Hilfe für Spanische Hunde

                              von Hildegard Keller
„Tiere kennen keine Nationalität und keine Sprachbarrieren, aber Hilfe kennt keine Grenzen", so Angelika Henning, ehrenamtliche Initiatorin eines Hilfsprojektes

 

Warum Hunde aus Spanien, aus Mallorca?
Schon lange beschäftige ich mich mit diesem Problem. Auch in Deutschland warten ja in den Tierheimen Tiere auf ein neues zu Hause.
Den Tierhaltern auf Mallorca wird zwar eine artgerechte Haltung vorgeschrieben. Doch da die Kontrollen fehlen, werden die Vorschriften nicht eingehalten. Die meisten Tiere leben einsam ohne menschliche Zuwendung an viel zu kurzen Eisenketten in viel zu engen Verschlägen ohne ausreichende Versorgung mit Futter und Wasser. Weil dies so üblich ist, nützt eine Anzeige meist nichts.

Das Schicksal der Hunde auf Mallorca
Die Anschaffung eines Hundes ist ja so einfach! Kastration ist unpopulär. Welpen bekommt man daher oft geschenkt. Sobald man des Tieres überdrüssig wird, ist der einheimische Tierbesitzer schnell zur „Entsorgung" des Tieres bereit. Manchmal gelingt es, dass sich Hunde von den Ketten oder aus den Gefängnissen befreien. Aber häufig werden sie grausam misshandelt oder im Müll entsorgt.
Auf Mallorca werden jährlich etwa 7000 Hunde ausgesetzt.
Dieses Tierelend sieht der normale Strandtourist nicht. Aber es gibt auch Touristen, die das Land besser kennen lernen wollen. Ihnen bleibt das Leid der Tiere nicht verborgen. Ausgesetzte Hunde werden von den Gemeinden eingefangen und unter oft erbärmlichen Umständen laut Gesetz 15 Tage verwahrt, falls der Besitzer sich melden sollte. Ein grausamer Tod steht am Ende eines freudlosen Lebens.

Hilfsbereitschaft
Spanien ist für viele Deutsche das Sehnsuchtsland für einen schönen Lebensabend. Manchen führte dieser Traum zum persönlichen Einsatz für Tiere in Not. Das Leid öffnete ihr Herz. Und auch Urlaubern reichte es oft nicht, sich einen „Spanier" mit nach Hause zu nehmen. Aus einzelnen Hilfsmaßnahmen wurden Aktionen. Vereine und Organisationen machten die Arbeit effektiver. Links am Ende dieses Beitrages führen zu einigen Einrichtungen und Initiativen. Wer sich einklinkt erfährt etwas über die großartigen ehrenamtlichen Leistungen dieser Menschen.

Glücksfall
Frau Belinda Zechel erzählt über ihren Hund Ernie:
Ernie kam im Sommer 2009 aus einer Tötungsstation. Sein ganzer Körper war unter dem Fell blau von Misshandlungen.
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So ist es gut Quelle privat

Im Oktober kam er als Pflegehund zu mir. Bald war klar, er ist für eine Vermittlung zu schwer geschädigt. Also blieb er bei mir. Nur mit Hilfe des Halsbandes konnte ich ihn unter dem Bett hervor holen. Jede neue Situation war eine Katastrophe. Jetzt läuft er bei Spaziergängen frei. Und wenn ich ihn auf den Arm nehme, schaffen wir einen Gang durch die Stadt. Tummeln im Schnee liebt er sehr. Seit November hat er einen „Katzenbruder",  mit dem er sich verträgt. Mit seiner Hundefreundin tobt er über die Wiesen. Auch schläft er nun in seinem Körbchen und nicht mehr unter dem Bett. Auto fahren liebt er sehr
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Ernie im Schnee Quelle privat.

Ich habe es noch keine Sekunde bereut, Ernie ein Zu Hause gegeben zu haben.
 
Flugpaten helfen
Um ihre Schützlinge nach Deutschland bringen zu können, benötigen die Betreiber der spanischen Tierheime Unterstützung. Fluggesellschaften befördern Tiere jedoch nur in Verbindung mit einem Flugpaten.
Deshalb gibt es den ehrenamtlichen Dienst der Flugpaten. Für diese entstehen keine Kosten und sie müssen nur wenig Mühe aufwenden um mit ihrem ehrenamtlichen Dienst das Engagement der spanischen Tierheime zu unterstützen.

