49 - Museen arrow 49 - Museen arrow Regionales arrow Donauschwäbisches Zentralmuseum
Donauschwäbisches Zentralmuseum
                               von Hildegard Keller
Das Museum zeigt die Geschichte der Donauschwaben seit der Auswanderung und das Leben der deutschen Minderheit in der multiethnischen Gesellschaft.

Das Museum eine historisch-moderne Einrichtung

Image
Donauschwäbisches Zentralmuseum

Eine ehemalige Kaserne beherbergt das Zentralmuseum. Es handelt sich um das sogenannte Reduit (Defensivkaserne) der oberen Donaubastion in Ulm. Das historische Gebäude ist fast 140 m lang und liegt nur wenige Meter vom Donauufer entfernt. Es ist ein Teil der Ulmer Bundesfestung. Erbaut wurde es im 19. Jahrhundert zur Verteidigung der Stadt. Es umschloss sowohl Ulm als auch Neu-Ulm. Seit 1974 steht es unter Denkmalschutz. Jedes Stockwerk hat eine Nutzfläche von 2000 Quadratmetern.
Eine sehr beeindruckende Multivisionsschau „Entlang der Donau" erwartet den Besucher: Der Fotograf Jakob Breitkopf hat aus mehr als 3000 Fotos eine Multivisionsschau erstellt, die mit 8 Projektoren auf die Leinwand projiziert wird.
Das Projekt wird von Angehörigen der Minderheit vor Ort unterstützt..

Räume - Zeiten - Menschen
Image
Ulmer Schachtel

ist der Titel der Dauerausstellung im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm.
Sie informiert über das Leben in der multiethnischen Region Südosteuropas von der Auswanderung bis hin zu Flucht und Vertreibung nach dem zweiten Weltkrieg.
Auf der „Ulmer Schachtel" gelangten die Auswanderer von Ulm nach Ungern.
Die Zusammenhänge der Kultur- und Sozialgeschichte werden im Zentralmuseum  aus europäischer Sicht präsentiert. Damit gewährt die Ausstellung auch einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart unserer südosteuropäischen Nachbarn.
Das Museum zeigt
die Siedlungsgebiete (Räume),
den Weg der Donauschwaben von der Auswanderung im 18. und 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Zeiten),
die Geschichte und Geschichten der Donauschwaben selbst (Menschen).

Räume
Image
Landkarte Ostbesiedlung

Die erste Ostsiedlung begann bereits im Mittelalter um die menschenarmen Gebiete Ostmitteleuropas wirtschaftlich zu erschließen.
Nachdem die Türken in mehrjährigen Kämpfen (1681 - 1689) wieder aus dem Donauraum zurückgedrängt waren, betrieb Leopold I. die Neubesiedlung Ungarns.
Kaiser Karl VI., Maria Theresia und Joseph II. bemühten sich um Arbeitskräfte für ihre Güter. Sie versprachen den Ausreisewilligen ein besseres Leben in der Fremde. Schätzungsweise 500 000 deutsche Emigranten folgten zwischen 1689 und 1850 dem Ruf in die Fremde.
Es entstehen die Siedlungen Ofener Bergland, Ungarisches Mittelgebirge, Schwäbische Türkei, Sathmar, Batschka, Banat, Slawonien und Syrmien.

Zeiten
Der zweite Begriff in der Dauerausstellung ist die Zeit. Er wirkt bei einem Ausstellungsrundgang durch das Zentralmuseum besonders intensiv auf den Besucher. Es wird der Weg der Donauschwaben von der Auswanderung im 18. Und 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nachvollzogen. Im Obergeschoss wird die Geschichte des 18. Und 19. Jahrhunderts behandelt, im Erdgeschoss ist das 20. Jahrhundert thematisiert vom aufkommenden Nationalismus in Südosteuropa vor dem ersten Weltkrieg bis hin zu den Erlebnissen der deutschen Minderheit in der Gegenwart in den Ländern Rumänien, Ungarn, Kroatien und Jugoslawien.
Flucht, Vertreibung, Deportation nahmen vielen Donauschwaben die Heimat.
Erschütternde, aufwühlende Bilder erzählen von dem Leid und Elend auf dem langen Weg durch ihre Geschichte.
Nach der Vertreibung nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mussten die Vertriebenen erkennen, dass es keine Rückkehr in den Osten gibt.

Menschen
Image
Auswandererfamilie

Die deutschen Siedler werden meist Donauschwaben genannt obwohl die meisten aus Hessen, Elsass-Lohringen, Franken, Bayern, der Pfalz und anderen Gebieten stammen. Nur ein Teil kommt aus dem heutigen Baden-Württemberg oder Bayerisch-Schwaben.
Die Bezeichnung „Donauschwaben" gibt es seit den 1920er Jahren. Er wird heute als Sammelbegriff für die deutsche Minderheit im ehemaligen Ungarn benutzt.

Prinzip Hoffnung
1989 enden für die Staaten Ostmittel- und Südosteuropas die kommunistischen Diktaturen. Die Teilung Europas in die Machtblöcke Ost und West ist überwunden. Wenn auch die Annäherungsversuche zwischen Ost und West in einigen Ländern immer noch gestört werden, die nationalistischen Ziele haben keine Zukunft.
Und es gibt das Ziel eines vereinten Europas, in dem sich die Vielfalt der europäischen Kulturen in einem Europa der Regionen widerspiegelt. Darin spielen mit Sicherheit grenzüberschreitende historische Regionen eine verbindende Rolle.

Links
Museum

Stiftung Donauschwäbisches Nationalmuseum

Gute Darstellung des Museums

Einzeldarstellungen (z.B. Dorf)

Workshop mit Jugendlichen

Wasserweg - Menschenbilder

Sämtliche Bilder wurden vom Donauschwäbischen Zentralmuseum zur Verfügung gestellt

 
< zurück   weiter >