von Sibylle Sättler Die Stadt einmal ganz anders: Für Freunde der
Leinwand gibt es jetzt Video-Bustouren zu berühmten Schauplätzen in bekannten Filmstädten,
wie Berlin oder München. Wien bietet, teils unterirdisch, einen Stadtrundgang
zu „Der dritte Mann" an.
Filmkulisse Berlin
Berlin hat den Dreh raus: Jährlich die Berlinale und jährlich mehr als 300 neue
Filmproduktionen vor der Berliner Stadtkulisse! Nahezu 40 mal am Tag fällt an
unterschiedlichen Orten der Stadt die so genannte Klappe! Berlin gilt als
Deutschlands filmreifste Kulisse, ganz speziell der in vielen Variationen
genutzte Flughafen Tempelhof, das Brandenburger Tor, der Potsdamer Platz oder
der Reichstag.
Während der Video-Bustour „Filmstadt Berlin" wird man zu berühmten Drehorten
gefahren, und an 15 Standorten kann man Originalszenen aus den jeweils dort
entstandenen Filmen per Monitor verfolgen, wie zum Beispiel aus „Das Leben der
Anderen" (2006).
Das kürzliche erschienene Buch von Markus Münch „Drehort Berlin" - Wo berühmte
Filme entstanden" sei hier erwähnt mit nur zwei Beispielen „Berlin
Alexanderplatz" (1931) und „Die Blechtrommel" (1979).
Filmkulisse München
"Filmstadt München - Das rollende Kino" heißt hier die Video-Bustour zu
Drehorten der Münchner Filmgeschichte. Als Beispiel: „Letztes Jahr in
Marienbad", ein ganz wundervoller Film aus den frühen 60er Jahren, wurde vor
der Kulisse von Nymphenburg gedreht. Weitere berühmte Filme sind „Die
Geschwister Scholl", „Go Trabbi Go" mit Szenen von der Münchner Praterinsel; die
Serie „Der Alte" und „Kir Royal".
Das Buch "Drehort München - Wo berühmte Filme entstanden" von Achim Zeilmann muss
hier, parallel zu Markus Münchs Buch über Berlin, genannt werden. Der Leser
wird mit auf eine Reise durch Geschichte und Gschichterln aus über 80 Jahren
Filmen an der Isar genommen: Von Karl Valentin bis Helmut Dietl, von Stanley
Kubrick bis Bully Herbig.
Filmkulisse Wien
In Wien ist man als Freund der Leinwand immer richtig. Wien war einmal
Filmstadt von internationalem Rang. Heute gibt es Bestrebungen zu „Wien soll
als Filmkulisse attraktiver werden". Zu dem Zweck wurde Anfang 2009 die Vienna
Film Commission gegründet. Sie soll außerdem Drehgenehmigungen erleichtern. Die
beliebtesten Kulissen im Jahre 2008 waren: Parkanlagen in Wien, Sportanlagen, die
Wiener Märkte und die Spitäler der Stadt.
Vor allen anderen bedeutenden Filmen sei hier ein absoluter Klassiker der
Weltgeschichte aus Wien „Der dritte Mann" angeführt. Stadtrundgänge zum Film gibt
es zweimal wöchentlich. Mit Taschenlampen bewaffnet steigt man in Wiens
zweitausend Kilometer langes Kanalsystem hinab. Über Orson Welles wird dabei berichtet,
er habe sich „grantelig" benommen, da ihn der Gestank in den Abwasserkanälen
gestört habe.