Kaputte Familien suchen gesunde Politiker

Ein Projekt der ViLE Gruppe Lübeck.
Die Gruppe lädt alle zu einer regen Diskussion ein.
Axel

Kaputte Familien suchen gesunde Politiker

Beitrag von Axel »

So oder so ähnlich könnte man formulieren. Nachdem die neue Regierung eine neue Familienpolitik gefordert hat gibt es Vorschläge zuhauf. Ein Rauschen im Blätterwald ist die Folge.Die einen berichten ehrlicherweise unter Wirtschaft, manche unter Finanzen und die Feinsinnigen unter Kultur. Alle wollen plötzlich die Familie fördern, mit Steuervergünstigungen, mit reduzierten Kindergartenbeiträgen, ja die Vorschläge gehen bis zum revolutionären Ansatz, die Kindergärten kostenlos anzubieten. Der Finanzminister will dafür das Kindergeld reduzieren, die Familienministerin will nur Steuererleichterungen geben, wenn beide Eltern berufstätig sind ,die Kanzlerin spricht ein Machtwort und will alle gleich behandeln. Also kriegen auch Eltern, wo die Mutter oder der Vater zuhause sind auch die Steuerleichterung. Obwohl sie eigentlich keine brauchen. Denn mit diesem Steuererleichterungsansatz sollten ursprünglich Arbeitsplätze gefördert werden, in Familien, in Kindergärten und sonst wo.
Es ist schon kurios zu beobachten welche Blüten diese Politik betreibt: was ist eigentlich, wenn alle plötzlich mehr Kinder kriegen.? In welche Einrichtungen sollen die denn gehen.? Die Kommunen schließen gerade Kindergärten und verkaufen, wie in Lübeck geschehen, Spielplätze als Bauland, weil sie diese nicht mehr unterhalten können. Was ist eigentlich wenn all die Mütter dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, was ja so gewünscht ist. Haben wir dann 10 Millionen Arbeitslose?. Und welche Zukunft soll eigentlich damit gesichert werden? Die der Rentner, die der Krankenkassen oder die der Lehrer? Oder doch nur die der Politiker? Warum eigentlich mehr Kinder, etwa der Kinder wegen? Weil Kinder Spaß machen, weil Kinder das Leben verschönen? Weil Kinder eine große Bereicherung des täglichen Lebens sind? Fragen über Fragen. Wie wohltuend wirkt da der Artikel der Schriftstellerin Sophie Dannenberg in der Welt vom 2.April 2006, der hier im Projekt unter Die neue Familienpolitik abgebildet ist. Unter der Überschrift:“ Symptom der Kinderfeindlichkeit“ geht sie mit der plötzlichen Familienpolitik und- planung hart ins Gericht.
Ihr Facit.Es geht um Entschädigung und Entsorgung, nicht um Kinder.
Und die plötzlich herbeigesehnten Kinder dienen nur einem Zweck" Unsere Kinder sollen sich rentieren, uns retten, vor Armut und Überalterung, vielleicht auch vor Überfremdung.“
Und das Schlimmste ist: “Natürlich kann man Kinder in Auftrag geben, aber dann werden sie so wie ihre überforderten, lieblosen Eltern“ . Und ihr Plädoyer: „ Wir brauchen mehr Kinder, heißt es. Stimmt,und wir brauchen vor allem aber ganz andere- Eltern.“ Stimmt auch.
Und was heißt das letztlich. Wenn eine im Grunde kinderfeindliche Gesellschaft , deren Ziele nur noch ökonomisch orientiert sind ,sich nicht grundlegend ändert, nützen auch mehr Kinder nicht. Den Eltern nicht , den Politikern nicht, und der Gesellschaft nicht.
Clemens

Fazit

Beitrag von Clemens »

Und was heißt das letztlich. Wenn eine im Grunde kinderfeindliche Gesellschaft , deren Ziele nur noch ökonomisch orientiert sind ,sich nicht grundlegend ändert, nützen auch mehr Kinder nicht. Den Eltern nicht , den Politikern nicht, und der Gesellschaft nicht.
Kann mich Deinem Fazit uneingeschränkt anschließen, Axel.
Clemens
helmutf

familienpolitk

Beitrag von helmutf »

