Bericht über Exkursion von ViLE-Süd nach Heidenheim
Besuch der Ausstellung „Chagall. Bilder zur Bibel“ und Stadtbesichtigung.
Eine Gruppe von 20 Teilnehmer/innen macht sich mit der Bahn auf den Weg nach Heidenheim, wo sie von zwei Heidenheimer Teilnehmerinnen empfangen und zum Kunstmuseum geführt wird.
Die Wartezeit bis zum Beginn der Führung gibt uns Gelegenheit, eine gleichzeitig mit der Chagall-Ausstellung stattfindende Begleitausstellung von polnischer Volkskunst in Form von farblich gefassten Holzskulpturen zu besuchen. Viele der gezeigten Werke aus einer Heidenheimer Sammlung entstanden in den Jahren 1970 bis 1980, also in einer Zeit, in der die kommunistische Herrschaft jegliche freie künstlerische Tätigkeit unterdrückte.
Heiligen-Skulpturen aus Polen
Vor der Führung durch die Chagall-Ausstellung erzählt uns Frau Rohleder interessante Details zum Gebäude des Kunstmuseums, einem ehemaligen öffentlichen Hallenbad im Jungendstil.
Beim Vortrag über die Bilder zur Bibel
Frau Rohleder bittet uns in der Ausstellungsebene zu einem Vortrag, in dem sie uns einzelne Bilder erklärt und dabei auf sich stets wiederholende gleiche Symbole in Chagalls Bildern hinweist. So verstehen wir zum Beispiel, dass der gekreuzigte Jesus als Jude meist die Verfolgung der Juden in Europa repräsentiert, der Hahn Fruchtbarkeit bedeutet oder die Kuh bei Chagall allgemein für das Leben steht.
Im Anschluss haben wir die Möglichkeit, in Ruhe die Bilder in allen Details zu betrachten.
Tanz um das goldene Kalb Aron und der siebenarmige Leuchter
Bilder zur Bibel (1931 – 1939)
Daniel mit der Harfe Salomons Gebet
Bilder zurBibel (1952 – 1956)
In einem Nebenraum ist eine Auswahl an Plakaten von Chagall zu sehen.
Plakate von Chagall
Nach ca. 2 Stunden verlassen wir die Ausstellung in Richtung Restaurant „Stattgarten“ zu einem vorbestellten Mittagessen. Dort holt uns Frau Inge Riemann zu einer Führung durch die Stadt Heidenheim ab.
Von ihr erfahren wir, dass am Schlossberg Spuren von Neandertalern gefunden wurden, die sich bis ca. 80.000 Jahre zurückdatieren lassen. Die Besiedelung ist dann ab ca. 1300 v.Chr. durch Kelten, Römer und Alemannen erfolgt .
Heute ist Heidenheim eine florierende Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern und zwei großen Industrieunternehmen, Fa. Voith und Fa. Hartmann.
Wir starten unsere Tour bei der neuen Stadtbibliothek, die auf dem Gelände der ehemaligen Strafvollzugsanstalt erst im Herbst 2017 fertiggestellt wurde. Wir gehen vorbei am neuen Rathaus (1972)
Unsere Gruppe vor dem Rathaus
in die Pfluggasse, wo wir einen Blick auf das die Stadt überragende Schloss Hellenstein werfen können. Leider lässt uns die Zeit keine Möglichkeit, zum Schloss hinaufzusteigen.
Letzte Reste der alten Stadtmauer und eines Stadttores,
das heute in die Altstadt führt. Der Fachwerkturm
ist der Bürgerturm und wird liebevoll „Türmle“ genannt.
Pfluggasse mit Blick auf Schloss Hellenstein Schlossapotheke in der Hauptstraße,
Mitte des 18. Jh. als Apotheke erbaut.
Unterhalb des Schlossberges wandern wir innerhalb der alten Stadtmauer durch die Altstadt, vorbei am alten Eichamt, einem schönen Fachwerkhaus aus dem Jahre 1688, und vorbei am Geburtshaus von Johann Matthäus Voith, dem Gründer der weltbekannten Firma Voith. Beim alten Rathaus mit der Tourist-Information kommen wir zurück auf die Hauptstraße. Gleich daneben liegt das traditionelle Café Sonnleitner, in dem wir uns bei Kaffee und Kuchen von den Strapazen des Tages erholen.
Ein Bummelzug bringt uns anschließend wieder zurück nach Ulm.
Beate Braun
09.02.2018
Fotos: Norbert Rückgauer.