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ODE Open Doors for Europe

Stand:


Artikel vom 09.04.2005 aus S�DWEST PRESSE - Ausgabe Ulm

BEGEGNUNGEN / Wie eine polnische Senioren-Gruppe fern der Heimat die Beisetzung des Papstes erlebte

In Ulm "wunderbar" vom Vorurteil befreit

Neues ZAWiW-Projekt f�hrt �ltere Menschen aus vier L�ndern zusammen - Demn�chst auch Malta dabei.

Was f�hlen die Polen in diesen Tagen? Trauer nach dem Tod des Papstes, der einer der ihren war. Auch die 18 M�nner und Frauen aus Lodz und Lublin, die ein ZAWiW-Projekt nach Ulm gef�hrt hat, empfinden nicht anders. Tr�nen flossen gestern bei der Fernseh-�bertragung.

J�rgen Buchta

Rundgang im Regen. 51 Frauen und M�nner, die am Ode-Projekt des Zawiw mitarbeiten, waren gestern in Ulm, um die Stadt und ihre Einrichtungen anzuschauen (Volkmar K�nneke)

Das Zentrum f�r Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universit�t Ulm (ZAWiW) koordiniert und betreibt seit Jahren Lern- und Austauschpartnerschaften f�r Senioren mit Einrichtungen in mittlerweile 21 L�ndern. Das j�ngste dieser Projekte l�uft unter dem Titel "Open Doors for Europe" (ODE). Sein Ziel ist, bei Senioren Hemmungen vor internationalen Begegnungen abzubauen und sie �ber Alltagssituationen in anderen L�ndern zu informieren.

An diesem Projekt beteiligen sich zurzeit Gruppen aus den beiden polnischen St�dten Lodz und Lublin, aus Vicenza in Italien, dem spanischen Alicante sowie aus Ulm. Als n�chstes sto�e eine Gruppe von der Mittelmeerinsel Malta hinzu, berichtet Zawiw-Leiterin Carmen Stadelhofer. 51 Frauen und M�nner, die am Ode-Projekt mitarbeiten, waren gestern in Ulm, um die Stadt und ihre Einrichtungen anzuschauen.

Vom Inhalt her also ein ganz normales Seminar, wie es Dutzende zuvor gegeben hat. W�re nicht der Papst gestorben.

"Unser Treffen stand seit Herbst fest", erz�hlt Margaret Stanowska aus Lublin. Dennoch schwankten alle in ihrer Gruppe bis kurz vor der Abreise am Mittwoch, ob sie nach dem Tode Karol Wojtylas nach Ulm fahren sollten. "Uns war klar, dass wir die Anteilnahme unserer Landsleute nicht miterleben w�rden", erz�hlt sie. Zum zweiten bef�rchtete sie ganz pers�nlich, "dass ich im protestantisch gepr�gten Deutschland auf eine Atmosph�re sto�en w�rde, die ich als gl�ubige Katholikin unangemessen finde". Mit diesem Vorurteil lag sie aber total daneben, hat sie schnell erkannt hat. "Zu dem, was ich jetzt in Deutschland erlebt habe, bleibt mir nur der Schluss: Ich habe eine wunderbare Entt�uschung erlebt."

Dazu haben sicherlich auch die ZAWiW-Organisatoren beigetragen. Sie haben das Programm umgestellt, so dass ein gesellschaftlicher, fr�hlicher Part vom Donnerstag auf den Samstag verschoben ist. Der Tod des Papstes war Thema in vielen Gespr�chen zwischen den Seminarteilnehmern. Dabei haben gewiss nicht alle die Fr�mmigkeit der Polen geteilt. Nicht zuletzt hatte man gestern in einem H�rsaal der Uni ein Fernsehger�t f�r sie aufgestellt, vor dem sie das Requiem im Vatikan verfolgen konnten. Und viele der polnischen Seminarteilnehmer vergossen Tr�nen.

Was ist es, das sie so sehr mit dem verstorbenen Papst verbindet? "Selbstverst�ndlich sind wir auch stolz darauf, dass er aus unserer Heimat stammte", versichert Margaret Stanowska. "Welch gro�artiger Mensch er war, ist doch jetzt nochmals deutlich geworden", sagt Zbigniew Lopucki, ebenfalls aus Lublin. "Nie zuvor haben sich so viele Menschen aus so vielen L�ndern zu einer Trauerfeier versammelt."

Brygida Butrymowicz aus Ł�dź macht auf weitere Aspekte aufmerksam. "Er glaubte an die Moral und lebte uns vor, wie man sich daran h�lt. Unz�hlige Jugendliche erlebten durch ihn ihre christliche Wiedergeburt." Es sei aber auch der Humor dieses Mannes gewesen, der besonders jenen deutlich wurde, die seine Sprache sprechen. "In jeder seiner Reden hat Karol Wojtyla etwas Lustiges gesagt", berichtet Butrymowicz. "Auch wenn er kein Papst geworden w�re, sondern Bauer oder Handwerker, h�tte ihn das sehr anziehend gemacht."