Familienpolitik.
Es hat den anschein, als habe sich unsere gesellschaft zu einer gesellschaft von egoisten gewandelt. Die altersgruppe, die für die geringen geburtenzahlen zuständig ist sieht kinder überwiegend als eine belastung, eine einschränkung ihrer persönlichen freiheit und möglichkeiten an. Sicherlich sind kinder in vielerlei hinsicht eine belastung für ihre eltern aber eine noch wesentlich grössere bereicherung ihres lebens. Aus ganz persönlicher sicht kann ich sagen: ohne unsere kinder hätte ich wahrscheinlich heute eine andere weltsicht und einstellung zum leben. Unsere kinder und enkel sind für uns eine grosse bereicherung.
Ich denke, eine gesellschaft die kinderlärm als störend, spielplätze als lästig und die erziehung ihrer kinder kindergarten und schule überlassen will ist im kern krank. Liebevolle erziehung und betreuung kann und muss im elternhaus erfolgen, denn die wesentliche verantwortung für die erziehung und das werden ihrer kinder haben noch immer die eltern, dafür müssen sie sich allerdings zeit nehmen. Dies kann und wird natürlich einschränkungen für die beide elternteile zur folge haben. Aber selbstverwirklichung geschieht gerade auch durch die erfolge bei der erziehung der kinder, bei dem erleben wie aus einem kleinen hilflosen wesen ein selbstbewusster eigenständiger mensch wird.
Diese einstellung zum kind ist leider abhanden gekommen. Das verhältnis zum kind muss sich in unserer gesellschaft wieder ändern. Unterstützung durch den staat kann dabei hilfreich sein aber keine grundsätzliche wende bewirken.
helmutfl.
Erna
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Kinder

Beitrag von Erna »

Ich kann dem Beitrag von Helmutf nur zustimmen. Im übrigen waren auch Frauen früher schon berufstätig und haben Kinder gehabt. Beispiel dafür ist meine Großmutter, die, weil mein Großvater durch einen Unfall arbeitsunfähig wurde, einen Gemüsehandel aufzog. Die Familie hatte 8 Kinder! Allerdings musste mein Großvater einen Teil der Hausarbeit übernehmen.
Erna
Horst Glameyer
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Koalitionsvertrag und Tagespolitik

Beitrag von Horst Glameyer »

Helmut und Erna weisen zu Recht darauf hin, dass Kinder eine Bereicherung sind und schon unsere Großmütter Familie und Beruf irgendwie in Einklang brachten. Aber vielleicht sollten wir auch einmal Gedanken darauf verwenden, welche Welt wir den noch Ungeborenen hinterlassen wollen, damit sie dereinst ein friedvolles, glückliches und sinnvolles Leben führen können.

Gewiss haben meine Eltern, als ich geboren wurde, nicht gewollt, dass ich mit 10 Jahren im Gleichschritt durch die Straßen marschieren und dabei „Ja, die Fahne ist mehr als der Tod!!“ singen sollte. Meine Einberufung mit 16 Jahren zur Reichsarbeitsdienstdivision z.b.V. „Schlageter“ haben sie schon nicht mehr erlebt.
Erst 1957 fanden wir für unsere vierköpfige Familie mit viel Glück eine kleine 2 1/2-Zimmerwohnung. In den folgenden Jahren fragten sich manch junge Paare, ob sie es verantworten könnten, Kinder in die Welt zu setzen. Ich spreche jetzt aus westdeutscher Sicht in jenen Jahren und erinnere an die Berlin-Blockade, den Mauerbau und die Kuba-Krise. Damals stand die Welt kurz vor einem Atomkrieg, und noch 1985 bezeichnete US-Präsident Ronald Reagan die Sowjetunion als „Das Reich des Bösen“, gegen das er einen Raketen-Abwehrschirm im Weltraum errichten wollte. Seine erste Begegnung mit dem Generalsekretär der KPdSU Michail Gorbatschow 1986 in Reykjavik deutete die jahrelang ersehnte Entspannung zwischen Ost und West an und ließ uns aufatmen.

Sicher planten bereits in jener Zeit viele junge Paare nach dem Muster „Auto – Haus – Kind“ ihr Leben; doch gleichzeitig mussten sie bis 1986 unter der ständigen Drohung leben, dass Deutschland früher oder später wieder zum Schlachtfeld würde, diesmal sogar für die Atommächte. Ich erinnere an den westdeutschen Nachrüstungsbeschluss mit amerikanischen Atomraketen.
Bei allem Egoismus, wir lebten damals in keiner heilen Welt, und das hat Spuren hinterlassen.
So entwickelte sich eine Spaß- und Wegwerfgesellschaft, die von namhaften Politikern zu Recht gerügt wurde. Bleibt weiterhin die Frage, in welche Zukunft sollen die künftigen europäischen Erdenbürger hinein wachsen? Wird es für sie Ausbildungs- und Arbeitsplätze geben? Wird bis dahin das Rentenalter auf 80 Jahre festgesetzt werden? Ist es der Werbung endlich gelungen, dass sie den ständigen Konsum für ihr höchstes Lebensziel halten, sofern sie dazu finanziell noch in der Lage sind? Hat der Klimawandel sie bereits eingeholt? Fragen über Fragen.

