Facebook, Myspace, YouTube und Co
                                  von Ellen Salverius-Krökel
Ob nun Soziales Netzwerk, social software, communities oder Kennenlern-Börsen, gesprochen wird immer von ein und der derselben Sache. Millionen Menschen treffen sich im Internet. Aber wie funktioniert das eigentlich?

Ist das neu?
Für manche Menschen hat die Social Software, so kann man nachlesen, ihre Anfänge mit Martin Luther und seinen 95 Thesen. Seine Diskussionen in der „Community" katholischen Kirche mit den heutigen Communities bzw. Social Software gleichzusetzen, ist dann wohl doch gewagt. Social Software ist als Begriff in seiner heutigen Bedeutung erst knapp sechs Jahre alt und fasst diejenigen Webanwendungen oder Applikationen zusammen, die dazu dienen die Kommunikation der Nutzer im Web zu unterstützen. Ähnliche Anwendungen gab es auch schon davor, wie etwa Instant Messaging oder Peer-to-Peer-Netze. Aber, und das ist doch ein deutlicher Unterschied ist die heutige Kommunikationssoftware, um die es hier gehen soll, dazu geeignet Beziehungen innerhalb von Gruppen zu unterstützen und nicht nur zwischen Einzelpersonen.

Inhalte selbstgebastelt
Um aber eben dies zu gewährleisten, musste das Internet es erlauben, dass jeder Nutzer selber seine Inhalte ins Netz schicken kann, sofort für jedermann zu lesen. Es ist also keine Einbahnstrasse mehr, nicht mehr nur für die technisch versierten Könner mit ihren Inhalten das Web zu bestücken. Nun also kann jeder seine Texte, seine Fotos und Videos, seine Radioprogramme ins Netz stellen. Dies entwickelte sich in einer unglaublichen kurzen Zeit, der interessierte Nutzer hat so seine Mühe mitzuhalten. Aber zum Glück wird alles immer nur noch einfacher. Die immer wiederkehrenden Namen für diese Social Software oder Sozialen Netzwerke die diese Inhalte aufnehmen, sind Facebook, MySpace, Flickr, Youtube, StudiVZ, Xing. Aber das sind nur die häufig genannten, MySpace etwa gehört weltweit zu den Marktführern. Darüber hinaus gibt deren unglaublich viele andere, kleinere und größere, speziellere und weniger spezielle.

Varianten
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Hinter den genannten Namen stecken ganz verschiedene Varianten der Communities oder Gemeinschaften. So unterscheidet man Soziale Netzwerke, Fotocommunities und Videocommunities, wiewohl dies natürlich nur eine sehr grobe Unterscheidung ist. Sie funktionieren aber alle ähnlich. Die Nutzer registrieren sich, kostenlos, zunächst und sind somit sofort Mitglied dieser Gemeinschaft. Sodann wird legt man sich eine Visitenkarte oder Profil an, je mehr man von sich einträgt, desto mehr gibt man der Netzwelt von sich preis. Aber manche Angabe wird eben gebraucht, um auch wirklich Kontakte anzustossen, Interesse bei anderen zum Gespräch zu wecken. Innerhalb dieser Gemeinschaften kann auch eine Homepage anlegen, Blogbeiträge schreiben, mit Leuten plaudern, virtuelle oder reale Treffen zu organisieren, Fotogalerien anlegen.

Wer die Wahl hat ...
Vielleicht kennen Sie schon jemanden bei einer Community, dann fällt der Einstieg sicher leichter. Aber auch solche Netzwerke, die die vorgenannten Varianten gleichzeitig vereinen, können einen guten Einstieg bieten. Man kann ja später wechseln. Das in der Rubrik CDs und Medien besprochene Buch der Stiftung Warentest „Homepage, Blog und Wiki" bietet hier einen guten Einstieg, einschließlich einer Schritt für Schritt-Anleitung bei MySpace. Innerhalb des eigenen Profils kann man dann seine Angaben verfeinern, damit die Mitglieder der Gemeinschaft auf verschiedenen Wegen nach gemeinsamen Interessen oder gemeinsamen Hintergründen zu suchen und den Kontakt dann zu erleichtern. Wer seine Mitschüler aus dem Auge verloren hat, gibt eben hier den Namen seiner alten Schule an, der Kontakt entsteht schneller als gedacht, schließlich sind ja Millionen Menschen im Netz unterwegs, zu jeder Zeit.

