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    _Dieter Schlesak  
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Eine kommentierte Inhaltsangabe von Erna Subklew

Dieter Schlesak:: Eine Transsylvanische Reise. Ost-West- Passagen am Beispiel Rumäniens

Auf den Spuren der Erinnerung begibt sich Dieter Schlesak als er von Bukarest nach Siebenbürgen in seine Geburtsstadt Schäßburg fährt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Reise, die er als Jüngerer oft gemacht hat, nicht nur eine Reisebeschreibung ist.

Die Erwartung, die er an diese Reise knüpft ist nicht sehr hoch. Das Erstaunen über die Verwestlichung des Landes ist daher umso größer. Überall findet er Baukräne und neu ausgebaute Straßen, Leuchtreklame und Coca-Cola-Werbung, volle Läden, Autos und sieht den kärglichen Lohn, den die Menschen verdienen.

Er sieht den Kluft zwischen der Tradition des westeuropäischen Siebenbürgens und der maghrebinischen Wallachei.

Die verhältnismäßig kurze Reise ergänzt Dieter Schlesak durch eine Fülle von Zusatzinformationen. Er führt Statistiken zur gegenwärtigen Bevölkerungsstruktur an, spricht von den enormen Preissteigerungen, die das Land in den letzten 5-6 Jahren durchgemacht hat ebenso, wie er geschichtliche Daten des 20. Jahrhunderts und des Mittelalters nennt. Damit will er den ungeheuren und ungesunden Wandel des heutigen Rumäniens demonstrieren, einem Wandel, der so groß ist, dass man die dahinter stehenden Landschaften nicht mehr erkennt.

Schlesaks Kontakte zu seinem Heimatland sind nie abgebrochen. In Gespräche mit alten und neuen Bekannten sucht er seine Verwirrung zu klären. So kommt es zu Gesprächen mit betroffenen Personen über unterschiedliche Fragen: Mit der alten Bäuerin, die über das Für und Wider einer Ausreise nach Deutschland zu ihren Kindern nachdenkt, mit dem pensionierten Deutschlehrer, der über die Mängel des Schulsystems berichtet, mit der alten Zigeunerin und ihrer Großfamilie, mit einem jungen Schreiner aus Ostdeutschland, der eine alte Burg für den sanften Tourismus renoviert. In den Gesprächen mit seinen Schriftstellerfreunden sucht er, eine Antwort für den weiteren Weg Rumäniens zu finden, für ein Land, das aus so unterschiedlichen Völkern und Kulturen besteht. Er muss erkennen, dass die Diktaturen des 20. Jahrhunderts, der Faschismus und Kommunismus, das individuelle und kollektive Bewusstsein der Menschen beschädigt und gelähmt haben.

Er kann die Gegenwart nicht akzeptieren und so schimmert bei allem was er wahrnimmt immer auch die Vergangenheit durch, die ihm weit mehr vertraut ist. Er ist in einer Fremde angekommen, die nichts mehr Vertrautes hat, als die Vergangenheit.

Dies ist eine Erkenntnis, die die meisten Ausgewanderten machen, auch wenn sie es nicht, so wie der Schriftsteller, verbalisieren können.

LeserInnen, die wenig über Rumänien wissen, haben es manchmal schwer zu unterscheiden, in welchen zeitlichen Kontext Ereignisse gehören. Hilfreich beim Lesen erschienen mir die Überschriften der einzelnen Kapitel.

Dieter Schlesak:: Eine Transsylvanische Reise. Ost-West- Passagen am Beispiel Rumäniens