Genügt es wirklich, den zunehmenden Geburtenmangel zu beklagen und mit dem Finger auf die möglichen Mütter und Väter zu zeigen, ohne für ihre noch ungeborenen Kinder eine Zukunftsperspektive zu entwerfen? Für alles gibt es schön bebilderte Prospekte: Traumreisen bis ans Ende der Welt. Aber wie sieht es mit der Reise in die Zukunft aus?
Horst
Clemens

Beitrag von Clemens »

Lieber Horst,
ich kann mich vielen Deiner Gedanken identifizieren, möchte jedoch zu 2 Aussagen eine unterschiedliche Auffassung artikulieren.

Genügt es wirklich, den zunehmenden Geburtenmangel zu beklagen und mit dem Finger auf die möglichen Mütter und Väter zu zeigen, ohne für ihre noch ungeborenen Kinder eine Zukunftsperspektive zu entwerfen?
Also ich meine, dass niemand ernsthaft jetzt auf die Mütter und Väter zeigt, die ja noch keine sind (?). Es ist auch nicht sinnvoll, Ältere und Jüngere gegeneinander aufzuwiegeln, da gebe ich Dir Recht.
Aber die Fage nach der Zukunftsperspektive stellt sich für jedes Lebewesen, nicht nur für potentielle Eltern. Wen "klagst Du an?" Was beklagst Du? Die Welt oder nenne es Gesellschaft, die diesen Horizont aufzeigen könnte/ ja gezeigt hat (er existiert) sind wir! Nicht der Staat, nicht die Wirtschaft, nicht der amerikanische Präsident, nicht...,nicht....
Wir sind es! Wir haben geschaffen, wir hinterlassen.
Ggf. könnte man noch in 2 Generationen einteilen. Gut.

Und zur Nachrüstung nur das:
Erst der Doppelbeschluss - da sind sich Fachleute weitgehend einig - hat den Einstieg in den Ausstieg des irrsinnigen atomaren Wettrüstens ermöglicht. Aber nur, weil man damals davon ausgehen konnte, dass die Bedrohung mit atomaren Waffen - so schrecklich sie war und ist - bei der Beurteilung auf der jeweiligen Gegenseite von rationalem Verstehen und Handeln ausgehen konnte. Ansonsten wäre es zum atomaren Untergang gekommen.
Das sieht übrigens heute nicht mehr ganz so aus, wenn religiös, fanatische Regime selbst den Tod über die reale Existenz setzen, wie wir fast täglich miterleben und daraus auch legale Gründe für ihr Handeln herleiten.
Gebe zu, dass dieses Thema, welches Du im Nebensatz erwähnt hast, sehr komplex und differnenziert in unserer Gesellschaft diskutiert wurde.

Insgesamt aber stimme ich Deinen Gedanken zu.
Gruß
Clemens
Werner

Beitrag von Werner »

Mal abgesehen, von der im Koalitionsvertrag niedergelegten Absichtserklärungen, stellt sich mir die Frage nach dem Sinn des
propagierten Kinderreichtums!
Um 1800 bevölkerten rund 1 Milliarde Menschen unsere Erde.
Im Januar 2006 (lt. Wikipedia ) 6,519 Milliarden.
Wer kann mir erklären, woher plötzlich diese Rückbesinnung auf alttestamentarische Forderungen - "wachset und mehret Euch" kommt?
axel,luebeck

Die neue Familienpolitik setzt erste Akzente

Beitrag von axel,luebeck »

