von Liane Rohn
Zufällig geriet ich während einer Recherche im
Internet an das brisante Thema Online-Sucht. Unter 3sat.de erfuhr ich mehr von
der negativen Seite der Internetnutzung als allgemein bekannt ist.
Die PC-Anfänge und Fortschritte
Als 1975 mit dem PC eine technische Revolution unser gesellschaftliches
Leben entscheidend zu beeinflussen
begann, veränderte es auch in zunehmendem Maße das private Leben der Nutzer.
Der technische Fortschritt, explizit die virtuelle internationale Vernetzung,
berührt nunmehr alle Bereiche der Gesellschaft.
Anzeichen der Sucht
Der amerikanische Psychologe Edward Hallowell macht in seinen Untersuchungen
folgendes deutlich: Technologie ist ein Segen und für einen großen Teil des
Fortschritts entscheidend. Geht aber der Mensch nicht vorsichtig damit um,
"kann sie ihn zerreißen"! Und wer glaubt, multitaskingfähig zu sein, wird
zwangsläufig oberflächlich reagieren und handeln. Eine konzentrierte Aufmerksamkeit
zwischen mehreren Aufgaben wird zunehmend unmöglich, verführt unter Umständen
zum "Kurzdenken", wie Hallowell das nennt.
Immer mehr Menschen klicken sich durchs Internet, durch Nachrichten im PC und
nicht zu vergessen durch diverse TV-Programme.
Mediale Reizüberflutung kann also die Fähigkeit, sich auf Wesentliches
auch im täglichen Leben zu konzentrieren, immer stärker beeinflussen.
Von inzwischen mehr als 40 Millionen Deutschen, die das Internet nutzen, sind zurzeit etwa 2 Millionen onlinesüchtig.
Abhängigkeit
Surfen, Online-Rollen-Spiele, Computerspiele, chatten bis hin zu Onlinesex und
Ähnlichem haben ihre Schattenseiten. In Übermaßen genutzt, besteht eine
permanente Abhängigkeit. 30 -
40-stündige Wochennutzung des Internet kann so süchtig machen, dass der
Betroffene nicht mehr selbst bestimmend sein Leben führt, sondern die Kontrolle
über das normale Leben verliert. Es bleiben kein Raum und keine Zeit für den
üblichen Tagesverlauf.
Besonders betroffen sind männliche Jugendliche und junge Erwachsene.
Auffälligkeiten
Süchtige
vernachlässigen zunehmend familiäre Beziehungen, das soziale Umfeld verändert
sich, und gleichermaßen die ureigensten
persönlichen Bedürfnisse (Hygiene und Ernährung). Schulprobleme und
Auffälligkeiten am Arbeitsplatz werden deutlich: Nervosität, Gereiztheit,
Konzentrationsmangel, selbst Depressionen und
Suizidgefahr können die Folgen gesteigerten Konsums des
Online-Internetnutzens bedeuten.
Erkenntnisse
Im Cyberspace nach Informationen zu suchen, um Arbeit und Freizeit bestmöglich
zu organisieren, das eigene Wissen überprüfen und erweitern ist das eine,
Onlinesüchtige sind regelrecht hungrig nach News, Bildern oder Spielen, werden
immer unersättlicher.
Es wirft ernsthaft die Frage auf:
Ist Online-Sucht eine eigenständige Erkrankung wie beispielsweise Spielsucht
und Kleptomanie? Dazu gibt es noch keine schlüssigen Erkenntnisse.
Die Frage, ob ältere Menschen onlinesüchtig/ abhängig werden/ sind, kann
zweifellos bejaht werden.
Der Artikel: Onlinesucht - wissenschaftliche Prognose oder Panikmache - eines
Studenten der Psychologie, Schwerpunkt Psychopathologie, sein
wissenschaftliches "Steckenpferd" Onlinesucht, beinhaltet u.a.: der pathologische Internetgebrauch ist
keine "ferner liefen" Problematik. Der gesamte Text ist nachzulesen im
angegebenen Link am Schluss.
Wissenschaftliche Studien der Berliner Humboldtuniversität ergaben, dass die
Gefahr der persönlichen Kontrollverluste durch erheblichen Gebrauch der
Internetnutzung besteht, wie die zunehmende Steigerung des Zeitaufwandes den
Tagesablauf stärker bestimmt und die
Persönlichkeit entsprechend eingeengt wird.
Hilfen
Es ist auf alle Fälle rechtzeitige professionelle Hilfe notwendig, um das
verlorene Selbstwertgefühl der Süchtigen wieder herzustellen, und in ein
normales Alltagsleben zurück zu kehren.
Dazu gehört ein langer Atem mit großem Zeitaufwand. Dass PC-Abstinenz
während der Therapien absolute Priorität hat, versteht sich von selbst. Ein
normales Leben kann nach erfolgreicher Heilbehandlung wieder geführt werden.
Therapeutische Hilfe gibt es z.B. im Fachkrankenhaus Nordfriesland oder in der
Mainzer Universitätsklinik.
Informationen
Nur ein paar von der Vielzahl an Links
und Quellen zum Thema:
www.zeit.de/2006/46/Unterbrechungen
www.3sat.de/neues.html
Thema Online-Sucht einschließlich
Videoabspeicherung.
www.onlinesucht.de Wissenschaftliche Diagnose oder
Panikmache?
Betroffene oder Angehörige bei Online-sex-Sucht können sich u.a. an die
e-mail-Adresse
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wenden.
Die Illustration (Bild) wurde mir von Niels Schröder, Diplomdesigner Berlin UdK,
freundlicherweise zur Verfügung
gestellt.
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