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Heimat und Fremde in meinem Leben
Ich wurde 1930 in Berlin geboren und habe dort bis zum Ende meines Studiums gelebt. Nach dem Examen als Dipl.-Volkswirt habe ich meine Heimatstadt verlassen. Seit den 60er Jahren wohne ich in dem Dorf Steinenbronn nahe Stuttgart. - Seit 1960 bin ich mit Dietlinde verheiratet. Wir haben einen Sohn von 36 Jahren, eine Tochter von 35 und drei Enkelkinder von acht, vier und einem Jahr. Mein Bruder lebt in den USA, meine Schwester in Berlin.
Während des Krieges, von 1941 bis 1945, hatte man die Oberschulen, mit den Lehrern, durch die KLV (Kinderlandverschickung) dahin evakuiert, wo keine Bomben fielen (Ostpreußen, Österreich, an der Ostsee, Polen und Tschechei). - 1999 haben wir (die ganze Klasse!) unser 50-jähriges Abitur-Jubiläum in Berlin gefeiert. Die letzten 25 Jahre meines Berufslebens war ich leitender Angestellter (Unternehmens-Organisation und Datenverarbeitung) bei BAUKNECHT (Elektro-Hausgeräte), auch für die Fabriken und Verkaufshäuser in ganz Europa. Das war u.a. vorteilhaft für mein Französisch, meine liebste Fremdsprache. Übrigens, Internet gab's damals noch nicht. Weil es mir immer leicht fiel, meine Gedanken schriftlich oder mündlich auszudrücken, habe ich seit den 70er Jahren Vorträge vor VHS, Vereinen usw. gehalten, meist auch auf Französisch an der Senioren-Universität U.I.A. in Créteil bei Paris. Themen : die "Catharer", die "Hugenotten in Berlin", "Burkina Faso", die historischen und aktuellen Beziehungen Frankreich/Deutschland (und Franzosen/Deutsche). Zuletzt: "Die kulturelle Identität Europas". Die Beschäftigung mit Themen, die mit meinem Beruf überhaupt nichts zu tun hatten, war ein Ausgleich zu dessen Anforderungen. Und als ich 1992 in den Ruhestand ging, hatte ich keine Probleme mit dem Übergang. Meine Interessen und Beschäftigungen als Senior: Kurse am frzs. Institut in Stuttgart, um mein Französisch zu pflegen. - Ev. Kirchengemeinderat (der Kirchenbezirk hat eine "Partnerschaft" mit Burkina Faso, frühere frzs. Kolonie Ober-Volta; 1993 war ich dort, und verfasse seitdem aus Zeitungen des Landes Pressespiegel für die hiesigen Beteiligten). - Kontakt-Beauftragter in der Gemeindepartnerschaft zwischen Steinenbronn und einem Dorf bei Bordeaux. - Mitglied eines Senioren-Vereins, der Existenzgründer berät. - Mit-Veranstalter eines monatlichen "Stammtischs", wo sich Leute treffen, die sich gerne auf französisch unterhalten. - Seit 1996 Mitglied des AK SENET im ZAWiW/Uni Ulm, mit intensivem Austausch mit der INTERNET-Gruppe der U.I.A. (siehe oben). Böckmanns reisen nicht viel. Und wenn, dann vor allem in Deutschland, manchmal nach Frankreich, seltener nach USA. Sport ? Wir gehen in eine Tanzschule. Ich selbst betreibe Jogging und Schwimmen. Seitenanfang Fragebogen zum Thema Heimat