Die neue Familienpolitik setzt erste Akzente:
Ich gestehe, ich bin total überfordert. Allein die unzähligen Artikel nur über die neue Familienpolitik zu lesen, die Sonderseiten Der Welt am Sonntag, die Titelgeschichten des Spiegel, die kontinuierlichen Berichte in der Zeit und dann noch die tägliche Flut von Nachrichten und Meldungen über all jene aus Bayern oder Nordrhein-Westfalen, die sich auch noch kritisch dazu geäußert haben überfordert auch einen mit Zeit gesegneten Rentner. Dazu noch der fast 600 Seiten umfassende Familienbericht. Ich passe.
Das hätte ich nicht erwartet, dass der Ansatz von der Familienministerin von der Leyen ein solche politisches und Medienecho hervorruft.
Und sie hat es tatsächlich geschafft ihr Modell Kindergeld über die CSU Hürde zu hieven, nun dürfen nicht nur die bayrischen Väter zusätzlich zu den 12 Monaten der Mutter sich auch noch gegen Bezahlung ums Neugeboren kümmern. Hut ab Frau Ministerin. Gehörte ich am Anfang der Kampagne noch zu den Kritikern, die meinten, man solle lieber die Kindergartenplätze erhöhen und kostenlos anbieten (finde ich immer noch sinnvoll und erstrebenswert) als Geld an die Eltern zu verteilen, so habe ich mich in den vielen Talkrunden., an denen Ursula von der Leyen teilnahm überzeugen lassen, dass dieses Elterngeld der erst Schritt in die Richtung kostenlose Kindergartenplätze ist. Nur dabei müssen die Kommunen mitspielen, und die könne im Moment aus finanziellen Gründen nicht auf die Einnahmen verzichten .Und der Bund kann sie im Moment nicht bezahlen. Noch nicht. Geplant sei es aber, da auch der Ministerin klar ist, dass allein wegen 12 oder 14 Monaten Elterngeld kein Mensch Kinder bekommt, jedenfalls nicht dann, wenn er es nicht sowieso vorhatte. Aber seine Situation wird damit erleichtert und finanziell verbessert. Und das ist doch auch schon was. Und es soll erst der Anfang sein. Denn wenn nun vielmehr Eltern Kinder kriegen kommt ja sofort die Frage nach den Kindergartenplätzen und deren Kosten. Das sei der nächste Schritt. So die Ministerin. Und ich glaube ihr sogar, dass sie das ernst meint. Sie wollte halt irgendwo anfangen, und da hat sie da angefangen, wo es am schnellsten umsetzbar ist und zugegeben allen jungen Eltern , egal ob verheiratet, verlobt, in eheähnlichen Lebensgemeinschaften oder sogar in homosexuellen Lebens gemeinschaften. werden davon profitieren. Und eigentlich hat keiner davon Nachteile .Und ob es wirklich wirkt sehen wir spätestens in einem Jahr. Im schlimmsten Fall gibt es gar nicht mehr Kinder, sondern die Neugeborenen hatten die ganze Zeit total entspannte Mütter und Väter. Und das ist doch auch schon was.
Axel,Luebeck
cantstetter
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Beitrag von cantstetter »

Die neue Familienpolitik im Alltag

Frau von der Leyen ist wieder da. Sicher war sie nie weg, nur in den Medien hatte sie nach ihren fulminanten Auftritten in den ersten 6 Monaten der Großen Koalition keine Resonanz mehr gefunden. .Die dramatischen Ereignisse mit dem kleinen Kevin (der im Kühlschrank tot gefunden wurde) haben nun die Aufmerksamkeit der Medien (traurig, makaber aber wahr) wieder auf sie gelenkt und sie in viele Talkshows geführt um klar zu machen, was für Aufgaben der Staat auf keinen Fall aufgeben darf um solche dramatischen Ereignisse zu verhindern..
Tatsächlich hat sie still und leise in den letzten Monaten eine Allianz zwischen Wirtschaft, Gewerkschaft und Politik geschaffen und immerhin geschafft, dass es“ein gemeinsames Ziel gibt, nämlich, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen.“ (FAZ 17.10.2006)

Frau von der Leyen verkündetet Mitte Oktober in Berlin nach einem Treffen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) , dass beide Parteien ihre Bereitschaft erklärt hätten, künftig in Tarifverhandlungen die Vereinbarung von Familie und Beruf zu berücksichtigen. Und die FAZ berichtet in einem längeren Artikel , dass die gemeinsamen Grundsätze des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ein gutes Beispiel seien für „eine chancengleiche und familienbewusste Personalpolitik“
Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich nämlich im Juni dieses Jahres auf eine „Selbstverpflichtung“ geeinigt.
Nach den Worten des Vorsitzenden des DGB Michael Sommer, haben die Gewerkschaften inzwischen auch die Bedeutung einer familienfreundlichen Tarifpolitik erkannt.
Die Bundesregierung will nach den Worten von Frau der Leyen es nicht nur bei schönen Worten lassen, sonder insbesondre kleine und mittlere Unternehmen beim Bau von Betriebskindergärten finanziell unterstützen. Hierzu sollen bis zu 150 Millionen Euro bereitgestellt werden als Anschubfinanzierung für den Aufbau von Kindergärten. Die Gelder sollen aus dem Europäischen Sozialfond kommen..
Gleichzeitig will Frau von der Leyen auch die Betreuungseinrichtungen der kleineren Kinder (unter 3 Jahren) verbessern.
Denn von Familienfreundlichkeit sind die meisten deutschen Unternehmen weit entfernt. So berichtet“ Die Welt“ am 15.Oktober, dass mehr als 40 % der Frauen in Westdeutschland (und 20% in Ostdeutschland) nach 3 jähriger Elternzeit nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren .Die meisten halten es für unmöglich , Job und Kinder zu vereinbaren. Dabei zeigen entsprechende Umfragen, dass die Mehrheit der Mütter gerne arbeiten möchten, wenn nur die Rahmenbedingungen stimmen würden.
„Wir müssen den Zyklus durchbrechen, dass Kinder in Deutschland einen Verzicht auf Karriere bedeuten oder Karriere nur unter Verzicht auf Kinder geht“ sagte Familienministerin von der Leyen der „Welt am Sonntag“
Der deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK) kündigte in diesem Zusammenhang an, dass er in Berlin ein zentrales Netzwerkbüro aufbaut, an dem sich über 1000 Unternehmen beteiligen wollen um gemeinsam eine familienfreundliche Personalpolitik zu entwickeln.
Ziel aller Bemühungen soll sein: die deutsche Wirtschaft soll familienfreundlicher sein.
Und an anderer Stelle hat sich der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU) für den Ausbau der Ganztagsbetreuungseinrichtungen ausgesprochen. In einem Interview mit dem Deutschlandradio forderte er mehr Anstrengungen bei der Bekämpfung der Kinderarmut. Die Bundesrepublik benötige nach seinen Angaben ein besseres Netz an Ganztagsbetreuungsangeboten.

