den Industriestaaten verbrauchten 80 Prozent der globalen Ressourcen. Der Großteil davon stamme aus Entwicklungsländern, im Falle der EU aus Afrika. Es werde keine Entwicklung in den afrikanischen Ländern geben ohne dass Europa auch faire Preise dafür zahle, so Müller. Entwicklungsländer brauchten faire Handelsbeziehungen, nicht freie Märkte. Müller sagte wörtlich: „Freier Markt heißt das Recht des Stärkeren. Haben wir als Europäer und Deutsche das Recht, afrikanische Staaten auszubeuten?“(tagesschau.de, 11.9.2015)
„Weg vom wachstumsorientierten Wirtschaftsdenken“
Noch klarer sagt es Pater Wolfgang Schonecke: „Wir appellieren, eine Reflexion über die wirtschaftlichen Ursachen von Migration, die langfristigen sozialen und ökologischen Folgen einer rein profit- und wachstumsorientierten Wirtschaft und die notwendige Transformation unseres Wirtschaftssystems anzustoßen. Ein erster Schritt könnte sein, die geplanten Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) konsequent umzusetzen und zu Leitprinzipien für Politikentscheidungen auf nationaler und auf europäischer Ebene zu machen. Wenn wir nicht kohärentere globale Rahmenbedingungen schaffen, die Entwicklungschancen für alle möglich machen, die skandalösen Ungleichheiten reduzieren und die die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen bewahren, werden weitere Wellen von Flüchtlingen über das Mittelmeer nach Europa kommen.“
Der Faire Handel ist eines der Mittel, diese Entwicklungschancen zu ermöglichen.
Gundis Jansen-Garz, Redaktion Welt&Handel
http://www.weltundhandel.de/hintergrund ... illig.html
„Kein Mensch flieht freiwillig!“ so ist ein Artikel in der neuesten Ausgabe von Welt & Handel überschrieben. Er zeigt die Ursachen der massenhaften Flucht weltweit auf und Zusammenhänge mit unserem Lebensstil.
Ein wichtiger Aspekt ist, was der Faire Handel bewirken kann und bereits bewirkt,- damit die Menschen ihre Heimat nicht verlassen müssen. Ein wichtiger Artikel für alle, die im Bereich des fairen Handel tätig sind und sich für globale Zusammenhänge und weltweite Gerechtigkeit einsetzten.
Ich finde: sehr lesenswert! LG Brigitte
Kein Mensch flieht freiwillig
Die Ursachen der massenhaften Flucht sind strukturell begründet und haben auch mit unserem Lebensstil zu tun – Was bewirkt der Faire Handel?
Warum verlassen so viele Menschen ihre Heimat? Diese Frage stellt sich uns spätestens seitdem in den vergangenen Wochen massenhaft Flüchtende nach Europa kommen. Natürlich steht in erster Linie die Hilfe für diese Menschen, die unglaubliche Strapazen hinter sich haben, im Vordergrund. Doch die Fragen nach dem „Warum? und Wovor fliehen sie“ darf nicht ausgeblendet werden.
Die Bilder, die uns tagtäglich erreichen, sind erschütternd und die scheinbare Hilflosigkeit von Politikern aus der EU erscheint tragisch zugleich. Hilfsorganisationen und NROs tun ihr Bestes, um den Menschen in Not zu helfen. Doch das ist nur die eine Seite. Wir müssen uns fragen, was hinter dieser Massenflucht steckt und was wir – auch im Fairen Handel – dazu beitragen können, dass das Leben in den Herkunftsländern wieder lebenswert wird.
Waffenexporte stoppen
Die Menschen aus dem Süd Sudan, Afghanistan, Eritrea und dem Kongo fliehen ebenso vor blutigen Kriegen und der Gewalt von herrschenden Despoten wie die aus Syrien und dem Irak. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe (BfdW) hat in ihrem Blog (http://info.brot-fuer-die- welt.de/blog/fluchtursachen-bekaempfen-nicht-fluechtlinge ) zur derzeitigen Flüchtlingssituation gesagt: „Ob ein gewaltsamer Konflikt ausbricht – das hängt daran, ob früh genug Wille und Knowhow zum friedlichen Konfliktaustrag gefördert werden: Dialoge zwischen den Kontrahenten, zwischen Religionen und Ethnien, die gerne für Machtkämpfe instrumentalisiert werden, ebenso wie Erziehung zu Toleranz, Demokratie und Achtung der Menschenrechte.“
Genauso müssten Waffenexporte in diese Regionen konsequent verboten werden. „Die meisten Zivilisten werden durch Kleinwaffen getötet – jede dritte stammt aus deutscher Produktion. Wer etwas gegen die Ursachen der steigenden Flüchtlingszahlen tun will, muss hier gegensteuern“, so Füllkrug-Weitzel.
