Schöne virtuelle Welt
                                     von Marlis Föhr
Was wäre ein Leben ohne Internet?
Wir könnten ohne es zum Beispiel
- keine Informationen „in grenzenloser Themenvielfalt und zeitlich unbegrenzt abrufen
- nicht mit Gleichgesinnten bei geringer finanzieller Belastung diskutieren;
- nicht den schnellen Nachrichtenverkehr durch Mails nutzen.
- Fotos nicht ohne Zeitverzögerung versenden.

Kommentar
„Internet", ein Begriff mit zwei Silben: inter für zwischen, net für Netz und bedeutet, dass zwischen den Netzen mit einer Vielzahl von Rechnern agiert wird, die weltweit betrieben, weder altersgebunden noch geschlechtsspezifisch sind. Die Aussage „im Internet sein" ist irreführend, denn das Internet ist ein Sammelbegriff verschiedener Funktionen und Dienste, der auch älteren Menschen neue Möglichkeiten und Chancen, jüngeren zusätzliches Wissen bietet.

Digitale Perspektiven
Das Internet wird die Informations- und Kommunikationsstrukturen der industriellen Welt revolutionieren. Es ist das Netz mit den meisten Nutzern, das Medium mit den höchsten Wachstumsraten an Angeboten. Die Zahl der Interessenten wird immer größer und die Marktsättigung wird 2010 bei 50% liegen. Noch ist die Mehrzahl der Nutzer männlich. Doch die aktuelle Entwicklung zeigt die Frauen auf dem Vormarsch.
Das Internet wird sich neben Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen als Massenmedium etablieren. Schon heute bieten viele Tageszeitungen ihre  aktuellen Ausgaben ganz oder teilweise virtuell an.

Alt und Jung im Internet
Bei den Jahrgängen 70plus ist die Nutzung des Internets noch relativ gering. Dagegen sehen die „jungen Alten" es als Herausforderung an vom Wissen   Gleichgesinnter zu partizipieren. Sie haben erkannt, dass es bequemer ist Bankgeschäfte und Einkäufe von zu Hause aus zu erledigen, sich vor einer Reise im Internet zu informieren und Ideen für Freizeitgestaltung, Hobbys und Weiterbildung zu sammeln. Kinder und Enkel sind meist gerne bereit, das Notwendige zu erklären, damit die Arbeit Spaß macht. Zudem gibt es schon viele Initiativen, bei denen Jugend und SeniorInnen auf Internetebene zusammen arbeiten, so  „Schüler des Gymnasiums Wolfgarten im Web mit Senioren". Aber auch Ältere nehmen Kontakt zu Jüngeren auf wie etwa in dem Projekt  eines Internet-Cafes in Sundern, bei dem Senioren  Kinder in die Stadtbibliothek einladen. Auch unseren RedakteurInnen ist es längst zur Selbstverständlichkeit geworden, sich über E-Mails, Foren und Skype auszutauchen.

Barrierefreies Internet
Die Behinderten-Verbände kämpfen schon lange für ein barrierefreies Internet. Für behinderte Menschen ist das Internet oft die einzige Möglichkeit mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Wie im täglichen Leben Barrieren entfernt werden müssen um Behinderten den Zugang zu Gebäuden zu ermöglichen, muss  auch die Informationstechnik Barrieren entfernen, um noch Fernstehenden den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Ein Symposium zum Thema „Mehr Wert für alle 2008" findet am 8./9. Mai 2008 in Trier statt. Neben dem Bundesgesetz zur Gleichstellung Behinderter haben auch die meisten Länder Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung der Gleichstellung in Angriff genommen.

Community
Durch Zufall bin ich auf die Regionalseite „Spanien" gestoßen, eine Initiative von Feierabend.de.
Die Regionalbotschafterin von „Spanien" ist eine aktive Frau, die die Geschicke der Regionalgruppe fest im Griff hat. Sie betreut neben den realen Treffen eine Internetseite, die viel über Land und Leute aussagt. Ich nutze diese Seite gerne, da mir die ungezwungene Art des Miteinanders über das Internet Spaß macht. Auf Nachfrage war ich gerne bereit, auch über meine Region - etwa fünfhundert Kilometer entfernt - Eindrücke und Erlebnisse hinzu zufügen. Internet macht's möglich!

Berechtigte Kritik?
Die britische Schriftstellerin Doris Lessing, der im vorigen Jahr der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, hat sich in ihrer Nobelvorlesung kritisch über den Umgang mit den neuen Medien geäußert. Sie vermutet eine Internetsucht, die den Geist der jungen wie auch der älteren Menschen negativ verändert. Sie schreibt dem Lesen von Büchern einen höheren Stellenwert zu wenn sie sagt: „Lesen bildet, Menschen, die nicht lesen können haben ein Defizit". Sie stellt der „Belanglosigkeit" des Internets den Hunger nach Büchern in Afrika gegenüber. Dort haben Menschen wegen fehlender Mittel weniger Chancen. Kann man die Leseunlust der deutschen Kinder in diesem Zusammenhang sehen?

Links
http://newmedia.idv.edu/fhtw95/daniel/NM/internet.html
http://www.top-info.com/basis/internet-perspektiven.html
http://www.www-kurs.de/www-senioren.htm
http://www.barrierekompass.de/zielgruppe.php
http://www.mehr-wert-fuer-alle.de/selbstverstaendnis.htm


 
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