von Horst Glameyer
Auf den
ersten Blick ähnelt der Vorhof mit seinen verrosteten, maritimen
Exponaten unter der Galionsfigur am Museumsgiebel fast einem
Schrottplatz.
Das
Museum
Wrackmuseum
Der
Anblick täuscht. Die Wrackteile auf dem Vorhof sind mehr als nur
Schrott. Mit ihnen verbunden sind die Schicksale vieler Seeleute und
auch mancher Passagiere. Nicht alle konnten aus stürmischer See
gerettet werden und etliche wurden Opfer kriegerischer
Ereignisse.
Die Kopie der Galionsfigur am Giebel des Museums
stellt den „Heiligen Antonius" dar. Das Original befindet sich im
Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven und gehörte zu einem
portugiesischen Segler, der im 1. Weltkrieg in der Nordsee sank.
Vor
der Museumsfront ragen die Wrackreste des Gaffelschoners „Albertus"
in die Höhe. Er sank 1864 nach einer Kollision in der Elbe.
Die
Schiffsschraube der „Cimbria"
Bei
ihr handelt es sich um die Reserveschiffsschraube des Hamburger
Passagierdampfers „Cimbria", dessen Untergang seinerzeit weltweit
Schlagzeilen machte. Auf der Fahrt von Hamburg nach New York stieß
die „Cimbria" in der Nacht vom 18. zum 19. Januar 1883 bei
dichtem Nebel etwa 19 Meilen nordwestlich von Borkum mit dem
englischen Kohledampfer „Sultan" zusammen, legte sich auf die
Seite und sank innerhalb von 15 Minuten. An Bord befanden sich 401
Passagiere (größtenteils slowenische Auswanderer) und 91 Mann
Besatzung. 430 von ihnen kamen in den eiskalten Fluten ums
Leben.
1974 wurde das Wrack in 25 Metern Tiefe von einem
Vermessungsschiff des Bundesamts für Seeschifffahrt und
Hydroghraphie entdeckt.
Ein Stockanker
Stockanker
Auf
der Website des Wrackmuseums finden wir viele interessante
Einzelheiten über die Entwicklung und die Verwendung dieser Ankerart
in der langen Seefahrtsgeschichte.
Eine Kanone
Kanone
Ob
diese alte Kanone noch aus Störtebekers Zeiten stammt und in einem
Gefecht zwischen der Hanse und den Vitalienbrüder abgefeuert wurde,
wer weiß? Das Wrackmuseum Cuxhaven hat viel Sehens- und
Erinnerungswertes vom Grund des Meeres zu bieten, wie schon seiner
Website zu entnehmen
ist.
Link:
Wrackmuseum
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