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Townstories

Stand:


Ergebnisse

Erwartete Ergebnisse für die teilnehmenden Einrichtungen und für die Teilnehmer:
  • Bildung von spezifischen Lehrgruppen, die den Austausch koordinieren und verbreiten
  • Aufbau eines Netzes von individuellen Übersetzungspartnerschaften, die über die Internetseite selbständig aktiv bleiben.
  • Entwicklungen von weiteren Kooperationen, z.B. zwischen Bezirken, Städten, zwischen Senioren und Jugend

Nutzung des Internet im europäischen Projekt "TownStories"

Der Artikel von Carmen Stadelhofer ist auch in anderen Sprachen verfügbar (als PDF-Datei):

Das Projekt "Persönliche Stadtgeschichte(n)" hat zum Ziel, dass sich Teilnehmer/innen aus den verschiedenen nationalen Gruppen aus Italien, Spanien, Tschechien, Deutschland und später auch Litauen auf einer persönlichen Ebene kennen lernen. Sie sollen etwas über das Denken, Fühlen und Erleben der anderen in einem definierten Kontext - der Stadt, in der sie leben - erfahren. Darüber hinaus tauschen sie sich aus und treten somit in Dialog über ähnliche oder unterschiedliche Erfahrungen und Mentalitäten. Zudem zielt das Projekt darauf ab, dass die bei fast allen Teilnehmer/innen vorhandenen fremdsprachlichen Kenntnisse aktiviert und ausgebaut werden, damit die gegenseitige Kommunikation und das Verständnis der vermittelten Botschaften leichter wird. Die Übersetzungen der im Projekt erstellten Texte in die verschiedenen Projektsprachen dienen dazu, Teilnehmer/innen und Interessierte allgemein, die nicht über Fremdsprachenkenntnisse verfügen, diese "persönlichen Stadtgeschichte(n)" zugänglich zu machen.

Das Projekt "TownStories" beinhaltet Gruppen mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten (Kreatives Schreiben, Fremdsprachen, Computer, Europakontakte).

Im Zeitraum September 2002 bis August 2004 waren alle Gruppen gleichermaßen in den Gesamtprozess der Projektarbeit eingebunden und ergänzten sich durch die unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen in hervorragender Weise. Im Projekt wurden verschiedene Lernformen angewandt, Einzelarbeit und die Arbeit in der Lerngruppe vor Ort, auf europäischer Ebene Partnertreffen und Zusammenarbeit über das Internet. Bei vier europäischen Partnerschaftstreffen wurden von den Teilnehmenden gemeinsam die zu bearbeitenden Themen ausgehandelt sowie konkrete Strategien der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene entwickelt und in der darauf folgenden Zeit vor Ort und transnational umgesetzt. Eine zentrale Rolle zur Realisierung der Projektziele spielten die neuen Informations- und Kommunikations-Technologien, insbes. die virtuelle Zusammenarbeit mittels des Internet.

"Virtuelle Zusammenarbeit" wird hier verstanden als eine interaktive Lernform, die von den einzelnen Beteiligten räum- und zeitungebunden über das Internet erfolgt, als individuelle/r Lernende/r, im Tandem Lernende/r oder als Mitglied einer Lerngruppe. Die virtuelle Arbeit fand in enger Verzahnung mit den Lerngruppen vor Ort statt. Für einen erfolgreichen Verlauf einer virtuellen Zusammenarbeit bedarf es bestimmter technischer Voraussetzungen, aktiver Kenntnisse der Computernutzung, Lernarrangements, einer guten Lernatmosphäre und der Motivation der Teilnehmenden.

Im Projekt wurden im Berichtszeitraum September 2002 bis August 2004 folgende Internetmöglichkeiten als Arbeitsinstrumente aktiv genutzt:

  • Gemeinsame Homepage/Website als Internetplattform für die Veröffentlichung der Texte und zur Informationsverbreitung über das Projekt
  • E-Mail und Mailinglisten
  • Chat
  • Foren

Zu den einzelnen Arbeitsinstrumenten im Lernprojekt "TownStories":

Homepage

Ziel war von Anfang an die Einrichtung und Entwicklung einer gemeinsamen Website, die den interaktiven Austausch und die aktive Zusammenarbeit zwischen den Partnern ermöglicht und dokumentiert. Die Ergebnisse konnten damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Homepage wurde zu Projektbeginn vom ZAWiW eingerichtet und wird von dort bis zum Projektende aktiv gepflegt, d.h. alle Texte wurden/werden nach Ulm geschickt und dort ins Internet gestellt. Die Homepage war von Anfang an mehrsprachig angelegt. Sie beinhaltet die Vorstellung des Projektvorhabens, der Partnerorganisationen, der einzelnen Arbeitsteams sowie die Dokumentation der von den Gruppenmitgliedern erstellten Texte und Partnerschaftstreffen.

