Exkursion nach Pforzheim zum Antikenpanorama "ROM 312" im historischen Gasometer

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bbraun
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Exkursion nach Pforzheim zum Antikenpanorama "ROM 312" im historischen Gasometer

Beitrag von bbraun »

Mit 7 Teilnehmern besuchten wir das Antikenpanorama ROM 312 von Yadegar Asisi. Ursprünglich waren 8 Teilnehmer angemeldet, eine Dame verpasste uns leider am Hauptbahnhof Ulm.

Mit dem BW-Ticket fuhren wir nach Pforzheim; Busse brachten uns zum Gasometer. Nachdem es bei unserer Ankunft schon 13:oo Uhr war, nahmen wir auf der Terrasse des Bistros im Gasometers einen kleinen, vorher bestellten Imbiss zu uns. Bei herrlichem Sonnenschein hatten wir einen wunderbaren Blick ins Grüne.

Um 14 Uhr führte uns eine Frau Schumann durch die begleitende Ausstellung des Antikenpanoramas, wo wir erst einmal Details über das historische über 100 Jahre alte Gasometer erfuhren – es wurde 1912 erbaut und versorgte Pforzheim mit Gas. Erst jetzt gab es in Pforzheim Licht, man konnte abends lesen, Straßenlaternen wurden aufgestellt, man konnte mit Gas kochen und Badewasser erhitzen. Für Pforzheim eine große Innovation, wenn auch in anderen deutschen Städten schon wesentlich früher das Licht aufging!

Danach erfuhren wir In der begleitenden Ausstellung einiges über Konstantin, der im Jahre 312 Rom „ohne Blutvergießen eingenommen“ hatte. Im Jahre 285 hatte Diokletian, Kaiser des römischen Reiches, einen alten Kameraden, Maximian, ebenfalls zum Kaiser ernannt. Diokletian war für den Osten des römischen Reiches zuständig, Maximian für den Westen. Zusätzlich ernannte er 2 Unterkaiser (Soldatenkaiser), die jeweils einen Teil des römischen Reiches regierten und die Grenzen sichern sollten. Einer dieser Unterkaiser war Constantius Chlorus, der Vater von Konstantin. Er war zuständig für den westlichen Teil des römischen Reiches. Er fiel „bei einer Schlacht in Britannien“. Das war die offizielle Darstellung; in Wirklichkeit starb Constantius Chlorus im Bett an Fieber.

Die Kaiser Roms wurden nicht in Erbfolge eingesetzt, sondern gewählt. Als Constantius Chlorus gestorben war, riefen seine Soldaten Konstantin zum neuen Kaiser aus. Konstantin residierte lange Zeit in Trier. Die Porta Nigra, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika und vieles andere mehr sind auf ihn zurückzuführen. Irgendwann reichte das Konstantin nicht mehr, er wollte über das ganze römische Reich herrschen. Er marschierte mit 40.000 Kriegern nach Rom. Maximians Sohn Maxentius regierte zu der Zeit als Kaiser in Rom. Konstantin hatte Maxentius‘ Schwester Fausta geheiratet. Aus welchen Gründen auch immer hatten sich Konstantin und Maxentius zerstritten. Maxentius verfügte über mindestens 100.000 Krieger und war Konstantin weit überlegen. Wenn er in Rom geblieben wäre, hätte Konstantin Rom nicht erobern können. Maxentius zog aber Konstantin entgegen. Es kam zu einem Zusammentreffen beider Heere auf der Milvischen Brücke, wo es eine Schlacht gab. Maxentius und viele seiner Krieger verunfallten (viele ertranken im Tiber, so soll es Maxentius auch gegangen sein). So konnte Konstantin ohne Kampf/Blutvergießen die Stadt Rom einnehmen.

Konstantin soll sehr hässlich gewesen sein; es wird gesagt, dass eine Frau, die Konstantin heiraten sollte, lieber den Tod wählte als die Hochzeit. Es gibt einige Statuen von Konstantin; die ihn jedoch nicht allzu hässlich porträtieren. Einige Nachbildungen zeigte uns Frau Schumann in der begleitenden Ausstellung.

In dem 360°-Antikenpanorama ist dargestellt, wie Konstantin in Rom Einzug hält. Rom ist mit seinen 7 Hügeln und allen historischen Gebäuden dargestellt. Der 15 m hohe Turm in der Mitte des Panoramas ist bis zum vorletzten Aussichtspunkt mit einem Aufzug erreichbar, den wir natürlich nutzten. Auf der oberen Plattform hatten wir dann einen herrlichen Rundblick auf Rom. Alle 15 Minuten wurde es Nacht, die unseres Erachtens ziemlich lange dauerte. Bis der Tag anbrach, vergingen einige Minuten. So verbrachten wir mehrere Tag- und Nacht-Rhythmen in dem Panorama – und betrachteten es auch von allen Ebenen des Turmes aus, zuletzt vom Erdgeschoss aus, wo uns die überlebensgroßen Figuren sehr beeindruckten. Untermalt war das Panorama und der Tag- und Nacht-Rhythmus mit Musik, Menschengeschrei und Marschlauten und Waffengeklirr des Heeres, Hundegebell, Blöcken von Schafen, Muhen von Kühen, Steinbearbeitungsgeräuschen (Sägen und Hämmern) usw. Alles war sehr realistisch.

Nach der Besichtigung trafen wir uns alle noch einmal auf der Terrasse des Bistros bei Kaffee und Kuchen, bevor wir mit Bus und Bahn zurückfuhren nach Ulm, das wir kurz vor 20 Uhr mit vielen neuen Eindrücken erreichten.

Ich habe sehr ausführlich über die Geschichte Roms um die Zeit um 300 n.C. geschrieben. Aber das, was uns Frau Schumann erzählte, hat einiges wieder ans Tageslicht gebracht, was wir in der Schule über die Römer gehört hatten.
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