Wernigerode, die bunte Stadt am Harz
Wernigerode war der feste Hotelstandort der ViLE-Reisegruppe, die den Harz erforschen wollte. Von dort ließen sich per Bahn und Bus alle anderen Orte am schnellsten erreichen.
Wir bewohnten ein sehr schönes Hotel. Zentral gelegen mit etlichem Komfort, großen Appartements und eigener Gaststätte, die wir häufiger abends nach der Rückkehr von unseren Ausflügen aufsuchten. Hier lernten wir auch den Schieker Feuerstein kennen und schätzen - einen Harzer Kräuterschnaps.
Gleich nach unserer Ankunft machten wir eine zweistündige Stadtführung, in der wir die wichtigsten historischen Gebäude und Viertel der Stadt kennenlernten.
ViLE-Gruppe mit Stadtführer
Der beispielhaft erhaltene mittelalterliche Stadtkern mit seinen farbenfrohen Fachwerkbauten aus sechs Jahrhunderten, seinen zum Teil engen Gassen und wunderschönen Plätzen, prägen das Gesicht der Stadt.
Wernigerode, eine Stadt mit ca 35.000 Einwohnern, wurde erstmal 1121 erwähnt. Der Tourismus spielt heute eine wichtige Rolle und wir waren von den vielen Führungen und Einzeltouristen doch überrascht.
Der größte Anziehungspunkt ist das Rathaus, eine Perle des mittelalterlichen Fachwerkbaus von 1277. Es wurde im 16. Jahrhundert in seiner heutigen Form erweitert.
Das Rathaus
Als wir am Abreisetag an dem Cafe am Markt saßen wunderten wir uns über die vielen in Zunftgewändern gekleideten Personen. Es standen 16 Trauungen an diesem Tag an, die im 20-Minuten-Takt vollzogen wurden.
Mit alten Brauchtumssitten, wie Holzsägen, Tauben fliegen lassen und bergwerksgebundenen Aktivitäten.
Hoch über der Stadt bestimmt das Schloß Wernineroged die Silhouette der Harzberge. Das Schloss entwickelte sich von der mittelalterlichen Burg (1231) zu einem barocken Residenzschloss (1671- 1676). Der letzte große Umbau erfolgte unter Graf Otto zu Stolberg.im 19. Jahrhundert. Es war der Stammsitz der Stolberger Grafen, die nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode 1429 die Herrschaft übernommen hatten.
Die meisten von uns waren entweder zu Fuß oder mit der kleinen Bimmelbahn oben auf dem Schloss und bewunderten die über 40 Räume des europäischen Hochadels.
Das Westerntor
Bei unserm Rundgang besichtigten wir Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit Stadtmauern und Türmen. Von den ursprünglich vier Toren sind heute zwei teilweise vorhanden, nur das Westerntor ist komplett erhalten.
Wohnviertel mit kleinen Fachwerkhäusern
Da wir insgesamt sechs Tage in der Stadt wohnten, hatten wir ausreichend Gelegenheit, sie außerhalb der touristischen Highlights zu erkunden.
Die Haupteinkaufsstraße
Besonders gefiel uns das vielfältige und bunte Leben in den Einkaufstraßen aber auch in den Nebenstraßen, die mit versenkbaren Pollern versehen waren. Diese können nur von den berechtigten Bewohnern und Geschäftsinhabern benutzt werden. Damit ist die Qualität der Fußgängerzonen gesichert.
Dadurch wurde die Erlebbarkeit, die Aufenthaltsqualität und auch die gastronomische Nutzung gesteigert. Ein Modell über das im Moment in Lübeck hitzig dikutiert wird. Wernigerode zeigt, dass es geht und wie es geht.
Text und Fotos Axel (15.10.2016)