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Berichte

Internationales Begegnungsseminar in Ulm

Bildungsnetzwerk "Danube-Networkers" gegründet

Ulm. "Heimatland - Donauland" war der Titel eines Begegnungsseminars vom 7. bis 12. Juli 2008 in Ulm. 27 Vertreter/-innen der Seniorenbildung aus allen Donauländern von Österreich bis zur Ukraine waren Gast des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm und des Arbeitskreises "Europakontakte", in dem sich ca. 20 Seniorstudierende für den Kontakt und die Zusammenarbeit mit Seniorengruppen längs der Donau engagieren. Das Seminar stand unter der Schirmherrschaft der baden-württembergischen Sozialministerin Dr. Monika Stolz und war der Start eines Bildungsnetzwerks "Danube-Networkers", welches in Zukunft auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Seniorenbildung in den zehn Donauländern aufmerksam machen und eine Zusammenarbeit einleiten soll. Auch der Dialog zwischen Alt-Jung wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Erzaehlcafé
Erzählcafè
Am Mittwoch besuchten die Seminarteilnehmer/-innen die Universität. Ulmer Seniorstudierende präsentierten Ergebnisse aus ihren Arbeitskreisen "Forschendes Lernen", danach stellten die Gäste ihre jeweiligen Einrichtungen vor. Die Uni-Erkundung am Nachmittag war gleichzeitig eine Begegnung mit Teilnehmenden des Jugendcamps des Donaufests. Vizepräsident Prof. Dr. Ulrich Stadtmüller und die Leiterin des Studienberatungsstelle, Frau Westhauser, stellten das Profil der Uni vor. Gemeinsam folgte Alt und Jung fasziniert den Ausführungen und physikalischen Experimenten von Prof. Dr. Othmar Marti zum Thema "Donau. Licht und Wasser". Das Mittwochsprogramm endete mit einem großen interkulturellen Abend, zu dem auch Mitbürger/-innen aus Ulm und der Umgebung eingeladen waren, die ursprünglich aus den Donauländern kommen. Musik, Tanzgruppen und kulinarische Spezialitäten aus den verschiedenen Donauländern begeisterten die fast 200 Teilnehmer/-innen und förderten die länderübergreifende Kommunikation.
Interkultureller Abend
Interkultureller Abend
Eine Exkursion am Donnerstag führte die Gäste und Gastgeber zu kulturellen Sehenswürdigkeiten des schwäbischen Barocks. Am Freitagmorgen besuchte die Seminargruppe das Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM). Die Ausstellung "Heimat im Koffer. Flüchtlinge und Vertriebene in der Nachkriegszeit" löste bei vielen Teilnehmer/-innen Erinnerungen und Betroffenheit aus.

Die Seminarteilnehmer/-innen selbst arbeiteten vor und während ihres Aufenthaltes an einem Ausstellungsprojekt "Heimat in der Schachtel", das eng mit dem Seminarthema "Heimatland - Donauland" verbunden war. In Anlehnung an die "Ulmer Schachtel" - Schiffe, die im 17./18. Jahrhundert viele Menschen von Ulm in die Donauländer gebracht haben - verfertigten sie individuell gestaltete "Schachteln" (Plexiglaswürfel), deren Inhalte für die einzelnen symbolisch für ihr "Heimatland - Donauland" stehen: Fotografien der Donauauen hinter Wien, Gläschen mit Getreidekörnern der fruchtbaren Felder bei Vukovar oder ein ungarischer Hirtenhund als Stofftier als Symbol für das Miteinander von Mensch und Natur. Neben vielen persönlichen Bezügen tauchten dabei auch immer wieder gemeinsame Themen wie kulturelle Verbundenheit oder der Schutz der Umwelt auf. Diese "Schachteln" wurden am Ende des Seminars dem Leiter des DZM als Leihgabe überreicht und zu einer Ausstellungsskulptur zusammengestellt.
Schachteln
Austellung der Schachteln
Höhepunkt des Begegnungsseminars war die Abschlussveranstaltung am Freitag Nachmittag im Café Europa der Donauakademie. Während der verschiedenen Seminarveranstaltungen hatten die Teilnehmenden Erfahrungen und Einschätzungen zur Senioren(bildungs-)arbeit in ihren Ländern ausgetauscht und gemeinsam Statements zu den Perspektiven der Zusammenarbeit in einem Bildungsnetzwerk für Alt und Jung, den Danube-Networkers, erarbeitet. In der Abschlussveranstaltung wurden diese Statements von Vertreter/-innen aller Länder vorgelesen.