Und: die neuesten Zahlen zur Kinderarmut müssten jeden Verantwortlichen erschrecken.
Das Kernproblem: „Die entscheidende Ursache dafür, dass Kinder in Armut leben, ist, dass Eltern keine Arbeit haben. Wenn wir uns zum Beispiel mit der Gruppe der Alleinerziehenden beschäftigen, dass zu viele von ihnen nicht in der Lage sind und auch keine Chance bekommen, für ihre Kinder und für sich den Lebensunterhalt sich selbst zu verdienen.“
Und weiter heißt es in dem Interview: „ Und ein Staat wird auf Dauer nicht gesellschaftlich lebensfähig sein, wenn Entwicklungen der Gesellschaft an einer entscheidenden Gruppe vorbeigeht und von daher müssen wir alles tun, um das in Ordnung zu bringen.“
Recht hat er der Herr Staatsekretär.
Doch offensichtlich ist in den Kommunen dieser Ansatz noch gar nicht angekommen.
Noch immer ist die Sparwut der Verantwortlichen dabei, genau jene Einrichtungen zu reduzieren, sei es durch Schließung, Personalabbau oder durch Gruppenzusammenlegung,
die nach Ansicht des Familienministeriums ausgebaut und gestärkt werden müssten.
Interessant wäre es sicher mal zu erfahren, wie es in den Kommunen der ViLE Mitglieder aussieht: wird da die neue Familienpolitik schon umgesetzt oder regiert noch der Sparkommissar? Berichtet doch mal.
Axel
Clemens

Beitrag von Clemens »

Hallo Axel,
finde Deine ausführlichen Recherchen zur Familienpolitik sehr interessant. Du schreibst u.a.:
Das Kernproblem: „Die entscheidende Ursache dafür, dass Kinder in Armut leben, ist, dass Eltern keine Arbeit haben.
Ja, da sehe ich auch das Kernproblem! Aber unter Arbeit verstehe ich eigentlich ein Auskommen, welches ein Leben ermöglicht. Ich persönlich halte nicht so viel von den Minijobs und Eineurojobs u.s.w. Normale Arbeitsplätze wäre das Ziel! Die Arbeitslosenquote deutlich unter 3 Mio, dann erst sollte die Große Koalition sich ein wenig zurücklehnen.

Wiederum hängt vieles voneinander ab. Ob ich der standig medienträchtig lächelnden Ministerin immer zustimmen kann, weiß ich nicht. Aber wenn sie das Ziel hat, die Lage für die Erziehenden zu stärken, stütze ich das. Gerade in den ersten jahren der Kindererziehung halte ich jede Unterstützung des Sozialstaates für wünschenswert. Da jedoch alles ein Nullsummenspiel ist (fiskalisch) müßte ich auch ehrlich bennen, wo das geld für Kindergarten, Ganztagsschule o.ä. herkommen soll? Damit aber wird ein anderes Diskussionsfass wohl aufgemacht.
Z.B. Ehepartner (Lebensgemeinschaften) ohne Kinder, die im Alter von den (anderen) Kindern gestützt werden (soziale Systeme) , könnten unter bestimmten Rahmenbedingungen einen höheren Beitrag zahlen als Familien bzw. Alleinerziehende. Wie man so etwas steuerpolitisch und familienpolitisch umsetzt, ist mir zu komplex. Da sind Fachleute gefragt.
Man nimmt an, dass das Großziehen eines Kindes mit Berufsausbildung die Eltern so runde 250.000 Euro kostet.
Ich stütze auch ausdrücklich Absichtserklärungen der Unternehmen, familienfreundlichere Unternehmenspolitik zu machen. Es sollte jedoch nicht bei Ankündigungen bleiben.
Gruß
Clemens
Erna
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Beitrag von Erna »