Die Verantwortlichen schauen nur zu
„Es ist unverständlich, dass die Staaten nicht bereit sind, eine politische Lösung herbei zu führen. Stattdessen schauen die Verantwortlichen zu, wie Millionen von Menschen in der Flucht ihre einzige Hoffnung sehen. Diese Verantwortungslosigkeit ist unfassbar“, so Mike Corsa, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschland (aej).
Eine andere Wirtschaftspolitik ist dringend nötig
Pater Wolfgang Schonecke vom Netzwerk Afrika Deutschland, fasst es so zusammen: „Unfaire Handelsabkommen zerstören die Existenzgrundlage einheimischer Produzenten. Internationale Konzerne plündern die Ressourcen Afrikas ohne einen nennenswerten Nutzen für die lokale Bevölkerung. Mehr finanzielle Entwicklungshilfe, von der die Geberländer oft mehr profitieren als die Empfänger, kann keine adäquate Antwort sein. Notwendig ist eine andere Handels- und Wirtschaftspolitik. Den Ländern Afrikas muss geholfen werden, die

Produktivität der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu steigern, lokale und regionale Märkte zu entwickeln und Rohstoffe selbst zu verarbeiten.“ Er führt unter anderem den Export von hoch subventionierten Agrarprodukten als einen der Gründe auf.
Fehlende Bildung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit nehmen Lebensgrundlage
Dumpingpreise ruinieren lokale Produzenten, die damit nicht konkurrieren können und vom Markt verdrängt werden. Die Plünderung der reichen Ressourcen Afrikas, wie Mineralien, Erdöl, Gas oder Holz durch die westlichen Industriestaaten und mittlerweile auch durch Schwellenländer entzieht den Menschen die Lebensgrundlage. Armut und fehlende Bildung, auch durch Kinderarbeit, lässt keine Chance, den Kreislauf zu durchbrechen, der von Ausbeutung, sozialer Ungerechtigkeit und Konflikten geprägt ist.
„Wir müssen unseren Lebensstil ändern!“
„Globale Unternehmen sichern Wohlstand und billige Waren für uns heutzutage in Europa – schaffen aber gleichzeitig Fluchtursachen für morgen. Wenn wir zur Änderung unseres Lebensstils, zu fairen Preisen für unsere Kleidung und Handys bereit wären, könnten viele Menschen ein nachhaltiges Auskommen in ihrer Heimat finden. Wenn die Bemühungen der Vereinten Nationen, globales wirtschaftliches Handeln an die Einhaltung der Arbeits- und Menschenrechte zu binden, auch mit Deutschlands aktiver Mitwirkung erfolgreich wären, bräuchten viele nicht zu fliehen. Und wir bräuchten nicht mehr von Wirtschaftsflüchtlingen im Sinne von Flüchtlingen aufgrund unserer Wirtschaftspolitik reden“, so Cornelia Füllkrug- Weitzel.
Fairer Handel kann dem entgegenwirken
Und genau da setzt der Faire Handel an. Einige wenige Unternehmen kontrollieren weltweit die Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln. Der Missbrauch von Nachfragemacht führt zu unlauteren Handelspraktiken, sowohl im europäischen Einzelhandel als auch in den Produzentenländern und auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. Dies hat in vielen Fällen schwerwiegende Auswirkungen auf Kleinbauern und Arbeiter insbesondere am Anfang der Lieferkette: Die Folgen sind unsichere Lebensgrundlagen, Kinderarbeit, prekäre Anstellungsverhältnisse und Umweltzerstörung. Das europäische Wettbewerbsrecht ist nicht in der Lage, der Nachfragemacht angemessen zu begegnen und muss reformiert werden. So besagt es die Studie „Who’s got the power – Machtspiel ums Essen", die vom Fair Trade Advocacy Office, der PFCE (Plate-Forme Franchise du Commerce Equitable), Traidcraft und Fairtrade Deutschland, in Auftrag gegeben wurde.