Zum gegenseitigen Kennenlernen schrieben alle Projektteilnehmer/innen der einzelnen Teams zu Beginn einen kurzen persönlichen Vorstellungstext, die zusammen mit Fotos der jeweiligen Personen auf der Projektwebsite im Bereich "Arbeitsteams" veröffentlicht wurden, zunächst in der Originalsprache und im Verlauf auch in den anderen Sprachen des Projektes. In den Bereich "Texte" wurden in der Originalsprache alle Texte gestellt, die von den Mitgliedern der verschiedenen Gruppen aus Rom, Berlin, Prag, Madrid und Ulm, im zweiten Jahr auch aus Macomer, verfasst wurden. Zu Ende des zweiten Projektjahres kamen einige Beiträge aus Litauen hinzu. Die Texte wurden oft mit Bildern versehen. Durch die in das Projekt involvierte Fremdsprachengruppe in Rom und freiwillige Übersetzer/innen in allen Gruppen wurden viele dieser Texte zeitnah in die Arbeitssprachen Deutsch, Italienisch, Spanisch und Tschechisch übersetzt und vom ZAWiW ebenfalls auf die Website gestellt. Zur Förderung der transnationalen Kommunikation und Zusammenarbeit beinhaltet die Projekthomepage Zugänge zu einem Forum und einem Chatraum.

Die Pflege und Aktualisierung des Internetauftritts in mehreren Sprachen war aufgrund der Ausdifferenzierung des Bereiches "Texte" sehr zeit- und arbeitsaufwendig, der Finanzbedarf konnte durch die Projektgelder der Lernpartnerschaft nicht abgedeckt werden und war nur durch großes Engagement und zusätzliche Mittel des ZAWiW möglich.

E-Mail und Mailinglisten

Um die Kommunikation und Absprachen zwischen den Koordinatoren/innen und Dozenten/innen und zwischen allen Teilnehmenden am Projekt zu erleichtern und zu fördern, richteten die Projektverantwortlichen spezifische geschlossene Mailinglisten ein, die technisch von Berlin (Koordinatoren/innenliste) und Ulm (alle Teilnehmenden mit Webadresse) betreut werden. Die Listen dienen, in Ergänzung zu den Partnertreffen, zur Vereinbarung von Zielen und Zeitabsprachen, zum Abstecken und Formulieren eines gemeinsamen thematischen Rahmens, zur Bildung von Übersetzerpartnerschaften und anderem. Die Mailinglisten werden zweisprachig geführt (deutsch und italienisch), die allgemeine Liste dient vor allem zur Information aller Gruppen, Absprachen bezüglich der Übersetzungen und dem Versenden der Originaltexte sowie der Übersetzungen an das ZAWiW. Durch die mangelnde Vertrautheit der meisten Teilnehmenden im ersten Jahr bezüglich Verschicken von Texten und Bildern kam es zu chaotischen Textversendungen an die Koordinatoren/innen in Ulm und Berlin. Im Projektverlauf konnten gemeinsam Verfahren entwickelt werden, die durch eine Systematisierung der Kodierungen und des Versandverfahrens die Einordnung der jeweiligen Texte erheblich erleichterte. Gleichermaßen konnten Verfahren für die Handhabung der Sprachkorrekturen übers Internet entwickelt werden.

Oft bildeten sich Übersetzungstandems, die durch engagierte Nutzung von Einzelmails und Mailinglisten gemeinsam die Herausforderung der zum Teil sprachlich und inhaltlich durchaus komplexen Texte bewältigte. Eine weitere Unterstützung erfolgte durch Fremdsprachenlernende außerhalb des Projekts, vor allem in Berlin und Rom.

Durch die Partnertreffen sind zwischen Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern viele Einzelkontakte entstanden, die über Mails vertieft werden.

Forum und Chat

Das Forum als zeit- und raumunabhängige Form der Kooperation wurde beim Partnertreffen in Ulm erprobt, aber im Projektverlauf wenig genutzt - die Fremdsprachenprobleme erwiesen sich als entscheidender Hemmfaktor. Die derzeit im Internet vorhandenen kostenlosen Übersetzungsmaschinen wurden erprobt, zeigten sich aber alle als unbrauchbar für die Übersetzung komplexer Gedanken. Von den Teilnehmenden wurde die Nutzung der Mailingliste eindeutig präferiert. Der Chatraum wird auch nach Ende des 2. Projektjahres weiter genutzt: anfangs auf Berliner Initiative zur Klärung von Fragen bezüglich weiterer Textproduktionen, dann als Rahmen für "Elektronische Kontakte mit Europa", an denen sich zahlreiche Townstories-Teilnehmer aus verschiedenen Städten und weitere Europainteressierte zu vorher festgelegten Themen austauschen.

Auch andere Computermöglichkeiten wurden bei den Partnertreffen aktiv genutzt. Vor allem die Software Powerpoint unterstützte durch Verbildlichung des Vorgetragenen und Übersetzungen in andere Projektsprachen das Verständnis der Arbeitsergebnisse. Dies war vor allem hilfreich für die Teilnehmenden, die über keine oder wenig Fremdsprachenkenntnisse verfügen.