Meiner Ansicht nach hilft nicht viel weiter, allein den Familien weiteres Geld zu geben. Wahrscheinlich muss es zunächst eine Familienhilfe geben, in personeller Art. Alle Förderungen müssen verpflichtend gemacht werden. z.B. Wenn kostenloses letztes Kindergartenjahr, dann verpflichtend. Das gleiche natürlich auch, wenn der Kindergartenbeitrag ganz entfällt. Ebenso muss Deutsch die verbindliche Sprache des Kindergartens sein. Gerade hierin liegt ein Schwerpunkt für das zukünftige Weiterkommen der Kinder. Man sage nicht, dann müssten die Kitas mehr Geld bekommen. Es würde schon reichen, wenn alle schon vorhandenen Mittel ausgeschöpft würden. Vielleicht ist eher eine zusätzliche bzw. andere Ausbildung der Erzieherinnen notwendig. Da ich seit 11 Jahren Spracherweiterung in einem Kindergarten mache, weiß ich, wovon ich spreche.
Erna
cantstetter
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Frau von der Leyen geht nach Hollywood

Beitrag von cantstetter »

Die Familienministerin Ursula von der Leyen holt Hollywood zu Hilfe.Der Sonntag Abend endete wie immer, erst der unverständliche , leicht wirre Krimi im Ersten, dann Sabine Christiansen mit einer illustren Runde älterer Herren, doch halt wer ist denn das. Mitten in der Rund sitzt muskelbepackt, aber im grauen Zwirn gut versteckt, Ralf Möller. Es geht um unsere Kinder, die Werte, die nicht vermittelt werden, außer in Bremen wo sich der ehemalige Werder Bremen Boß und jetzige Schulsenator persönlich um die Wertevermittlung kümmert. Und Ralf Möller erzählt munter von seinem neuen Projekt, oder besser von dem Projekt das er zusammen mit Ursula von der Leyen in Deutschland vorantreibet: „Aktion starke Typen.“ Das ist ja ein starkes Stück. Da holt Frau von der Leyen den Hollywoodschauspieler und Body Builder Ralf Möller tatsächlich nach Deutschland und kümmert sich persönlich um die Wertevermittlung bei den Schulkindern.
Für Nichteingeweihte sei daran erinnert, dass Ralf Möller 47. Jahre ,glücklich verheiratet , wohnhaft in Kalifornien, ursprünglich mal Deutscher Meister im Body Biulding war, so in den 80ern. 1986 wurde er sogar Weltmeister und dann ging er nach Hollywood. Die brauchten damals Starke Typen wie ihn und Arnold. Weil gerade die Actionfilme dran waren. Und er bekam viele Rollen ,sogar in einer großen US Serie (Conan hieß die und war recht grausam). Es folgte viel Filme . Seine internationale Anerkennung fand er durch „Megadolon-Hai-Alarm auf Mallorca“ und „Der Superbulle und die Halbstarken“. Und seine Helden sind laut seiner persönlichen webside: Schwarzenegger, Russel Crow und seine Kinder.
Da haben wirs, ein kinderlieber, familientauglicher Hollywoodstar,der nicht raucht und nicht trinkt, versehen mit Traummaßen, rettet nun auch unsre Kinder vor Verwahrlosung, Haschisch und Gewalt .Auf die Idee muß man erst mal kommen. Aber alle Achtung Frau von der Leyen, das kommt bei den Kids bestimmt toll an.
Da fallen mir aber für die anderen Ministerien auch noch einige Stars ein, die im Moment frei sind, Zeit haben und sicher bei der Aktion mitmachen können. Die Gesundheitsministerin könnte versuchen Jan Ullrich für Radtouren in den ländlichen Räumen zu gewinnen, der nach eigenen Angaben zufolge anspruchsvolle Betätigungen sucht. Und gerade in ländlichen Räumen neigen die Kinder zu Übergewicht. Und die Bildungsministerin könnte versuchen Michael Schuhmacher zu verpflichten, der langweilt sich in der Schweiz und könnte Fahrunterricht geben bei den Jugendlichen, die immer durch die Führerscheinprüfung durchfallen. Und Axel Schulz , der nun leichtere Aufgabe sucht könnte im Sportunterricht Boxen anbieten. Die Liste ließe sich sicher beliebig erweitern.
Ich werde die Aktion starke Typen jedenfalls im Auge behalten und unter dem Aspekt : Neue Familienpolitik berichten.
Axel
cantstetter
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Die "linke "Familienpolitik

Beitrag von cantstetter »