In einer Bestandsaufnahme erfolgt zunächst ein Verweis auf die Notwendigkeit der Seniorenbildung in den Donauländern aufgrund des demografischen Wandels, diese ist jedoch in vielen Donauländern noch nicht existent. Als gemeinsames Anliegen des in Ulm ins Leben gerufenen Netzwerks "Danube-Networkers" wurde herausgearbeitet, Strukturen, Angebote und Methoden der Seniorenbildung in den Donauländern aufzubauen bzw. zu verbessern und die Begegnungen zwischen Seniorengruppen entlang der Donau zu fördern. Länderübergreifende gesellschaftliche Themen und Problemstellungen sollen dabei gemeinsam angegangen und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Ziel ist, die Erfahrungen und Kompetenzen der Älteren zu nutzen und in einen Dialog zwischen Alt und Jung einzubringen. Die zukünftige Zusammenarbeit soll auch die aktive Nutzung der neuen Medien mit einschließen. Das Netzwerk "Danube-Networkers" soll eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Einrichtungen der Seniorenbildung und Seniorengruppen längs der Donau fördern und Impulse für eine zeitgemäße Gestaltung der Seniorenbildung geben. Zur Verwirklichung dieser Ziele werden Unterstützer und Fördergelder gesucht.

Die Gründung des Netzwerkes "Danube-Networkers" zum Ende des Seminars erfolgte vor prominenten Gästen: anwesend waren die Sozialministerin Baden-Württembergs, Dr. Monika Stolz, der Oberbürgermeister der Stadt Ulm, Ivo Gönner, der Leiter des donau.büro.ulm, Peter Langer, sowie Ruth Brand, Mitglied im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) in Deutschland, Birgit Faigle, Geschäftsführerin des Landesseniorenrats Baden-Württemberg und andere. Sie alle wünschten den Danube-Networkers in Ansprachen gutes Gelingen für die weitere Arbeit und unterstrichen seine Bedeutung.
Abschlussrunde
Dr. M. Stolz & C. Stadelhofer

Eine Einladung der Seminarteilnehmer/-innen in den "Generationentreff Ulm/Neu-Ulm" und ein gemeinsamer Abschlussabend der Danube-Networkers rundeten das Begegnungsseminar ab. In ihren Schlussreden dankten die Vertreter/-innen der verschiedenen Delegationen für die Einladung zum Seminar und seine Durchführung und betonten die Bedeutung dieses Seminars nicht nur für sie persönlich, sondern auch als Impuls für ihre Arbeit vor Ort.
Abschlussrunde
Die Abschlussreden der Vertreter/-innen
Das ZAWiW-Team und die Mitglieder des Arbeitskreises Europakontakte des ZAWiW und des Vereins ViLE e.V. und alle Unterstützer/-innen (die "Danube-Networkers") freuen sich über die gute Ressonanz ihrer Initiative. Es galt viele Hindernisse zu überwinden, Finanzierungsprobleme, Unterkunft und Verpflegung, Sprachprobleme u.a. Gemeinsam wurden alle Probleme gelöst, alle Gäste waren, voll des Lobes für die freundliche Aufnahme. Die offene, herzliche Atmosphäre während des Aufenthaltes sorgte dafür, dass gegenseitige negative Stereotype aufgebrochen werden konnten und persönliche Beziehungen zwischen Menschen entstanden, die sich vorher noch nicht gekannt hatten.

Es gab keine gemeinsame Sprache. Kommuniziert wurde in Deutsch und Englisch, ehrenamtliche Helfer/-innen übersetzten für die Nicht-Fremdsprachkundigen in die jeweilige Muttersprache. Aus diesem Grund ist auch die zum Projekt gestaltete Website, die auch weiterführende Informationen wie die Abschlussstatements des Begegnungsseminars enthält, mehrsprachig gehalten: http://www.danube-networkers.eu

Das Seminar "Heimatland - Donauland" war möglich, weil die Mitglieder des Arbeitskreises "Europakontakte" des ZAWiW bzw. des Vereins ViLE e.V. ehrenamtlich umfangreiche Leistungen einbrachten sowie Gelder durch Benefizaktionen einwarben, um die Gäste kostenlos zu diesem Seminar einzuladen. Die Asko Europa-Stiftung unterstützte im Rahmen ihres europäischen Projektes "Learning in Later Life (LiLL)" das ZAWiW-Team bei der Umsetzung des Vorhabens. Die Spenden vom Förderkreis des ZAWiW, von der Europäischen Donau-Akademie, vom Frauenbüro der Stadt Ulm und Einzelpersonen sowie die Mitwirkung der Künstlerin Gabriela Nasfeter und von Jürgen Jauss, Jauss Graphik-Design, halfen, das Vorhaben in dieser Form umzusetzen. Der Verein ViLE e.V. hat einen Antrag zur Förderung bei "die gesellschafter" gestellt.

Gruppenbild
Die Teilnehmer des Seminars

Der AK Europakontakte und Mitglieder von ViLE Süd trafen sich bereits anderthalb Wochen nach Ende des Seminars wieder, um nächste Schritte zu beraten.

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