Suchen und Finden

Jede Gemeinschaft kann mit Hilfe dieser Angaben in den Profilen Suchmaschinen bedienen und die „passenden" Mitglieder finden lassen. Aber auch auf anderem Wege lassen sich in den Gemeinschaften lebhafte Gespräche führen, da es auch hier immer noch das altbekannte Forum gibt, meistens unterteilt in unterschiedliche Themenbereiche.
Suchen und Finden lassen sich aber auch Geschäftspartner, oder sogar Arbeitplätze finden. Eine beliebte Gemeinschaft ist hierfür Xing, in der sich hauptsächlich Geschäftsleute tummeln. Man sucht Geschäftspartner, Experten für Aufträge, Ansprechpartner in Unternehmen. Und da es auch eine prima Plattform für das eigene Angebot von Arbeitskraft bei potentiellen Arbeitgebern ist, hat ihre Beliebtheit stark zugenommen, ist sie nicht mehr eine reine Spezialisten-Gemeinschaft.

Bilder, stehende und laufende
Ganz besonders beliebt sind im Netz die Foto- und Video-Communities. Hier hat jedes Mitglied die Möglichkeit die eigenen Bilder der Gemeinschaft zu Verfügung zu stellen - und sich auch auf diesem Wege kennezulernen. Für Fotos ist sicherlich Flickr, für Videos YouTube, die bekannteste Gemeinschaft. Es gibt aber noch weitere Anbieter für diese Art des Austauschs. Wer sich aber auch gerne über „Töne" (Audiodateien) mit anderen Menschen austauschen möchte, so bieten auch hiefür Webseiten Raum, um über diese Podcasts, natürlich selbstgemachte, hochzuladen und darüber zu diskutieren.

Alles kein Problem?

Liest man die Zeitungen, hört im Radio oder ist selber hier und dort im Internet unterwegs, so befällt einen recht schnell der Gedanke, dass es ein Leben ohne Soziales Netzwerk gar nicht mehr geben kann. Vielen Jüngeren Menschen geht es scheinbar schon so. Ob nun Schüler ab 12 Jahren oder Studenten, die Zahlen steigen rasant. Das Geschäft, oder der Wunsch nach einem lukrativen Geschäft auch. Denn jedes Profil eines Mitglieds birgt ein Ziel für Werbung, ganz persönlich zugeschnittene Werbung. Denn im eigenen Profil stehen ja vor allem die eigenen Vorlieben. Diese Profile für gutes Geld verkauft an die Werbeindustrie, verschafft Anreize. Und die Nutzer? Hier scheint die Schmerzgrenze recht hoch zu liegen - gesehen werden ist wichtiger als Datenschutz.

In Zukunft noch mehr?
Dutzende Onlinecommunities mit Millionen Mitgliedern gibt es im Internet, wer wollte da den Überblick behalten? Wo sollte man jemanden suchen, der oder die auch gerne mal die Gemeinschaft wechselt? Da wäre ein Austausch zwischen den Communities eigentlich sinnvoll. Und richtig, die Initiative OpenSocial versucht diesen mühsamen Weg zu gehen. Aber da diese Suchmaschine von Google ins Leben gerufen wurde, sollte es wohl gelingen, möglichst viele kleine Netzwerke miteinander zu verbinden. Aber das ist noch Zukunftsmusik - MySpace und Xing direkt miteinander verbunden! Vielleicht Ende 2008?

Linksammlung
Nachdenkliches zum Thema Soziale Netzwerke findet sich vieles im Netz, z.B. bei ZEIT-online unter dem Stichwort „Soziale Netzwerke"

www.myspace.com
Größtes Soziales Netzwerk der Welt, bunt, von allem etwas

www.facebook.com
ist auch nur ein anderer Name, erst kürzlich von USA nach Deutschland gekommen

www.xing.com
Netzwerk für Geschäftskontakte

www.studivz.de
5 Mio. Studenten tummeln sich hier

www.schuelervz.de
Für 2 Mio Schüler Treffpunkt nach Schulschluss

www.t-community.com
Gemeinschaft mit allen Standardfunktionen

www.unddu.de
vergibt eigene Internetadresse, zum Veröffentlichen der eigenen Fotos, Videos und Blogbeiträge, gute Suchfunktion

www.flickr.com
eine der größten und beliebtesten Bilderplattformen, gute Bilderverwaltung, kostenlos

www.fotocommunity.de
gute Alternative zu flickr, gute Gemeinschaft, nicht so simpel wie flickr

www.youtube.de
weltweit erfolgreichste Videocommunity, man veröffentlicht eigene Videos


 
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