Die“ linke“ Familienpolitik
Karikaturisten können manchmal mit einem Satz komplizierte Zustände beschreiben, für die der geübte Journalist in FAZ oder FR eine Seite braucht. So geschehen in der LN vom 10/11.2006.Doch dazu später mehr.
Aufgeschreckt von den mahnenden Worten des Bundespräsidenten, der das überholte Familienbild der Parteien kritisiert und mehr staatliche Fürsorge einfordert, versuchen die Vertreter der drei Koalitionsparteien sich darin zu übertrumpfen, wer denn nun die familienfreundlichsten Ideen und Konzepte hat. Und die zuständige Familienministerin Ursula von der Leyen schlägt vor, Pflichtuntersuchungen aller Kinder einzuführen, um den dramatischen Kindesmisshandlungen mit einem „aktiven Staat „zu begegnen. Und ohne großen Widerstand hat der vergangene Parteitag der CDU in Dresden beschlossen, dass sich der Staat in diesen Fällen einmischen soll. Außerdem bietet die CDU ein obligatorisches Kindergartenjahr(im letzten Jahr vor Schulbeginn) für alle an und zusätzlich eine flächendeckende Einführung von Sprachtests. Der Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) kontert mit dem Absicht alle Kindergartenplätze(für alle 3 Jahre) kostenlos anzubieten. Und die Ganztagsschulen sollen überall im Land ausgebaut werden.
Und auf die Frage eines Spiegelreporters an Frau von der Leyen, ob sie denn jetzt Positionen der SPD übernehme, die jahrelang von der CDU angelehnt wurden antwortet diese ehrlich: „Viele Studien zeigen ,dass Lernen am Nachmittag entscheidend ist für den Erfolg von Schülern. An dieser Erkenntnis komme ich nicht vorbei. Soll ich etwa gegen den Ausbau von Gesamtschulen sein, nur weil das zuerst von Sozialdemokraten verlangt wurde?“(SpiegelNr.49 vom 4.12.2006.)
Doch zurück zum Eingangszitat mit dem guten Karikaturisten Die Karikatur sah folgendermaßen aus: Da sitz ein Vater im Sessel und sieht mit seiner halbwüchsigen Tochter fern. Der Zuschauer sieht den Fernseher nur von hinten. Die Bildunterschrift lautet: Die neue Familienpolitik. Und die Frage der Tochter an den Vater lautet:“ Wer ist denn linker? CDU oder SPD?“
Das beschreibt den tatsächlichen Eindruck und die Unsicherheit, die vielen von uns die Orientierung schwer macht bei der Bewertung und Einordnung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Liebgewordene Orientierungshilfen reichen offensichtlich nicht mehr aus.
Axel
cantstetter
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Beitrag von cantstetter »