So funktioniert es
Das Tier wird mit allen vorgeschriebenen Papieren in einer Transportbox zum Flughafen gebracht. Dort treffen sich die Tierheimmitarbeiter mit dem Flugpaten und erledigen alle Formalitäten bis zum Einchecken. Selbstverständlich werden auch diese Kosten übernommen. Auch Name und Handynummer der Abholer erhält der Flugpate, damit er sie auf keinen Fall verfehlen kann.
Es ist allerdings noch nie vorgekommen, dass ein Tier nicht abgeholt wurde!
Am Zielflughafen muss der Flugpate lediglich das Tier am Sperrgepäck in Empfang nehmen und auf einem Kofferwagen in die Empfangshalle bringen. Dort wartet schon die neue Familie und übernimmt das Tier samt Transportbox und Impfpass.
Und da lebende Fracht vor dem übrigen Gepäck ausgeladen wird, kann der Flugpate anschließend sein Gepäck wie gewohnt abholen.

Informationen zu Flugpaten

Viele Dauerflieger sind inzwischen „Stammflugpaten" und melden uns sofort nach Buchung die Flugdaten, damit wir die Heimreise unserer Tiere planen und organisieren können. Vielen Dank an Euch. Und obwohl viele von Euch meist nur mit Handgepäck reisen, ist es Euch die Mühe wert, an der Gepäckausgabe auf die Tiere zu warten.
Aber auch vielen Dank an alle Menschen, die sich das erste Mal als Flugpate zur Verfügung gestellt haben und damit ihrer Urlaubsheimreise noch eine gute Tat hinzugefügt haben

Ein Flugpate berichtet:

...Eine Tierschützerin stand schon mit den beiden Flugboxen in der Nähe des Abflugschalters. Mit ihr haben wir unser Gepäck und die Flugboxen eingecheckt. Die beiden EU-Tierpässe und die Kontaktdaten der Abholerin wurden uns überreicht.
Am Zielflughafen  standen die beiden Boxen schon beim Sondergepäckschalter zur Abholung bereit. Die beiden Hunde haben den Flug sehr gut überstanden. Eine Tierschützerin hat schon auf uns gewartet. Nach der Übergabe der Hunde und der Tierpässe war unsere Mission dann auch schon wieder beendet.
Fazit: Die Übernahme einer Flugpatenschaft ist für die Flugpaten weder mit Kosten noch mit einem Zeitaufwand verbunden. Die Zusammenarbeit mit dem Verein war perfekt.
 Mit der Übernahme einer Flugpatenschaft kann man den Tieren helfen und natürlich auch den Tierschützern, die sich in hohem Maße engagieren.

Hoffnung aktuell: EU will Hunde und Katzen schützen

(Nachricht von Zergportal 1.12.2010)
Ein Beratungsergebnis von historischer Dimension für den Tierschutz ergab eine Sitzung der Veterinärmedizinischen Experten Arbeitsgruppe (Tierschutz) des Rates der Europäischen Union zum Schutz der Heimtiere in der EU. Die EU wird ihre Kompetenz auf den Schutz von Hunden und Katzen ausdehnen. Die durch ihre Agrarminister vertretenen EU-Mitgliedstaaten fassten einen entsprechenden Beschluss auf Initiative Belgiens.
Die Minister und Ministerinnen stimmten für einen Entwurf, der die Europäische Kommission beauftragt, den Schutz von Hunden und Katzen in den Tierschutzaktionsplan für 2011 bis 2015 aufzunehmen und entsprechende Regelungen EU-weit zu harmonisieren. Dabei geht es um die Zucht, den Handel sowie die Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen.

Wertschätzung allen Lebens
Worte des Dalai Lama:
„Alle Lebewesen auf dieser Erde
haben Gefühle wie wir,
streben nach Glück so wie wir.
Sie lieben, leiden und sterben wie wir.
Alle notleidenden Lebewesen
haben gleiche Rechte auf Schutz.
Unsere Verpflichtung den Tieren gegenüber ist, diesen unseren anspruchsvollen Brüdern kein Leid zuzufügen. Aber es reicht nicht, sich damit zu begnügen. Wir haben eine bedeutendere Aufgabe und die besteht darin, ihnen zu helfen wenn sie uns brauchen."

Links zum Thema

Hoffnung für Hunde
, eine großartige Familieninitiative

Verein für Tiere in und aus Spanien

Tierschutzorganisation

Flugpaten berichten

Zergportal 
Von Zergportal gibt es viele Einrichtungen

 
 
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