von Dr. Erna Subklew Was
Städte mit Essen und Trinken zu tun haben.
Eine erdachte Geschichte
Herr von Essen hat den ganzen Tag gearbeitet und in seinem Reisebüro Fahrscheine
oder besser Tickets zu den entferntesten Städte der Welt ausgestellt, nach New
York, Dubai, Moskau usw. aber auch nach München, Köln, Hamburg und Wien. Er ist
nun rechtschaffen müde. Zudem verspürt er einen Hunger! Hat er doch seit dem
Hamburger am Morgen nichts mehr gegessen.
Daher strebt er eiligen Fußes dem Restaurant „Zur Stadt Frankfurt“ zu. Es ist
ein gediegenes Speiselokal.
Kaum hat er sich niedergesetzt, eilt auch schon die Bedienung herbei und fragt
ihn nach seinen Wünschen. Herr von Essen überlegt: Nehme ich heute eine Wiener
Erdäpfelsuppe oder lieber eine Salzburger Malzbiersuppe oder gar eine
Minestrone Milanese? Schließlich bestellt er die Berliner Dillsuppe, die auf
der Speisenkarte steht.
Als Hauptgang werden angeboten: Wiener und Münchner Schnitzel, Königsberger
Klopse, Regensburger Würstchen und Bad Dürkheimer Zwiebelbraten, für den er
sich sofort entscheidet. Dazu wählt er Lyoner Kartoffeln und Leipziger
Allerlei. Er hätte auch Gaisburger Marsch nehmen können.
Da bei ihm zu einem guten Essen auch immer ein Nachtisch gehört, schwankt er
zwischen Yorkshire Pudding und Wiener Grießauflauf. Dann verzichtet er doch auf
das Süße, da er eine große Auswahl an Käse auf dem Angebotsteller sieht:
Edamer, Tilsiter, Appenzeller Käse.
Was wähle ich als Getränk, überlegt er? Zum Zwiebelbraten passt vielleicht ein
kühles Bier – Dortmunder oder Pilsner? Auf jeden Fall aber will er als
Abschluss eine Wiener Mélange
trinken und dabei noch ein wenig von der Linzer Torte, dem Frankfurter Kranz,
vielleicht auch vom Dresdner Stollen und den Aachener Printen träumen, von
denen er beim besten Willen nichts mehr essen könnte, so satt ist er.
Haben Sie schon einmal daran gedacht, welche Städtenamen sich mit unserer Wurst
und den Würstchen verbinden? Frankfurter, Regensburger, Wiener, Krakauer!
Oder mit den Kuchen, den Bieren, den Suppen? Es macht Spaß, sich einmal dafür
zu interessieren.