|
|||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||
TownstoriesStand:
VorwortDas Projekt „TownStories – Persönliche Stadtgeschichte(n)“ ist ein internationales Projekt, das von Weiterbildungseinrichtungen aus vier verschiedenen Ländern im September 2002 gestartet wurde. Beteiligt sind ältere (und jüngere) Erwachsene aus sechs europäischen Städten: Berlin, Madrid, Rom, Prag, Ulm, seit Oktober 2003 auch Macomer/Sardinien und Kaunas/Litauen. Die „Verkehrssprachen“ im Projekt sind deutsch und italienisch, genutzt werden alle bekannten Sprachen und Ausdrucksformen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms SOCRATES-GRUNDTVIG II gefördert. Es geht darum, die „eigene“ Stadt aus einer individuellen Perspektive anderen Menschen, vor allem den Mitgliedern der europäischen Partnergruppen, vorzustellen bzw. Einblicke in Stadt- und Alltagskultur der jeweils „fremden“ Stadt durch persönliche Berichte ihrer Bewohner/innen zu gewinnen. Aus diesem Grund ist ein zentraler Teil des Projektes das kreative Schreiben „persönlicher Stadtgeschichte(n)“. Das Schreiben, Lesen, und Diskutieren der Texte bietet den am Projekt beteiligten Personen sowohl in der lokalen Gruppe vor Ort wie im europäischen Austausch die Möglichkeit, etwas über das Denken, Fühlen, Erleben und das Verhältnis der „anderen“ zu „ihrer“ Stadt zu erfahren – und somit Facetten einer Stadt kennen zu lernen, die man in keinem offiziellen „Stadtführer“ finden kann. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, dass die Teilnehmer/innen sich durch die Bearbeitung von gemeinsamen Themen näher kennen lernen. Der Austausch der Texte und die Kommunikation darüber findet zunächst per Internet statt. Da die jeweilige Landessprache den ausländischen Projektmitgliedern/ Gästen/ Tourist/innen oft nicht bekannt ist und um die Texte vielen Menschen zugänglich zu machen, sollen in diesem Projekt gleichzeitig Fremdsprachenlernende dazu motiviert werden, Übersetzungsübungen und -arbeiten in die jeweils anderen Sprachen (z.Zt. Deutsch, Italienisch, Spanisch und Tschechisch) zu machen. Durch Übersetzungspartnerschaften zwischen den Mitgliedern der einzelnen Projektgruppen werden die Texte der Projektteilnehmer/innen in die verschiedenen Sprachen der Projektpartner übersetzt. Bei den dreimal jährlich stattfindenden Partnerschaftstreffen werden die Arbeitsergebnisse der einzelnen Gruppen vorgestellt und diskutiert sowie weitere Arbeitsschritte abgesprochen. Die persönlichen Begegnungen der Teilnehmer/innen bei den Partnerschaftstreffen in den jeweiligen Städten der beteiligten Weiterbildungsinstitutionen sind stark motivationsfördernd für die transnationale Zusammenarbeit übers Netz. Durch Veröffentlichung der Texte auf einer projekteigenen Homepage werden sie gleichzeitig einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Teilnehmer/innen am Projekt waren/ sind also aufgefordert, mit Hilfe selbstgeschriebener Geschichten den anderen Teilnehmer/innen „ihre Stadt“ unter gemeinsam festgelegten Themenschwerpunkten vorzustellen. Intendiert ist keine „Nacherzählung“ der Geschichte und Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt, die Texte sind auch nicht als Konkurrenz zu verstehen zu den in Vielzahl vorhandenen kommerziell vertriebenen „Stadtführern“ - sondern sie sind und bleiben Berichte aus einer ganz persönlichen Sicht! In der Ulmer Projektgruppe sind eine Reihe von „Geschichten“ entstanden - informative Texte, lyrische Betrachtungen, ganz persönliche Episoden, Selbstdarstellungen – „Geschichten“ von unterschiedlicher Art und Umfang. Sie sind nicht von Historiker/innen oder Literat/innen geschrieben, sondern von Menschen, die in Ulm bzw. Neu-Ulm leben und die zur Feder gegriffen haben, weil sie Spaß daran haben, die Stadt, die sie lieben, sowie verschiedene Facetten ihrer Präsenz im Alltag, anderen näher zu bringen. Es sind Dokumente entsprechend der persönlichen Interessensschwerpunkte und Zugangsweisen, daher ist die Auswahl der „Blicke auf Ulm“ nicht zufällig, aber subjektiv, stellvertretend für all die anderen Erfahrungen, die jede/r in dieser Stadt gemacht hat und macht. Aus dem vorwiegend autobiographischen „Rohstoff“ sind unterschiedliche Formen des Schreibens entstanden, die Vergangenheit erhellen, sie mit der Gegenwart verbinden und etwas schaffen, was vorher nicht da war. Diese „persönlichen Ulmer Stadtgeschichten“ einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in anderen Menschen die Neugierde auf diese Stadt zu wecken, Bürgern und Bürgerinnen von Ulm und Gästen diese „anderen“ Facetten zu zeigen, ist das vordringliche Ziel der Publikation dieser Texte. Wer sich für die „persönlichen Stadtgeschichte(n)“ aus Berlin, Madrid, Rom, Prag und Macomer interessiert, sei auf die Homepage des Projektes verwiesen: www.gemeinsamlernen.de/townstories Unter der Rubrik „Texte“ finden sich in verschiedenen Sprachen und Sprachversionen die „Schätze“, die bisher in diesem Projekt „verortet“ wurden. Vor allem die bisher letzte Schreibrunde „Wo ich mich zuhause fühle“ hat deutlich gemacht, wie unterschiedlich dieses Thema in den einzelnen Gruppen aufgenommen und verarbeitet wurde. Im Fremden und durch die Begegnung mit dem Fremden das Eigene (neu) entdecken, war und ist eine der herausragenden Aufgaben und Herausforderungen dieses europäischen Projektes. Dass durch die virtuelle Zusammenarbeit und die Partnertreffen viele Freundschaften zwischen Menschen verschiedener Nationen, Sprachen und Mentalitäten entstanden sind, macht uns hoffnungsvoll für ein „Haus Europa“, bei dem in der Einheit die Vielfalt Raum findet, getragen von gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz. Anliegen der Partnergruppen ist es, die begonnene Arbeit weiterzuführen, den europäischen „Mehrwert“ des Projektes durch eine internationale Dokumentation der Texte zu verdeutlichen und weitere Gruppen in diesen kreativen Schreib- und Übersetzungsprozess einbinden zu können. Sollte die vorliegende Broschüre der Ulmer Projektgruppe „TownStories“ die Lesenden zum Nachdenken über ihren persönlichen Bezug zu Ulm/ zur eigenen Stadt anregen, würden wir uns freuen. Sollten sie zum Schreiben eigener „persönlicher Stadtgeschichte(n)“ anregen, wären wir neugierig darauf, diese zu lesen! Menschen, die interessiert sind, Näheres über unsere Arbeit zu erfahren, mögen sich über das ZAWiW bei uns melden! Die Ulmer Projektgruppe „TownStories“
|