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ODE Open Doors for EuropeStand:Der Karneval von Ronciglione: ein Karneval in der italienischen Provinzvon Renata Caratelli, RomRonciglione ist ein ruhiges St�dtchen in der Tuscia (56 km n�rdlich von Rom), das den vulkanischen Vico-See von oben auf einem H�gel der Monti Cimini beherrscht. Seine Wirtschaft gr�ndet auf der Haselnussproduktion. Deshalb ist Ronciglione ein gro�er Kunde einer bekannten Ulmer Fabrik von Besen f�r die Landwirtschaft. Seit einigen Jahrhunderten ist sein ber�hmter �Carnevale� das wichtigste Kulturereignis. Wohlgemerkt �Kulturereignis� nicht �touristisches Ereignis�. Da sind Touristen willkommen, aber der Karneval wird f�r die Einwohner organisiert, um die Heimattraditionen zu bewahren. Alle 8.200 Einwohner, S�uglinge eingeschlossen!, nehmen daran teil. M�glicherweise machen sie Schulden, aber alle kaufen oder n�hen sich zu Hause jedes Jahr mehrere Kost�me, um an diversen Maskenumz�gen teilzunehmen, die mit verschiedenen Themen auf den Strassen der Stadt abgehalten werden.
Es gibt Schneiderateliers, die das ganze Jahr �ber arbeiten, um Kost�me zu kreieren und M�nner und Frauen, die ihre Freizeit unter strengster Geheimhaltung in den Schuppen verbringen, um Karnevalswagen aus Pappmaschee zu bauen. Sie tun dies in Abstimmung mit dem �Komitee f�r den Karneval�, das aus engagierten Einwohnern aus allen Bev�lkerungsschichten besteht.. In den Grundschulen oder in den Sekundarstufen arbeiten die Lehrer das ganze Jahr �ber, um Ballett und Volksgruppen zu organisieren. Das Programm beginnt mit dem reiterlosen Pferderennen. Jedes Stadtviertel besitzt seinen Rennstall und am Faschingsdienstag ist das Finale mit der Preisverleihung an das Siegerpferd und den Fahnenschwenkern des Viertels. Zehn Tage lang defilieren auf den Strassen Musikkapellen, Majorette, Husaren zu Pferde, Masken und Maskeraden, Karnevalswagen, Clowns auf Stelzen� Es ist unm�glich Di�t zu halten oder n�chtern zu bleiben. Der Faschingsmontag beginnt mit den �Roten Nasen�. Sie tragen ein langes wei�es Nachthemd und fallen wie eine Armee auf die Piazza ein. �Das Wasser ist f�r perverse Menschen, das zeigte schon die Sintflut� lautet ihr Trinklied.
Sie laufen den Zuschauern nach, um k�stliche �Rigatoni� mit Tomatenso�e in ihren Mund zu stecken, die an langen Holzvorlegegabeln h�ngen und die sie in einem Nachttopf warm halten. Am Ende, nachdem alle gegessen, getrunken und den �Saltarello� getanzt haben, treffen sich alle in der D�mmerung zu einem Trauerzug auf der Hauptstra�e: Seine Majest�t der K�nig Karneval ist tot und im Schein der Fackeln begleitet eine B��erkompanie die Bahre mit Ges�ngen und Psalmen.
Auf der �Piazza della Nave�, deren Geb�ude w�hrend der Renaissance der Sommeraufenthalt der Kardin�le des p�pstlichen Hofs waren, wird der Leichnam des K�nigs Karneval an einen enormen bunten Fesselballon gebunden, der nach der Zeremonie des Aufblasens und des Anz�ndens eines Lichtermeers weit in den Himmel hinein fliegen wird. Alle recken die Nase nach oben, solange bis das Leuchtp�nktchen im dunklen Nachthimmel verschwunden ist. |