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    _Vicenza Gruppe  
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_ Inhalt
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_ _ Brot in Italien
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_ "El Pistor" oder "Fornaro"
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_ _ Wie Brot gemacht wird...
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"El Pistor" oder "Fornaro"

Stand:


Als der Mais, nach der Entdeckung Amerikas, in Europa eingeführt wurde, wurde er in Nord Italien so viel angebaut, dass die Lombarden, Piemontesen und Veneter "polentoni" genannt wurden. Die Verwendung von dem Mais in den folgenden Jahrhunderten unterschied die Reichen von den Armen, denn die Armen mussten die Polenta jeden Tag Nahrungsmittel essen. Der alte Ofen war tief, mit einem Gewölbe und einer halbrunden Öffnung, und war von einem Eisentürchen geschlossen. Das damalige Brot war wohlriechend, wohlschmeckend, und bewahrte seinen Geschmack auch nach mehreren Tagen. Hier ist das Leben des "pistòr", der damals in seiner Bäckerei mit seinen eigenen Händen arbeitete, denn es gab noch keine Maschinen.

Er begann zu arbeiten mitten in der Nacht: um zwei Uhr stand er auf und ging in die Bäckerei, wo er am Abend vorher eien Mischung von Pasta und Hefe ("levà") in einer kleinen Kiste ("mastela") bereitet hatte. Der pistòr musste diese Pasta mit Mühe manipulieren, um ein Amalgam zu erhalten. Dann gab er den Knechten kleine Stücke Pasta, mit denen sie die Brotformen, wie zum Beispiel "paneti", "bine", "ciope", "corni", " pinse", "pagnoche " und "montasù" bereiteten.; mit einen langen Schieber legte er die erhaltenen Brötchen in den Ofen und schloss das Eisentürchen ("portela de fero"). Die Knechte ( "tosi de botega") mussten das Feuer mit den "Fassinele de tirèla o de sormenta" wieder anfachen, und mit einem langen Glutschieber ( "el stisador") schüren.

Dann zog der Bäcker das Brot mit dem Schieber aus dem Ofen aus und legte es in Körbe ("cavagne"). Bei besonderen Gelegenheiten machte der Bäcker auch Sussigkeiten, und bereitete mit Butter, Eiern, Mehl und Zucker, nach seinem geheimen Rezept gemischt, die "nadalini" zu Weihnachten, die "fugasse" zu Ostern, die "ofele", d.h. weisse, süsse Pasten, "biscotini" und "basini de mandorla" für die Kinder am Sonntag. In den Werktagen gingen die jüngsten Töchter einkaufen: sie waren sehr geduldig und mussten manchmal sich an den Ladentisch klammern, damit der Verkaufer sie merkte und fragte :" dime cosa te voli " (was möchtest du?). Sie sagten die ganze Liste mit diesem Auszählreim: " zinque schei de conserva, diese schei de butiero, vinti de sucaro, ,na sardela, un chilo de bigoli (spaghetti), e due de pan" ( Tomaten, Butter, Zucker, spaghetti.) und schlossen die Liste mit : "la ga dito me mama ch'el nota..". ( meine Mutter bittet Sie darum, dass Sie die Rechnung auf einen Zettel schreiben...)

---verfasst von den Senioren der Institution Rezzara in Vicenza Italy unter der Leitung von Frau Dr. Maria Vittoria Nodari