Die Ministerin, der Bischof und ein kastrierter Kater.
Sonntag Abend, beste Sendezeit, Sabine Christiansen hat wie jeden Sonntag eingeladen zum aktuellsten Thema : 500.000 zusätzliche Krippenplätze in der BRD. Sie hat es auch tatsächlich geschafft, dass Bischof Mixa aus der Diäzöse Augsburg, der die umstrittene Äußerung machte, Frauen werden damit zu Gebärmaschinen degradiert, anwesend ist . Der Bischof hat mit dieser Formulierung in den letzten 6 Tagen die ganze Diskussion um die Erhöhung der Krippenplätze angeheizt. Und es in allen überregionalen Zeitungen auf die Seite 1 geschafft.
Was war eigentlich passiert? Familienministerin von der Leyen hat angekündigt, sie wolle statt der bisherigen 250.000 Krippenplätze 750.000 schaffen. Um damit die Wahlfreiheit der Eltern zu erhöhen. So war es auch in den Koalitionsvereinbarungen vorgesehen. Dies ist zunächst bundesweit in den konservativen Kreisen auf Widerstand gestoßen, insbesondere in der CSU aber auch in ihrer Partei, der CDU. Je länger die Diskussion allerdings dauerte um so mehr Zustimmung erhielt sie, sowohl aus den eigenen Reihen wie auch von der SPD. Die SPD ,die erkannt hat, dass ihr hiermit Kernkompetenz weggenommen wird, hat sich inzwischen beeilt eigene Konzepte zur Versorgung der Kleinkinder zu machen. Die Wirtschaft und ihre Standesorganisationen signalisierten Zustimmung.
Einziges Manko der Vorschläge der Ministerin, sie kann noch nicht genau sagen, wie sie das finanzieren will. Denn klar ist ,es kommen gewaltige Kosten, ca 3 Milliarden auf die Träger, meisten Kommunen, zu.
Allerdings hat Frau von der Leyen durchblicken lassen, dass sich auch der Bund an diesen Kosten beteiligen könne und sie kann sich vorstellen, dass hierbei Kosten aus der bisherigen Familienförderung (Ehegattensplitting ) umgeleitet werden.
Die daran anschließende Diskussion mit den konservativen Kräften aus CDU und CSU zeigte deutlich, was befürchtet wurde: dass Frau von der Leyen ein völlig neues Familienbild (der berufstätigen Mutter) hoffähig machen möchte und die traditionelle Familie abgeschafft werden soll. Und dagegen verwahrten sich bekannte Sprecher wie Markus Söder (noch CSU Generalsekretär) und auch die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Ilse Falk. Selbst ihr Fraktionsvorsitzender Kauder griff Frau von der Leyen deswegen an.
Doch wie gesagt, das war alles gestern, die Wogen waren schon geglättet, der Komödienstadel in Bayern hatte Aufmerksamkeit abgezogen. Frau von der Leyen hatte klar gestellt, sie wolle kein neues Frauenideal propagieren, sie wolle nur die Wahlfreiheit der Eltern erhöhen.“ Wahlfreiheit ist nur echte Wahlfreiheit, wenn Eltern auch verschiedene Angebote haben. Heute haben 90 Prozent aller Eltern in den alten Bundesländern kein Angebot für ihre Kinder unter drei Jahren“ sagte ihre Ministeriumssprecherin Iris Bethge der Berliner Zeitung(15.2.2007)und wer sein Kind nicht in eine Krippe geben will, muß das auch weiterhin nicht. Ganz im Gegenteil, dafür hat die Regierung ja das Elterngeld eingeführt.
Dann kam aber der Bischof Mixa aus Augsburg mit seinem Vorwurf, Frau von der Leyen degradiere Frauen zu Gebärmaschinen.
Und wolle womöglich Verhältnisse wie in der DDR schaffen. Und die Republik steht plötzlich Kopf. Darf ein Bischof das, fragen die einen. Endlich redet mal ein Tacheles sagen die anderen.
Und was meint nun der Bischof in der Runde bei Sabine Christiansen. Er war offensichtlich erfreut und überhaupt nicht irritiert ob seiner bundesweiten Aufmerksamkeit . Er nimmt nichts zurück, er umschreibt allerdings mit wohlformulierten Worten was er eigentlich gemeint habe. Und die eingeladenen Kritiker sind etwas verlegen, denn ihnen fehlt nun der Buhmann. Selbst der sonst schnoddrigen ehemaligen Talklady Magarete Schreinemaker fällt nichts ein, was sie dem entgegenhalten könnte.
Frau von der Leyen, auf die Äußerungen des Bischofs angesprochen reagierte ausgesprochen klug, indem sie die FR wissen ließ,“So etwas kommentiere ich nicht.“ Das hat dann der SPD-Chef Kurt Beck getan, der auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei den Bischof mit einem kastrierten Kater verglich. Wobei der dem Vergleich zugrunde liegende Witz eigentlich recht harmlos war.
Und was lernen wir daraus. Politik kann auch lustig sein, meistens ist es gar nicht so gemeint wie gesagt und am Ende weiß keiner so richtig was man nun eigentlich beschlossen hat. Und Politik wird inzwischen inszeniert wie eine Show und am Schluß kommt der Showmaster auf die Bühne und bedankt sich bei allen Beteiligten .
So meldete sich auch die Kanzlerin ganz zum Schluss zu Wort und steht ihrer Ministerin bei. Sie unterstütze den Ausbau der Kinderbetreuung, sagt sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 25.2.2007.“Und was die Finanzierung angeht, so sage ich: wo ein Wille ist , da ist auch ein Weg“. Na bitte, geht doch. Und die nächste Show kommt bestimmt.
Axel
hwest

Die Ablenkunsmanöver

Beitrag von hwest »

Was lernen wir daraus, fragt Axel und stellt fest: „Politik kann auch lustig sein ... und Politik wird inzwischen inszeniert wie eine Show.“ Damit hat er einerseits Recht, andrerseits auch nicht. Es wird inszeniert, aber es ist gar nicht lustig. Wir werden überschüttet mit Themen, wie Kinderbetreuung, Kurnaz, CO2, Glühlampenverbot, Tempolimit, Atomausstieg ja oder nein, Unterschicht, Gesundheitsreform, Rauchverbot undsoweiter, undsoweiter. Sicher: Die nächste Show kommt bestimmt.

Diese vielen „Shows“ aber entheben unsere Politiker der Aufgabe, ihr Hauptaugenmerk auf das wichtigste Problem unseres Landes zu lenken. Deshalb widmet man sich ihnen auch mit besonderem Eifer. Da kann man nur Altkanzler Helmut Schmidt zitieren: " Die deutschen Politiker haben nicht verstanden, dass der Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit ihre wichtigste Aufgabe wäre." Es sei ein Irrtum zu glauben, der vorübergehende Konjunkturaufschwung würde die Massenarbeitslosigkeit beseitigen.
Horst
Gesperrt