Unsere Redaktion im Ehrenamt
                              von Anne Pöttgen
Unsere Redaktionsmitglieder arbeiten nicht nur am LernCafe ehrenamtlich/freiwillig, sie haben und hatten auch andere Arbeitsgebiete für ihr bürgerschaftliches Engagement

Helferin im Deutschen Roten Kreuz (DRK), Lore Wagener

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Schützenzug-Begleitung 1955

In den 1950er Jahren war ich Mitglied des DRK-Zuges in einer Kleinstadt am Niederrhein. Der Vorläufer der Frauengruppe war nach dem 1. Weltkrieg von den Damen des „Vaterländischen Frauenvereins" gegründet worden. Später wurde er von den Nazis vereinnahmt und 1945 mit dem gesamten DRK von den Alliierten aufgelöst. Erst 1950 wurde das DRK in der Bundesrepublik neu gegründet. Der örtliche Zug musste sich nun mit Kursen in Erster Hilfe und Sanitätsdienst neu aufbauen. Er hatte schließlich etwa 12 Helferinnen und noch mehr Helfer. Unter anderem begleiteten wir die örtlichen Veranstaltungen mit unserem Sanitätsdienst und halfen bei der Ankunft der zahlreichen Ostvertriebenen in unserem Ort. Ich erinnere mich auch an die „Aktion Heimkehrerbefragung", mit der die ehemaligen Soldaten zum Schicksal ihrer vielen vermissten Kameraden befragt wurden. Die hiesige Stadtchronik erwähnt lobend die Gründungs-Zugführer, deren „unermüdliche Mitarbeit... bei allen Bürgern in gutem Andenken" stand.

Grüne Dame, Liane Rohn
Bis 2007  betätigte ich mich in der REHA-Klinik St. Vinzenz in Bad Ditzenbach ehrenamtlich, war jeden Mittwoch von 7:00 bis 13:00 Uhr verfügbar.
Meine Hilfe umfasste die Begleitung der meist älteren Patienten zu den Arztbesuchen im Hause,  den verschiedenen Therapie-Terminen, ins klinikeigene Thermalbad, und am Beginn der REHA auch in den Speisesaal.  Ich besuchte auf Wunsch Patienten auf ihrem Zimmer, um Gespräche zu führen, und war besonders dankbar, vor Jahren Wissenswertes über medizinische Psychologie gelernt zu haben.
Viele Patienten kommen direkt aus Krankenhäusern,  haben  oft keine Angehörigen in unmittelbarer Nähe, sodass es  notwendig ist, Besorgungen außer Haus zu machen.  Hilfestellung beim Ankleiden,  Patienten im Rollstuhl fahren, die  technischen Einrichtungen  erklären, und  gelegentlich  beim Ein- und Auspacken des Gepäcks zu helfen, gehörte dazu.
Da sich die Klinik auf drei miteinander verbundene Häuser erstreckt, zwar Fahrstühle bzw. Aufzüge vorhanden sind, legte ich an einem Vormittag manchmal bis zu 12 Km Wegstrecke zurück.

Plant mit beim Chorprojekt, Margret Budde
Kaum war der "Orkangleiche Beifall" nach der Aufführung des "Stabat Mater" im Juni 2009 verklungen, planten wir ein Folgeprojekt.
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Zeitungsnotiz; Budde

Nach einem Zeitungsaufruf fanden sich über 60 Personen aus Münster und Umgebung spontan zu einem Projektchor zusammen, um unter der Leitung eines erfahrenen Dirigenten in vier Monaten ein großes Chorwerk einzustudieren. Um ein weiteres Projekt zu starten, müssen wir nun jedoch die Planung selbst in die Hand nehmen. Rasch findet sich ein Gruppe von sieben Personen, die Kirchen, Konzertsäle, eine weitere Stadt, das Orchester, die Solisten und alles bis zur Mikrofonlage und Plakatverteilung organisiert. Jeder von uns übernimmt eine bestimmte Aufgabe. Jetzt ist Einsatz gefragt. Teamsitzungen finden statt. Unzählige Telefonate und Mails gehen hin und her. Sponsoren müssen wir finden und Flyer verteilen. Zweistündige Chorproben wöchentlich und einige Ganztagsproben stehen im Plan. Da kommt uns der unermüdliche Einsatz von Prof. M. zugute. Ob es gelingen wird?

Geschichtsschreiberin des Arbeiter-Samariter-Bundes, Sibylle Sättler
Im Jahre 2007 wurde das Projekt 'Geschichtsschreiber' vom ASB, Region Düsseldorf, ins Leben gerufen, um älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die dann von einem freiwilligen Schreiber im persönlichen Kontakt zu Papier gebracht wurde. Ich habe an dem Projekt im Jahre 2008 teilgenommen. Der ASB koordinierte regelmäßige Treffen mit Beratung für die Schreiber. Das Hören und Schreiben der Lebensgeschichte einer alten Dame hat mir sehr viel Freude gemacht. Ein Aufnahmegerät erleichterte das Mitschreiben kolossal. Erzähler und Schreiber erhielten zum Ende des Jahres 2008 die Texte in Buchform. Die feierliche Übergabe erfolgte im Stadtmuseum. Tochter und Enkelinnen meiner alten Dame waren auch gekommen. Geblieben ist ein schönes Vertrauensverhältnis.

 
Machte mit bei MachMit, Anne Pöttgen
Freiwilligen-Agenturen wie MachMit in Düsseldorf suchen Menschen, die ehrenamtlich tätig werden wollen. Dabei habe ich zehn Jahre lang geholfen: Drei Mal im Jahr wird zu Werbezwecken ein Infoblatt erstellt, in dem über das Ehrenamt an sich, über ehrenamtlich Tätige und über Einrichtungen am Ort geschrieben wird. 2.800 Exemplare versuchen, neue Leute zu gewinnen. Anfangs habe ich dieses Blatt mit Hilfe von Word und WordArt gestaltet, später fand sich eine Druckerei, die die Gestaltung übernahm. Die Autoren - von irgendwann an nur weibliche - liefern pünktlich ihre Texte ab und das war's.
Anfang der 00-er Jahre - oder wie bezeichnet man das Jahrzehnt ? - waren wir auch als Streetworker unterwegs, damals noch unterstützt von ein paar kräftigen Männern. Das war auch notwendig, denn wir errichteten bei allen nur möglichen Veranstaltungen unsere Werbe-Theke samt Flyer-Ständer. Und dieses Equipment war ziemlich schwer. Nicht ganz leicht ist es auch, Menschen für's Ehrenamt zu gewinnen.



 
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