„Für mich als Produzentin und Mitglied der Fairtrade-zertifizierten Kaffeeorganisation Comsa ist die Beteiligung am Fairen Handel eine große Chance. Wir bekommen nicht nur einen besseren Preis für unseren Kaffee, sondern können durch den Fairen Handel auch wachsen. Dieser Handel ist menschlicher, und das sollten wir alle anerkennen“, sagte Sonia Vasquez, verantwortlich für die Produktion bei Comsa, anlässlich der Eröffnung der Fairen Woche 2015 in Berlin.
Minister Müller: „Faire Preise statt freier Handel!“
Ungewöhnlich deutlich hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller das Verhalten der Industriestaaten gegenüber Afrika kritisiert. Der CSU-Politiker sagte Mitte September im rbb- Inforadio: „Unser Wohlstand in Europa, in Deutschland begründet sich zu einem erheblichen Teil auf den wertvollen Ressourcen und der Ausbeutung dieser Ressourcen in afrikanischen Ländern.“ Und für diese Ressourcen bezahlten wir keine ordentlichen Preise, so Müller. Das sei schäbig, denn die Menschen könnten davon nicht leben. 20 Prozent der Weltbevölkerung in den Industriestaaten verbrauchten 80 Prozent der globalen Ressourcen. Der Großteil davon stamme aus Entwicklungsländern, im Falle der EU aus Afrika. Es werde keine Entwicklung in den afrikanischen Ländern geben ohne dass Europa auch faire Preise dafür zahle, so Müller. Entwicklungsländer brauchten faire Handelsbeziehungen, nicht freie Märkte. Müller sagte wörtlich: „Freier Markt heißt das Recht des Stärkeren. Haben wir als Europäer und Deutsche das Recht, afrikanische Staaten auszubeuten?“(tagesschau.de, 11.9.2015)
„Weg vom wachstumsorientierten Wirtschaftsdenken“
Noch klarer sagt es Pater Wolfgang Schonecke: „Wir appellieren, eine Reflexion über die wirtschaftlichen Ursachen von Migration, die langfristigen sozialen und ökologischen Folgen einer rein profit- und wachstumsorientierten Wirtschaft und die notwendige Transformation unseres Wirtschaftssystems anzustoßen. Ein erster Schritt könnte sein, die geplanten Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) konsequent umzusetzen und zu Leitprinzipien für Politikentscheidungen auf nationaler und auf europäischer Ebene zu machen. Wenn wir nicht kohärentere globale Rahmenbedingungen schaffen, die Entwicklungschancen für alle möglich machen, die skandalösen Ungleichheiten reduzieren und die die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen bewahren, werden weitere Wellen von Flüchtlingen über das Mittelmeer nach Europa kommen.“
Der Faire Handel ist eines der Mittel, diese Entwicklungschancen zu ermöglichen.
Gundis Jansen-Garz, Redaktion Welt&Handel
http://www.weltundhandel.de/hintergrund ... illig.html
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Einen relativ "alten" Beitrag vom 12.09. zu diesem Thema habe ich in der Süddeutschen Zeitung gefunden:
http://www.sueddeutsche.de/leben/massen ... .2643441-2
Es ist eine fundierte Zusammenstellung, zu einem Zeitpunkt, wo wir in Deutschland erst am Anfang der großen Flüchtlingsströme
waren. Es sind die Themen Wohnen, Schule, Geld, Sprache, Arbeit, Verwaltung, Gesundheit, Justiz und Kindertagesstätten.
Die Zahlen der benötigten Personen, Plätze usw. sind inzwischen allerdings längst überholt
Barbara
http://www.sueddeutsche.de/leben/massen ... .2643441-2
Es ist eine fundierte Zusammenstellung, zu einem Zeitpunkt, wo wir in Deutschland erst am Anfang der großen Flüchtlingsströme
waren. Es sind die Themen Wohnen, Schule, Geld, Sprache, Arbeit, Verwaltung, Gesundheit, Justiz und Kindertagesstätten.