Vorkenntnisse und Prozessentwicklung bei der Nutzung des Internet

Die Kenntnisse und Vorerfahrungen im Umgang mit den neuen Medien zur Realisierung "virtueller Zusammenarbeit" waren zu Projektbeginn zwischen und innerhalb der einzelnen Partnergruppen sehr unterschiedlich. Die Projektverantwortlichen des ZAWiW der Universität Ulm und die Teilnehmenden der Ulmer Gruppe verfügten über reichhaltige Erfahrungen hinsichtlich Computer- und Internetnutzung sowie "virtueller Lernformen", auch auf europäischer Ebene. Alle verfügten über einen eigenen Computer mit Internetzugang. Die Projektverantwortlichen der U3A der technischen Hochschule in Prag und etliche Teilnehmende der tschechischen Gruppe hatten in einem anderen Projekt mit den Ulmern bereits zusammengearbeitet. Somit war der Gruppe Computer- und Internetnutzung und Zusammenarbeit übers Netz vertraut, die Teilnehmenden konnten die Computer in den Räumen der U3A regelmäßig nutzen. Für die meisten Projektverantwortlichen und Mitglieder der Gruppen aus Berlin, Rom, Madrid, Macomer und Kaunas war diese Form der Zusammenarbeit neu. In der Gruppe der römischen Teilnehmenden verfügte ein Teil der Mitglieder zu Projektbeginn über Internetgrundkenntnisse und einen eigenen Internetzugang, für alle anderen Projektteilnehmenden war zumindest das Internet "Neuland".

Die Erschließung und aktive Nutzung des Internet zum Austausch und zur Kooperation auf der Ebene der Koordinatoren/innen sowie der Projektbeteiligten wurde seit Projektbeginn aktiv von allen Partnern mit der Unterstützung und konkreter Hilfe der Ulmer Partnergruppe angegangen. Bei den ersten Partnertreffen in Rom und Ulm wurden Einführungen ins Internet durchgeführt, die vor Ort in allen Gruppen vertieft wurden. Ein schöner Nebeneffekt des Projektes ist es, dass am Ende des zweiten Projektjahres die meisten Teilnehmenden über Grundkenntnisse der Internetnutzung aktiv verfügten und eine persöniche E-Mailadresse eingerichtet haben. In der Gruppe aus Berlin und Rom haben sich mittlerweile viele Teilnehmende einen persönlichen Computer angeschafft. Insbesondere die Gruppenmitglieder aus Rom und Ulm nutzten das Internet als kooperatives Arbeitsmittel. Problem bei den Gruppen aus Prag und Macomer ist, dass sie nur über die jeweilige Partnerinstitution Zugang zum Internet haben und dadurch nicht schnell reagieren können.

Fazit

Die Internetnutzung förderte im Projekt "TownStories" Querkontakte und Gedankenaustausch zwischen den beteiligten Gruppen, die schwerpunktmäßig aus den Bereichen "Kreatives Schreiben", "Fremdsprachenlernen", "Computer" und "Europakontakte" kommen. Die persönliche Textproduktion wurde animiert durch die Möglichkeit der Veröffentlichung auf der Homepage und den Austausch über die Inhalte mit den anderen Projektmitgliedern übers Netz.

Durch die Internetnutzung und die virtuelle Zusammenarbeit als Bestandteil des methodischen Vorgehens im Projekt konnten die Beteiligten dazu animiert werden, mit Menschen aus einem anderen Sprach- und Kulturkreis selbstgesteuert Kontakt aufzunehmen, was die Bereitschaft, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen oder sich Basiskenntnisse in einer anderen Sprache anzueignen, erhöht hat. Daraus sind nachhaltig viele persönliche, freundschaftliche Kontakte entstanden. Das Internet ermöglichte die Koordination der Texte und der freiwilligen Übersetzungsdienste, die Klärung und gegenseitige Unterstützung bei Sprach- und Übersetzungsproblemen und macht die Projektergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die Aneignung der dazu notwendigen technischen und methodischen Grundkenntnisse war auf der Ebene der Koordinatoren/innen und der Teilnehmenden ein schwieriger, aber erfolgreicher Lernprozeß.

Neben den Partnertreffen trug die virtuelle Zusammenarbeit und die gemeinsame Internetplattform entscheidend dazu bei, dass sich die persönliche Wahrnehmung des jeweils fremden Lebensraumes geändert und ausdifferenziert hat. Aber auch die jeweils vor Ort Ansässigen sind durch die Lektüre der Texte dazu angeleitet worden, ihre Alltagsrealität/-umgebung bewusster wahrzunehmen. Die Projektwebsite ermöglicht interessierten Außenstehenden, die jeweiligen Projektorte anders und differenzierter wahrzunehmen als es in den üblichen "Stadtführern" in Buchform üblich ist.

Die Ergebnisse des Projektes "TownStories" sind auf der Projekthomepage ersichtlich:
http://www.gemeinsamlernen.de/townstories
Sie befinden sich auch in kompletter Form auf der CD "Gemeinsam lernen übers Netz- gewusst wie" des ZAWiW. Diese CD ist für 8 Euro (plus 1,50 Euro Porto) beim ZAWiW zu beziehen. Bestelladresse: ZAWIW, Universität Ulm, 89069 Ulm, info@zawiw.de. (Betreff: CD Gemeinsam lernen)


Carmen Stadelhofer (Ulm)