|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Jutta GotthartStand:Der Hefezopf oder HefestriezelJutta Gotthardt
1. Vorstellung des GebäcksDer Hefezopf ist ein Flechtgebäck und ein sogenanntes „Gebildbrot“, das ist ein in bildlicher Form und mit Verzierungen vorkommendes Gebäck. Es wird als süßes Brot aus Mehl, Zucker, Eiern, Butter und Hefe hergestellt und durch weitere Zutaten (Mandeln, Zimt, Rosinen) bereichert (s. Rezeptteil) Die Form ist variabel‚ aber immer einen Zopf darstellend,aus drei bis sechs Strängen als gerade oder runder Zopf geformt. 2. Geschichte des ZopfesErklärungsmodelle Die etwas umstrittene Theorie des Brotforschers Max Höfler besagt, dass das Hefezopfbrauchtum ursprünglich auf ein Menschenopfer (die Frau folgt dem verstorbenen Mann ins Jenseits) zurückzuführen sei, das dann in das Haaropfer der Frau umgewandelt wurden geflochtenen Zopf .Aus dem Haarzopfe wurde das Zopfgebäck ‚das den Verstorbenen als Grabbeigabe zuteil wurde.(2, 177) Der Schweizer Brotforscher Dr.Max Währen vertritt die Ansicht, daß die Zöpfe (Züpfe) eine Erfindung der Schweizer Bäcker seien ‚die um 1256 die erste Bäckerzunft in der Schweiz gründeten. Seit 1430 ist die Verbreitung des gebackenen Zopfes bekannt. Die älteste Abbildung einer“ Züpfe“ ist auf einem Bild zu sehen, auf dem ein Berner während eines Raubzuges einen Züpfträgt. Die Zöpfe wurden zu dieser Zeit als Weihnachts und Neujahrsgebäcke verschenkt. Ein Zusammenhang des Flechtens und Knüpfens mit einer Zaubervorstellung ist nicht zu übersehen, das gilt auch für Brezeln. In Salzburg, Niederösterreich und Südtirol vor allem wurde der Hefezopf (auch Striezel genannt)an Allerheiligen und Allerseelen an die Kunden verschenkt. Das sollte geschehen in Erinnerung an die Verstorbenen mit dem Hinweis auf das „Haaropfer“(das beste, was man von sich zu geben hat). Schon im 15 .Jahrhundert wurden die Züpfe als Zeichen eines gültigen Eheversprechens und als Liebebeweis verwendet Ich schick äch ein fläschlin mit Baumöl und ein wenig griener bonen und zwölf wecken und einen zopf“ erklärte ein junger Bursche seinem Mädchen.(3,panissimo 13/99)
Heute gebräuchliche Bezeichnungen:
Der Zopf als Anlassgebäck: 3. Meine persönliche Beziehung zu diesem BrotDer Hefezopf erinnert mich mit seinem frischen Duft und feinen Geschmack daran, dass Feiertag oder Festtag ist, vor allem aber an die vielen Sonntage meines Lebens ‚an denen ich berufstätig war und trotzdem ein Zopf auf dem Frühstückstisch stand. 4. Heutige BräucheHefezopflauf: Leichtathletikklub Waldachtal e.V. veranstaltet einen Laufwettbewerb verschiedener Sportgruppen. Die drei besten Laufgruppen erhalten einen Riesenhefezopf als Siegerpreis. Hefezopfbacken: in Frammersbach gibt es einen Backwettbewerb ‚an dem sich die Bevölkerung beteiligt (von Geschäftsleuten gesponsert)nach bestimmten Kriterien. Die fertigen Produkte werden für einen guten Zweck verkauft. Quellen
1 .Gert von Paczensky/Dünnebier: „Kulturgeschichte des Essens und Trinkens“ |