Die Zahlen der benötigten Personen, Plätze usw. sind inzwischen allerdings längst überholt
Barbara
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat Zahlen zu den Asylanträgen publiziert:
http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... d#Antraege
Liebe Grüße, Brigitte
http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... d#Antraege
Liebe Grüße, Brigitte
- Carmen Stadelhofer
- Beiträge: 283
- Registriert: Donnerstag 31. März 2005, 19:48
- Wohnort: Ulm
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Die Gruppe "Gemeinsam lesen über das Netz" schlägt die Lektüre des Buches von Jenny Erpenbeck "Gehen, ging, gegangen" vor, Knaus Verlag 2015, 19,90
siehe https://www.vile-netzwerk.de/gemeinsam- ... angen.html
Erpenbeck greift eines der wichtigsten aktuellen gesellschaftlichen Themen auf, schreibt diesen Roman lange bevor 2015 das Thema Migration und Asylbewerber in Deutschland in allen Facetten von allen Medien behandelt wird, er bezieht sich auf eine Zeit, wo in Deutschland die Flüchtlingsproblematik in Lampedusa und Griechenland noch vollkommen verdrängt wurde. Ausgangspunkt ist das Flüchtlingscamp am Berliner Oranienplatz , ein in Ruhestand befindlicher Professor ,viele Lebensgeschichten Geflüchteter junger Männer. die in Deutschland Asyl suchen....
Eine gute Dokumentation von Lebensgeschichten, die Anlass gibt zum Nachdenken, Nachfühlen.
Es wäre schön, wenn viele bei "Gemeinsam lesen" mitdiskutieren würden.
Carmen
siehe https://www.vile-netzwerk.de/gemeinsam- ... angen.html
Erpenbeck greift eines der wichtigsten aktuellen gesellschaftlichen Themen auf, schreibt diesen Roman lange bevor 2015 das Thema Migration und Asylbewerber in Deutschland in allen Facetten von allen Medien behandelt wird, er bezieht sich auf eine Zeit, wo in Deutschland die Flüchtlingsproblematik in Lampedusa und Griechenland noch vollkommen verdrängt wurde. Ausgangspunkt ist das Flüchtlingscamp am Berliner Oranienplatz , ein in Ruhestand befindlicher Professor ,viele Lebensgeschichten Geflüchteter junger Männer. die in Deutschland Asyl suchen....
Eine gute Dokumentation von Lebensgeschichten, die Anlass gibt zum Nachdenken, Nachfühlen.
Es wäre schön, wenn viele bei "Gemeinsam lesen" mitdiskutieren würden.
Carmen
- Carmen Stadelhofer
- Beiträge: 283
- Registriert: Donnerstag 31. März 2005, 19:48
- Wohnort: Ulm
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Die Flüchtlingspolitik der Länder
Um auf bestehende Lücken zu reagieren, hat die Bundesstiftung ein umfassendes Dossier erstellt, das die jeweilige aktuelle Lage in den Ländern wieder spiegeln soll. Die Heinrich Böll Stiftung hat dieses interessante Dossier <Wie schaffen die das - Die Flüchtlingspolitik der Länder zum Anschauen und Runterladen auf ihre Website gestellt
https://www.boell.de/de/dossier-fluecht ... deslaender
Beste Grüße Carmen
Um auf bestehende Lücken zu reagieren, hat die Bundesstiftung ein umfassendes Dossier erstellt, das die jeweilige aktuelle Lage in den Ländern wieder spiegeln soll. Die Heinrich Böll Stiftung hat dieses interessante Dossier <Wie schaffen die das - Die Flüchtlingspolitik der Länder zum Anschauen und Runterladen auf ihre Website gestellt
https://www.boell.de/de/dossier-fluecht ... deslaender
Beste Grüße Carmen
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Gerade habe ich mir das Dossier der Heinrich Böll-Stiftung über die Flüchtlinge angesehen. Es ist sehr informativ und gut gemacht.
Eigentlich müsste man meinen, dass alles viel problemloser vor sich gehen könnte. Wir haben ja schließlich schon eine Jahrzehnte lange Erfahrung mit Zuwanderung der verschiedensten Ethnien und Kulturen. Vor allem für einen effizienten Deutschunterricht dürfte keine Schwierigkeit bestehen. Von Frankfurt weiß ich, dass es diesen Unterricht hier ohne Unterbrechung bis jetzt gab.
Erna
Eigentlich müsste man meinen, dass alles viel problemloser vor sich gehen könnte. Wir haben ja schließlich schon eine Jahrzehnte lange Erfahrung mit Zuwanderung der verschiedensten Ethnien und Kulturen. Vor allem für einen effizienten Deutschunterricht dürfte keine Schwierigkeit bestehen. Von Frankfurt weiß ich, dass es diesen Unterricht hier ohne Unterbrechung bis jetzt gab.