Für mich der Ort, in dem ich, in der Familie, meine Kindheit und Jugendzeit verlebt habe. Ja, schon oft. Und ich habe fast immer dieselbe Antwort erhalten, wie ich sie zu 1) gegeben habe. Nur war es manchmal nicht die ganze Kindheit und Jugendzeit. Gerade für mich als Berliner ist die Mundart (das "Berlinern" wird ja weder als Sprache noch als Dialekt angesehen) mit meiner Heimat untrennbar verbunden. Zu lesen in meinem Forums-Beitrag vom 30.10.00. : "Seit nunmehr 30 Jahren wohne ich mit meiner Familie in einem Dorf bei Stuttgart. ... Wir haben hier unsere zweite Heimat gefunden, ... unsre Kinder sind hier zur Schule gegangen, ich bin Kirchengemeinderat und in Vereinen und Gemeinde aktiv. Und dies erst recht, seitdem ich im Ruhestand bin." Keine Antwort. Von mir und meiner Familie (unsere Kinder, meine Eltern und Großeltern) kann ich nur dieselbe Antwort wie zu 1) melden. Hier zitiere ich aus meinem Vortrag von 1995 (Literaturquelle kann ich nicht angeben) : "Identität : jeder Mensch gehört einer Gemeinschaft an. Familie, soziale Schicht, Dorf oder Stadtviertel, Land oder Nation, aber auch etwas so lokales wie z.B. Vereine, prägen identische Ansichten, Denkweisen, Mentalitäten, Lebensgewohnheiten." Meine persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Teilnahme an der virtuellen Aktivität Heimat und Fremde "Projekt"? Der Begriff passt zu uns nicht mehr, denn ein Projekt ist doch ein Vorhaben, ein Plan, ein Entwurf, etwas, das man erst tun will. Für mich ist die Teilnahme an "Heimat und Fremde" als Senioren-Aktivität zu einem Teil meines Lebens geworden. Ich bedauere sehr, dass sie nun zu Ende gehen soll. Hier passte alles zusammen: die Gruppe, das Thema, die Gestaltung, der Internet-Rahmen. Einen Themen-Komplex moderieren, mit Einleitung, Diskussion und schließlich Evaluation, ständig die Website lesen, Beiträge verfassen und auf die Beiträge und Moderationen der anderen reagieren (auch auf die wertvollen Hinweise der Literatur-Experten), war stets eine geistig anregende Beschäftigung. Die Einteilung in Themen-Komplexe eröffnete jeweils neue Aspekte des General-Themas und regte uns zu weiteren Reflexionen an. Ebenso der Fragebogen, bedeutender Bestandteil der Aktivität, mit seinen vielfältigen individuellen Antworten auch von Einsendern außerhalb der Gruppe. Die Website ist professionell gestaltet mit Übersicht in der Homepage, Darstellung der Arbeitsmethoden, Diskussions-Foren, Links. Wir kennen uns in der Gruppe auch persönlich, vom ZAWiW her, aus Urach und aus "Wer sind wir". Wo gibt es das sonst, dass man die ausführlichen Lebensläufe der Partner lesen kann? Und dann der wöchentliche Chat. Wenn da auch nicht immer nur ganz wichtige Dinge beratschlagt werden - es ist stets ein anregender Austausch, der den Zusammenhalt fördert. Für mich erbrachte Madeleines Teilnahme (aus Vaugneray bei Lyon) noch eine besondere Bereicherung: Interessante Übersetzungen, begleitet von einer lebhaften Korrespondenz in beiden Sprachen. Und wir alle wissen jetzt, was in Frankreich Heimat bedeutet. Volkmar hat unermüdlich organisiert, angeregt, Rollen zugeteilt, Termine festgesetzt und die Einhaltung angemahnt (mitunter auch inhaltliche Korrekturen/Ergänzungen empfohlen) und die Website gepflegt. Er hat wesentlich zum Erfolg beigetragen. Hier bestätigte sich eine alte Erfahrung: in einer Gruppe muss einer da sein, der organisiert, ja auch anleitet. Im Hintergrund hat Christian vom ZAWiW aus die Internet-"Technik" betreut und für den stets sicheren Ablauf der "virtuellen" Aktivität gesorgt. Ich hoffe, dass wir beim Treffen in Marienheide Möglichkeiten zur Fortsetzung unserer Gruppen-Aktivität und so dankbare Themen wie "Heimat und Fremde" finden. Seitenanfang Zurück Wenn Sie Fragen haben: E-Mail an Dieter Böckmann |