Fragen
Stand:
Fragen der Arnhem SoliLL-Gruppe an die Esskulturgruppe.
Einführung
1. Mit den Kindern leben
Weit in das 20.Jahrh.hinein war es üblich in den Niederlanden, besonders in
den ländlichen Gebieten, dass Senioren mit Gesundheitsproblemen zu ihren
Kindern gingen, um von ihnen gepflegt zu werden. Daneben, in früheren Zeiten,
gab es Einrichtungen für andere, wie die Kirchen, welche die Pflege von
Senioren wahrnahmen.
2.Altersheime
Um 1960 herum begann die Regierung, Altersheime zu bauen. Menschen ab 65 und
älter konnten hier voll versorgt leben.
3.Der augenblickliche Stand
Heute ziehen die Senioren vor, unabhängig so lange als möglich zu leben.
a. Hilfe von Kindern und Verwandten
Die Regierung vertritt die Ansicht, wenn Senioren an ihre physischen und
psychischen Grenzen kommen, dass sie die Hilfe der Kinder in Anspruch nehmen
oder der Verwandten oder Personen der Sozialen Dienste.
b. Der häusliche Pflegedienst
Sie können auch die Hilfe des Ambulanten Pflegedienstes "Thuiszorg"
in Anspruch nehmen, ein unabhängiges Institut, das staatlich gefördert ist.
Dieses Institut kann tägliche Hilfe für maximal 2 Stunden leisten.
c. Altersheime, Pflegeheime
Wenn sie mehr Hilfe brauchen, können sie in ein Altenheim aufgenommen
werden, wo es bessere Pflegeerleichterungen gibt.
Wenn Senioren überhaupt nichts mehr selber tun können und volle Pflege
brauchen, müssen sie in ein Pflegeheim gebracht werden.
In diesen beiden letzten Situationen müssen ältere Menschen ihre Wohnung
verlassen, in der sie oft viele Jahre gelebt haben.
4. Nicht länger dieses Standard-Verfahren: Hauspflege/Altersheim/Pflegeheim
Schließlich, die Standardlösungen werden nicht länger als
selbstverständlich angenommen. Die Senioren wollen ihre Kinder oder Verwandten
nicht um Hilfe bitten.
Sie ziehen vor, solange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben und
erwarten dort die Hilfe, die sie brauchen, anstatt in ein Heim gebracht zu
werden.
5. Experimente
Um diese Wünsche zu erfüllen, gibt es in den Niederlanden Versuche:
a. Häuser zu bauen, die altersgerecht sind: Häuser, die sich eher dafür
geeignet sind, wenn die Bewohner körperliche Schwierigkeiten haben. (z.B. die
Möglichkeit, Schlafzimmer und Bad auf dieselbe Ebene im Parterre zu legen;
breite Türrahmen, wenn ein Rollstuhl benutzt werden muss; keine Schwellen).
b. Ein personelles Budget und eine finanzielle Entschädigung, mit denen der
körperbehinderte Senior sich die Hilfe kaufen kann, die er oder sie benötigt.
c. Das Bauen von Seniorenhäusern in die Nähe eines Service-Zentrums , von
dem aus die folgenden Dienste angeboten werden: Technische Hilfe, Alarmsysteme,
Essenservice, Einkaufsservice, Transporthilfe, Reinigung usw.
Unsere Frage:
1. Ist die Beschreibung der Standard-Pflegelösungen für Senioren in
Holland, wie in 3a,b,c,beschrieben, wiedererkennbar in Ihrem Land?
2. Gibt es in Ihrem Land auch Experimente, wo Wohnen und Pflegen verbunden
werden kann und wo die Älteren in ihrem eigenen Haus bleiben können und
unabhängig leben können und die Pflege haben, die sie oder er benötigen?
3. Können Sie eines dieser Experimente beschreiben?
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