Erna
-
- Beiträge: 440
- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2006, 17:51
- Wohnort: 61440
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Liebe ViLE-Mitglieder,
Ich empfehle Euch den Film, den es hier zu sehen gibt: "Willkommen auf deutsch". Liebe Grüße, Brigitte
http://www.bpb.de/gesellschaft/migratio ... f-deutsch/
Ich empfehle Euch den Film, den es hier zu sehen gibt: "Willkommen auf deutsch". Liebe Grüße, Brigitte
http://www.bpb.de/gesellschaft/migratio ... f-deutsch/
Online-Ringvorlesung der BAG WiWA
Im SS 2016 werden die erfolgreichen bundesweiten Online-Ringvorlesungen in Zusammenarbeit mit Einrichtungen der universitären Seniorenweiterbildung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissen-schaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WiWA) fortgesetzt. Zum achten Mal bereits beteiligen sich insgesamt 13 Universitäten und Hochschulen aus ganz Deutschland an dieser Veranstaltungsform. Das ZAWiW führt an der Universität Ulm diese Veranstaltung durch, die technische Betreuung übernimmt das Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) der Universität Ulm.
Flucht und Migration – Ursachen und Folgen
Jeweils mittwochs, 16 – 18 Uhr, werden insgesamt sieben Vorträge das brandaktuelle Thema „Flucht und Migration“ aufgreifen.
Hier im Flyer alle Vorträge in der Übersicht:
Flucht und Migration – Ursachen und Folgen
Jeweils mittwochs, 16 – 18 Uhr, werden insgesamt sieben Vorträge das brandaktuelle Thema „Flucht und Migration“ aufgreifen.
Hier im Flyer alle Vorträge in der Übersicht:
-
- Beiträge: 126
- Registriert: Sonntag 16. September 2007, 17:28
- Wohnort: 61449 Steinbach
Re: Flüchtlinge in Deutschland
Die Fachkommission "Freiwilliges Engagement und Partizipation" der BAGSO beschäftigte sich in der Sitzung am 13. 4. 2016 mit dem Thema "Freiwilliges Engagement Älterer für Geflüchtete".
Zunächst führte eine Referentin aus dem Dezernat Engagementpolitik des BFSFJ aus, dass der Bund Mittel für Schulungen von Paten in der Flüchtlingshilfe vorgesehen hat. Diese Mittel fließen aber nur an bundesweit tätige Organisationen wie Caritas oder AWO, die sie dann abrufen können. Der Bund darf Kommunen nicht unmittelbar unterstützen.
Es folgte ein Bericht der AWO über die von ihr in Düsseldorf betreuten Flüchtlinge. In Düsseldorf sind 6285 Geflüchtete untergebracht, davon sind 40 % minderjährig. Die ehrenamtlichen Helfer sind zu 50 % über 60 Jahre alt. Helfer darf nur sein, wer ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt hat, er muss eine Datenschutzerklärung unterzeichnen und an einer Schulung teilnehmen, in der auch Wissen über das Asylverfahren vermittelt wird.
Interessant fand ich einen Bericht aus Düren. Um die Kommunikation der aus vielen Ländern kommenden Geflüchteten zu erleichtern, hat dort das Job-Center in seinen Karteien nach Hartz-4 Empfängern mit Migrationshintergrund gesucht, sie eingeladen und ihnen bei zufrieden stellenden Deutschkenntnissen angeboten, zwischen Helfern und Geflüchteten zu dolmetschen. Pro Einsatz wurde ihnen 20,-€ gezahlt. Das muss ein großer Erfolg geworden sein.
Es wurde ferner darauf hingewiesen, wie unglaublich wichtig es ist, den Geflüchteten die Funktionsweise unserer Toiletten genau zu erklären, da sie für viele ganz unbekannt sind.
Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass gemeinnützige Vereine, die sich um Geflüchtete kümmern, darauf achten sollten, dass Geflüchtete auch als Satzungszweck genannt sind. Dies ist für die Steuer wichtig.
Eine Teilnehmerin wies auf die Seite http://www.zauberhafte-physik.net/ hin. Mit diesem Schulungsmaterial können Migranten sowohl Sprachkenntnisse als auch naturwissenschaftliche Kenntnisse erwerben.
