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Einige biographische Skizzen zum Autor - zusammengestellt von Liane Rohn


Milan Kundera

Milan Kundera stammt aus Böhmen, schlug sich nach dem Krieg ( er ist Jahrgang 1929) bis zu seinem Studium für Musik, Filmwissenschaft und Literatur in Prag, als Arbeiter und Jazzmusiker durch. Er war Professor der Filmfakultät der Prager Akademie für Dramatik, veröffentlichte Gedichte und Essays. Er trat in die KP ein, wurde aber wegen seiner intellektuell-indivitualistischen Neigung 1950 aus der Partei ausgeschlossen. 1956 bis 1970 war er jedoch wieder Mitglied. Im Buch "Der Scherz" setzte er sich 1967 mit dem Stalinismus auseinander, und verlor nach dem Einmarsch der Sowjets und dem Ende des Prager Frühlings als sog. Mitreformer seine Dozentur, seine Bücher wurden aus den öffentlichen Bibliotheken entfernt, und erhielt schließlich Publikationsverbot. 1975 ging er ins Exil nach Frankreich, erhielt einen Lehrauftrag an der Uni Rennes. 1975 verlor er die tschechische Staatsbürgerschaft und ist seit 1981 französischer Staatsbürger. Für seine Werke, von denen einige zwar "verrissen" wurden, erhielt er zahlreiche, auch internationale Preise und Auszeichnungen. In seinen Romanen wurde Kundera inspiriert durch die Zeit der Aufklärung bis zu Heidegger und Kafka. Sein wohl erfolgreichstes Buch, auch in kommerzieller Hinsicht, ist "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", das auch verfilmt wurde. Kundera, der in Frankreich mit seiner Frau lebt, scheut die Öffentlichkeit, tritt öfters inkognito auf. Seine wichtigsten Bücher außer dem vorgenannten sind: Das Leben ist anderswo, Abschiedswalzer, Die Unsterblichkeit, Die Langsamkeit,Die Identität usf. Warum er in Die Unwissenheit eine weibliche Hauptfigur wählte? Seine Schwierigkeiten, in die alte Heimat zurück zu kehren, sein Mißtrauen (ständige Überarbeitungen der Buchübersetzungen) und Probleme in der Fremde - spiegelt sich m.E. in der Figur Irenas wider. Leser des Buches, die eine "philosophische Ader" besitzen, werden vom Inhalt sehr angetan sein.