Liebe Leserin,
lieber Leser,
Von Kleiderlust und Kleiderfrust, von Hochstaplern in entsprechendem Gewande und von vielem mehr, was Kleider aus uns machen, ist in den Beiträgen die Rede. Sich kleiden zum Schutz vor den Unbilden der Natur, daraus ist im Laufe der Geschichte sehr viel mehr geworden. Schmuckbedürfnis und Status haben früh Machthaber, Tuchmacher und Schneiderzunft beschäftigt. Kleidung erweist sich als unschlagbares Mittel, sich selbst in Szene zu setzen. Werden Menschen in Einheitskleidung gesteckt, dann ist damit der beabsichtigte Verlust von Individualität verbunden. Sie werden jedoch erfinderisch, diese dennoch auszudrücken, um dem Gefühl der gleichmachenden Funktion ein Schnippchen zu schlagen. Und wenn es nur Streifen oder Knöpfe sind.

Mein Lieblingskleid, meine Lieblingsjeans?  Es ist ein unverwechselbares Gefühl, das mich erfasst,  wenn ich darin stecke. In der eigenen Biographie gibt es mehrfach diese herausragenden Ereignisse von Lieblingskleidung oder auch Horrorstücken. Die Erinnerung daran erschließt ein reiches an Fakten geknüpftes Gefühlsareal,  dem gegenüber die heutige Freiheit und Vielseitigkeit des Angebotes neu entdeckt wird. So tritt das Kleidungsstück aus dem Zusammenhang mit dem Träger heraus und wird zu einer eigenständigen Informationsquelle. Doch im selben Augenblick verknüpfen wir diese wieder mit dem Träger. Gedanken eines Künstlers führen auf dieser Spur weiter.

Eine anregende Lektüre will Sie hautnah ansprechen.

Anne Pöttgen, Uwe Bartholl

März 2008

 

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