TelefonSeelsorge im Internet |
von Dr. Erna Subklew 1953 wurde in England von einem Pfarrer, als Antwort auf die ständig steigenden Zahlen von Suizidversuchen und Selbsttötungen, die TelefonSeelsorge gegründet. Kurze Zeit danach gab es sie auch in Deutschland. Inzwischen benutzt die TelefonSeelsorge auch das Internet als Medium. Das Internet erreicht Menschen Das Internet als Informations- und Kommunikationsplattform bietet für die Beratung und die TelefonSeelsorge neue Möglichkeiten. Schon seit 1995 sind einzelne Stellen der TelefonSeelsorge mit Angeboten im Internet vertreten und damit gehört die TelefonSeelsorge zu den ältesten Beratungsangeboten in diesem Medium. Internet-TelefonSeelsorge bedeutet Beratung und Seelsorge per E-Mail, Chat und Forum. Diese unterschiedlichen Formen der Beratung werden als Chance verstanden, die Hilfe suchenden Menschen mit ihren jeweils eigenen und vielfältigen Problemen zu erreichen. Konzept Die inhaltlichen Konzepte des Angebots variieren stark. So gibt es solche, in denen sich die Internet-TelefonseelsorgerInnen als Personen zu erkennen geben und andere, bei denen die beidseitige Anonymität gewahrt bleibt. Die Angebote, bei denen strikte Anonymität herrscht, orientieren sich an den Prinzipien der TelefonSeelsorge. Da starke traumatische Erlebnisse oft auch mit großer Scham besetzt sind, fällt es vielen Menschen leichter, sich an eine anonym arbeitende Institution zu wenden. Das Internet bietet diese Möglichkeit auch Menschen, die sogar bei der TelefonSeelsorge große Schwierigkeiten haben, die Hemmschwelle zu überspringen und sich zu öffnen. Selbst bei völliger Anonymität können weitere Kontakte zu anderen helfenden Einrichtungen vermittelt werden. Grundsätze Die Ausformung der Internet-TelefonSeelsorge orientiert sich an den Grundsätzen der TelefonSeelsorge, die in 50 Jahren Praxis gewachsen sind: Verschwiegenheit Anonymität Keine Einschränkung der Beratungsthemen Kompetenz in medialer Beratung und Seelsorge Kompetente TelefonseelsorgerInnen Begleitende Supervision der TelefonseelsorgerInnen Erste Antwort möglichst in zwei Tagen Institutionelle Bindung an die Stellen vor Ort Weltanschauliche Offenheit. Die Beratung hat auch eine theologisch-spirituelle Dimension. Daher ermöglicht sie auch die geschützte Begegnung wie im Seelsorgegespräch und der Beichte. Vertraulichkeit Die TelefonSeelsorge hat sich seit jeher für große Vertraulichkeit eingesetzt und auch vor den Gefahren der Internetnutzung gewarnt. Die TelefonSeelsorge im Internet ist deswegen froh, dass es ihr gelungen ist, auch für ihre eigene Arbeit ein umfassendes Sicherheitskonzept zu realisieren. Der gesamte Beratungskontakt bleibt auf dem Server der Telefonseelsorge im Benutzerzentrum (BSZ) der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Dort können sich Ratsuchende einen Beratungsaccount anlegen, ohne ihre E-Mail-Adresse angeben zu müssen. Alles wird durch ein Zertifikat verschlüsselt, das auch die Authentizität der TelefonSeelsorge bestätigt. Das w w w in den Links der Internet-TelefonSeelsorge weist darauf hin, dass der Zugang weltweit ist. Den Zugriff auf das Postfach hat nur die zentrale Koordinierungsstelle der TelefonSeelsorge im Internet. Ausblick Während die Seelsorge mittels Telefon viele Jahre brauchte, um die jetzige Verbreitung zu erreichen, steigt die Beratung mittels Internet rasant. Es wäre eine verpasste Chance, hätte die TelefonSeelsorge auf die Bereitstellung dieses Mediums verzichtet. Die ständig steigende Zahl weist auch darauf hin, wie nötige es ist, Menschen in Not möglichst niederschwellig zu erreichen. Dabei stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. Links Um mehr über die Telefonseelsorge im Internet zu erfahren: http://www.telefonseelsorge.de/beratung/internet/konzept.htm http://www.sewecom.de/telefonseelsorge/sicherheitskonzept und eine Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können |
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