Jutta Gotthardt
Stand:
Erfahrungsbericht zum europäischen SoLiLL- Projekt 2000-2002
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Jutta Gotthardt, ZAWiW, Universität Ulm |
Das SoLiLL-Projekt ist ein Forschungs-Projekt das im Rahmen des
selbstorganisierten Lernens im späteren Leben (SoLiLL) erstmalig auf
europäischer Ebene durchgeführt wurde. Es dauerte 2 Jahre, Senioren aus sechs
europäischen Ländern waren beteiligt. Es wurde jeweils von drei Gruppen ein Jahr
lang ein Thema (Brot / Housing ) bearbeitet, im zweiten Jahr wurde für das
jeweils andere Thema recherchiert, sodass jede Gruppe sich mit beiden Themen
beschäftigt hat und Ergebnisse vorweisen konnte.
Obwohl ich in den letzten Jahren an mehreren Projekten mitgearbeitet habe, war
die internnationale Projektarbeit für mich eine neue Erfahrung. Es ging
vordergründig um die selbst gewählten Themen (1.Brot/2.Housing), und dabei
konnte ich beobachten, wie unterschiedlich die Aufgabenstellung in den einzelnen
Ländern aufgefasst wurde und dann auch die Durchführung abgewickelt wurde.
Wichtig für mich war auch, zu sehen, wie sich die Vorstellung der einzelnen
Partner von Zusammenarbeit gestaltete.
Abgesehen von der Unterstützung durch die ProjektleiterInnen haben die Senioren,
von der Themenfindung über Wahl und Erstellung der Arbeitsmittel bis zur
Präsentation der Ergebnisse im Internet sowie vor Publikum selbst die Arbeit
geleistet. Diesen Prozess, auch bei den anderen PartnerInnen im Ausland zu
erleben und mitzuverfolgen, war sehr aufschlussreich.
Schwierig zeigte sich, wie schon häufiger festgestellt, die sprachliche
Verständigung, in mindestens 7 Sprachen, was teilweise zu Zeitverzögerungen
führte, vor allem wenn ein Teil der Arbeitsmittel(Fragebögen) sprachliche Mittel
waren.
Da die thematischen Ergebnisse der engagierten Arbeiten so vielfältig und
vielschichtig waren, möchte ich sie eigentlich landesspezifisch so stehen
lassen.
Das Spannendste für mich war, der Versuch, unter ähnlichen Voraussetzungen einen
Lebensbereich im eigenen Land zu untersuchen, zu recherchieren und dann für alle
das Ergebnis darzustellen und mit anderen Ergebnissen zu vergleichen, sofern ein
Vergleich überhaupt möglich und sinnvoll war. Dadurch entstand ein neuer Zugang
zu Menschen anderer Länder, zu ihrem Denken, ihrem Alltagsleben, ihrer
Geschichte, ihrer Kultur. Auch wurde das Gemeinsame und das Unterschiedliche der
Mentalitäten und Kulturen deutlicher.
Persönliche Begegnungen, vielleicht auch Freundschaften, sind entstanden durch
den ganz anderen Blick über den „eigenen Tellerrand “ hinaus.
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