Annemarie
Zunächst führte eine Referentin aus dem Dezernat Engagementpolitik des BFSFJ aus, dass der Bund Mittel für Schulungen von Paten in der Flüchtlingshilfe vorgesehen hat. Diese Mittel fließen aber nur an bundesweit tätige Organisationen wie Caritas oder AWO, die sie dann abrufen können. Der Bund darf Kommunen nicht unmittelbar unterstützen.
Es folgte ein Bericht der AWO über die von ihr in Düsseldorf betreuten Flüchtlinge. In Düsseldorf sind 6285 Geflüchtete untergebracht, davon sind 40 % minderjährig. Die ehrenamtlichen Helfer sind zu 50 % über 60 Jahre alt. Helfer darf nur sein, wer ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt hat, er muss eine Datenschutzerklärung unterzeichnen und an einer Schulung teilnehmen, in der auch Wissen über das Asylverfahren vermittelt wird.
Interessant fand ich einen Bericht aus Düren. Um die Kommunikation der aus vielen Ländern kommenden Geflüchteten zu erleichtern, hat dort das Job-Center in seinen Karteien nach Hartz-4 Empfängern mit Migrationshintergrund gesucht, sie eingeladen und ihnen bei zufrieden stellenden Deutschkenntnissen angeboten, zwischen Helfern und Geflüchteten zu dolmetschen. Pro Einsatz wurde ihnen 20,-€ gezahlt. Das muss ein großer Erfolg geworden sein.
Es wurde ferner darauf hingewiesen, wie unglaublich wichtig es ist, den Geflüchteten die Funktionsweise unserer Toiletten genau zu erklären, da sie für viele ganz unbekannt sind.
Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass gemeinnützige Vereine, die sich um Geflüchtete kümmern, darauf achten sollten, dass Geflüchtete auch als Satzungszweck genannt sind. Dies ist für die Steuer wichtig.
Eine Teilnehmerin wies auf die Seite http://www.zauberhafte-physik.net/ hin. Mit diesem Schulungsmaterial können Migranten sowohl Sprachkenntnisse als auch naturwissenschaftliche Kenntnisse erwerben.
Annemarie
Einladung zur Vortragsreihe "Flucht und Migration" aus der ersten Reihe von Zuhause
Bereits zum achten Mal haben sich Einrichtungen der universitären Seniorenweiterbildung der BAG WiWA zu einer Kooperation zusammen gefunden, um wieder gemeinsam eine Online-Ringvorlesung durchzuführen. Im Sommersemester 2016 zum hoch aktuellen Thema "Flucht und Migration".
Erstmals in Erprobung gibt es die Möglichkeit über einen Live-Stream an den Veranstaltungen auch von Zuhause aus teilzunehmen; in Kooperation zwischen ViLE und dem ZAWiW bieten wir den Mitglieder von ViLE die Möglichkeit diese Online-Ringvorlesung "aus der ersten Reihe" mitanzusehen. Dazu wird folgender Link und ein entsprechender "Passcode" benötigt: https://webconf.vc.dfn.de/orv
Der Passcode: 67922 wird beim Betreten des Videokonferenzraums abgefragt.
Der erste Vortrag findet am Mittwoch, 20. April, von 16 bis 18 Uhr, zum mit dem Titel "Push- und Pull-Faktoren als Auslöser für Migrationsbewegungen. Das amerikanische Beispiel" live aus der Uni Bremen mit dem Historiker Dr. Knauf statt.
Alle Informationen dazu finden Sie auch unter
https://online-ringvorlesung.de/
Erstmals in Erprobung gibt es die Möglichkeit über einen Live-Stream an den Veranstaltungen auch von Zuhause aus teilzunehmen; in Kooperation zwischen ViLE und dem ZAWiW bieten wir den Mitglieder von ViLE die Möglichkeit diese Online-Ringvorlesung "aus der ersten Reihe" mitanzusehen. Dazu wird folgender Link und ein entsprechender "Passcode" benötigt: https://webconf.vc.dfn.de/orv
Der Passcode: 67922 wird beim Betreten des Videokonferenzraums abgefragt.
Der erste Vortrag findet am Mittwoch, 20. April, von 16 bis 18 Uhr, zum mit dem Titel "Push- und Pull-Faktoren als Auslöser für Migrationsbewegungen. Das amerikanische Beispiel" live aus der Uni Bremen mit dem Historiker Dr. Knauf statt.
Alle Informationen dazu finden Sie auch unter
https://online-ringvorlesung.de/