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BAGSO-Nachrichten 02/2005

Stand:


Das Modellprojekt "Gemeinsam lernen übers Netz" des ZAWiW ist seit März 2005 abgeschlossen. Die Idee des Projekts und das Angebot wird vom ViLE-Netzwerk weitergeführt.www.vile-netzwerk.de

In BAGSO-Nachrichten 02/2005, S. 14
"Lernen übers Netz"
Virtuelles Interview mit Carmen Stadelhofer, Renate Wiese und Gerd Makowka
Der Verein ViLE e.V. ist aus dem Modellprojekt "Gemeinsam lernen übers Netz" entstanden. Dieses wurde vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm in den vergangenen fünf Jahren im Auftrag der Bund-Länder-Kommission unter Beteiligung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Europäischen Sozialfonds durchgeführt. Am 31.3.05 ging die Förderung zu Ende, doch mit ViLE geht es weiter. Die BAGSO sprach mit zwei Teilnehmenden und der ViLE-Vorsitzenden und ZAWiW-Geschäftsführerin, Carmen Stadelhofer.
BAGSO: Frau Stadelhofer, das ZAWiW hat als eine der ersten Institutionen in Deutschland Lernmöglichkeiten und -kooperationen für Seniorinnen und Senioren unter dem Motto "Gemeinsam lernen übers Netz" angeboten. Erklären Sie uns bitte, was dahinter steckt.
C. Stadelhofer: Der Grundgedanke von "Gemeinsam lernen übers Netz" ist, Interessierten die Möglichkeit zu geben, selbstständig mithilfe der neuen Medien zu lernen. Großen Wert haben wir darauf gelegt, dass es zu einer Vernetzung zwischen älteren Erwachsenen aus ganz Deutschland kommt, die sich für gleiche Themen interessieren und sich diese gemeinsam erarbeiten wollen. Das Internet spielt dabei eine entscheidende Rolle: Dadurch können sich unabhängig vom Ort Menschen zu Lerngruppen zusammenfinden. Nicht einmal die Zeit ist von Bedeutung. Während ein Morgenmuffel nachts an einer virtuell geführten Diskussion teilnimmt, springt der Frühaufsteher aus dem Bett und schreibt morgens seinen Beitrag. Es können auch real existierende
de Gruppen übers Netz an bestimmten Themen arbeiten. BAGSO: Frau Wiese, Sie haben am Modellprojekt teilgenommen. Wie sind Sie dazu gekommen, und wie haben Sie es erlebt? R. Wiese: Durch einen Bekannten hörte ich von dem Projekt "E-Learning, ein Thema für 50+". Lernen, Technik, neue Medien - das war eine Mischung, die mir sofort gefiel. Alles war neu: den Stoff erst selbst erarbeiten, diskutieren im Forum, nebenbei chatten lernen und neben der Technik Themen wie Politik, Kompetenz im Hinblick auf die neuen Medien, Methoden zum Online-Lernen und vieles andere im Auge behalten... Wahrlich ein Abenteuer, denn aus meiner Schulzeit kannte ich nur Frontalunterricht! BAGSO: Herr Makowka, hat sich auch für Sie im Vergleich zum Lernen früher etwas verändert? Virtuelles Lernen war völlig neu für mich. Ungewohnt war, dass ich nicht mal schnell ins nächste Zimmer gehen konnte, um mich mit anderen auszutauschen. Es dauerte aber nicht lange, dann hatte ich mich an die neue Situation gewöhnt und fand sie sogar eher lernfördernd, da ich die Beiträge der anderen zunächst in Ruhe verarbeiten und analysieren konnte, bevor ich mich dazu geäußert habe. Das führte bei mir zu besseren Ergebnissen, da ich genügend Zeit hatte, selbst Informationen zu sammeln, abzuwägen und zu überprüfen. BAGSO: Was ist für Sie das Besondere am Projekt gewesen, Frau Wiese? R. Wiese: Einer der großen Vorteile bei "Gemeinsam lernen" war für mich, dass diese Form sehr an das tägliche Leben anknüpft, das Selbstbestimmte, Selbstverantwortliche begegnet einem im
Verein, im Beruf, auch im privaten Umgang. Auswendig gelerntes Wissen habe ich als kurzlebig erfahren. Verlangt wird von jedem Einzelnen in der heutigen Zeit viel mehr, angefangen vom Ticketautomaten bis hin zu vielen Auskünften und Informationen, die nur noch über Computer gegeben werden. Lebenslanges Lernen ist heute gefragter denn je. BAGSO: Welche Themen haben Sie bearbeitet, und was ist für Sie das Wichtigste gewesen, Herr Makowka? G. Makowka: Ich habe in diversen Lerngruppen mitgearbeitet, in Neue Weltordnung, Klima- und Wertewandel, Wahlbeobachtung 2002, Europawahl, Generationenvertrag. Bei allen Lerngruppen habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich durch den regen Austausch zu neuen Erkenntnissen gekommen bin. Außerdem habe ich auch über das Internet neue Freundschaften knüpfen können, das hatte ich so nicht erwartet. BAGSO: Frau Stadelhofer, wie sehen Sie die Zukunft von "Gemeinsam lernen übers Netz1? C. Stadelhofer: Wir freuen uns, dass es gelungen ist, das Modellprojekt über die Förderphase hinaus fortführen zu können. So werden Einsteigerkurse für virtuelles Lernen und neue Lernprojekte angeboten, Interessierte können sich aber auch über ViLE real bei Bildungsveranstaltungen treffen. Gemeinsam mit der BAGSO wollen wir diese Form des projektorientierten Lernens und Zusammenarbeitens über das Netz auch für andere Verbände und Institutionen der Seniorenarbeit nutzbar machen. Es gibt noch viel zu tun, und wir freuen uns über jede Unterstützung. Neues gibt es auf jeden Fall immer auf den Webseiten www.gemeinsamlernen.de oder www.vile-netzwerk.de.


In derselben Ausgabe der BAGSO-Nachrichten wurde auf S. 48/49 auch auf die CD-ROM "Gemeinsam lernen übers Netz - gewusst wie!" hingewiesen.