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_ Inhalt
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_ _ Brot in Italien
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_ "El Pistor" oder "Fornaro"
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_ _ Wie Brot gemacht wird...
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"El Pistor" oder "Fornaro"

Stand:


"EL PISTOR" oder "FORNARO"

Einige alte Berufe haben einen römischen Name. Das Wort "Pistòr" oder Bäcker ist echt lateinisch.

Bei uns, in Veneto, standen der Backofen und die Bäckerei nach der römischen Periode in dem selben Haus. Der Ofen funktionierte mit Brennholz und das Brot wurde handgemacht. Es gab mehr Brotsformen damals als heute: einige Leute erinnern sich noch jetzt an die "dresse", "pagnoche", "bastoni", "pagnochele", "rosete" und "montasù". Hier ist die Geschichte von dieser "täglichen " Kunst. In Rom, als die Mühlsteine durch die Wassermühlen ersetzt wurden, bedeutete der Name "pistòr" (aus dem Wort "pistrinum" , d.h. Mühle) sowohl Müller als auch Bäcker. Dieser einziger Name entstand aus der Idee eines Müllers, der eine Bäckerei neben seine Mühle eröffnete , und der, mit der Hilfe von Sklaven, einen grossen Vorteil aus diesen zwei Berufen zog. Als der Mensch den Getreideanbau begann, verzichte er auf das Nomadentum, baute sich das erste Dach und lebte in einer primitiven Gemeinschaft. Die Anbauten zwangen ihn, den Wechsel der Jahreszeiten und die Bewegungen des Mondes und der Sonne zu betrachten; er begann ausserdem die Astronomie und erfand den Kalender und ein neues arithmetisches System zum Rechnen und Wiegen.

Am Anfang röstete er auf warmen Steinen die Körnchen, die er ganz oder gebrochen ass. Das Rösten verbesserte den Geschmack, die Verdaulichkeit und die Bewahrung der Körnchen. Später begann er den Weizen in einem Mörser zu stossen: in der Pfahlperiode benutzte er den "levigatoio" (Polierer), d.h. einen polierten, breiten und schweren Stein, auf dem er den Weizen mit einem anderen Stein ("macinello") stiess. Er erhielt auf dieser Weise ein Mehl, das er mit Wasser mischte: dann legte er die kleinen erhaltenen Formen zwischen zwei warmer Steine oder unter die Gluten.

Er verbesserte das Brot durch die Hefe, d.h. durch gegorene Paste mit frischer Paste gemischt. Die Römische Kunst der Bereitung des Brotes verlor sich während der barbarischen Invasion. Nur die Klöster besitzten wichtige Bäckereien und nur die Herren in ihren Schlössern assen das Weizenbrot. Das damalige gewöhnlichste Essen in Europa war die Polenta: diese arme Nahrung was eine Folge von den barbarischen Räubereien.