Neukölln.

Neukölln hieß bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1360 Richardsdorp, später Ricksdorf (Rieksdorf) und schließlich Rixdorf. Der Ortskern befand sich am Richardplatz. Das Dorf gehörte anfangs dem Johanniterorden, die den Ort von den Tempelrittern übernahmen, die in Tempelhof ansässig waren. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz.
Am 1. Januar 1874 hatte Rixdorf 8000 Einwohner. Ab dem 1. Mai 1899 bildete Rixdorf, bis dahin als größtes Dorf Preußens zum Kreis Teltow gehörig, einen eigenen Stadtkreis.
Die Umbenennung des Ortes von Rixdorf zu Neukölln erfolgte 1912. Der Grund der Umbenennung durch die Behörden war der seinerzeit negative Gesamteindruck des Ortes: Rixdorf galt als Hochburg von Kriminalität und „schlechten Sitten“.
Mit dem 1. Oktober 1920 wurde Neukölln nach Groß-Berlin eingemeindet. Zusammen mit den Dörfern Britz, Rudow und Buckow bildete Neukölln als Namensgeber den 14. Verwaltungsbezirk.
Der Bezirk zeigt unterschiedliche bauliche Strukturen, im Norden innerstädtisch hochverdichtet, im Süden eher vorstädtisch aufgelockert, teils sogar ländlich wirkend.
Per 31. Oktober 2013 zählte der Bezirk Neukölln 311.490 Einwohner auf einer Fläche von 44,9 Quadratkilometern. Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 6.933 Einwohnern pro Quadratkilometer. Am 31. Dezember 2012 lag der Ausländeranteil bei 22,3 Prozent, während der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei 41,1 Prozent lag. Die Arbeitslosenquote bezifferte sich am 30. April 2013 auf 17,1 Prozent und war somit der höchste Wert aller Berliner Bezirke. Neukölln hat ein überwiegend negatives Image und wird immer wieder als inzwischen prominentes Beispiel für ein ganzes Bündel sozialer Problemsituationen genannt. Diese Wahrnehmung wird genährt von Negativ-Schlagzeilen, die sich auf Ereignisse in manchen Teilen von vor allem Neukölln-Nord beziehen.
Andererseits setzte im Ortsteil Neukölln (auch Nord-Neukölln genannt) vor einigen Jahren ein Prozess der Gentrifizierung ein. Vor allem wurde das Phänomen auf die Nähe zum bereits gentrifizierten Ortsteil Kreuzberg zurückgeführt, dessen kulturelle Infrastruktur aber weit über das Angebot in Neukölln hinausging. Das Viertel Nord-Neukölln, auch Kreuzkölln genannt, gilt mittlerweile als attraktive Wohngegend, die eine Vielzahl von Ateliers und gastronomischen Angeboten bietet.Somit hat sich aus einem Problemviertel zwischenzeitlich ein Viertel entwickelt, das eine höhere Durchmischung von Bewohnern unterschiedlicher sozialer Schichten mit und ohne Migrationshintergrund aufweist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Neuk%C3%B6lln

Neukölln.

Neukölln ist der namensgebende Ortsteil des nördlichsten und am dichtesten bebauten Teils des Berliner Bezirks Neukölln. Bis 1920 war Neukölln eine eigenständige Stadt, die bis 1912 den Namen Rixdorf trug. Geschichte und soziale Entwicklung siehe oben.

Doch Neukölln hat auch seine schönen Seiten.
Der Comenius-Garten ist eine öffentlich zugängliche Gartenanlage. Auf dem rund 1,2 Hektar großen Grundstück stand seit 1905 die „Richardsburg“, eine berüchtigte Mietskaserne. Nach ihrem Abriss 1971 konnte nach langer Planung 1995 hier der Comenius-Garten eröffnet werden. Der Garten ist eine wissenschaftshistorische Rekonstruktion des Werkes von Johann Amos Comenius (1592–1670). Das spiegelt sich auf zwei Ebenen wider. Zum einen ist ein Rundgang angelegt worden, der den Lebensweg eines Menschen nachzeichnet; zum andern werden Themen aus verschiedenen Werken und dem wissenschaftsgeschichtlichen Umfeld des Comenius aufgegriffen. Umgekehrt werden durch die gartenarchitektonische Umsetzung Themen vorgestellt, die die Besucher anregen sollen, sich weiter mit ihnen zu befassen. Die Verbindung zwischen Comenius und dem Garten ist – vom Denkmal abgesehen – nicht sichtbar, sondern erschließt sich erst in einer mündlichen Erläuterung (oder in der daran orientierten Literatur.). 1992 bedankte sich die damalige Tschechische und Slowakische Föderative Republik mit einem Comenius-Denkmal für die Aufnahme der Böhmen im 18. Jahrhundert.

Der Körnerpark liegt zwischen Jonasstraße, Schierker Straße, Selkestraße und Wittmannsdorfer Straße im Bezirk Neukölln. Die rund 2,4 Hektar große Parkanlage ähnelt einem Schlosspark. Neben Wasserspielen (unter anderem Fontänen) findet sich im westlichen Teil eine Orangerie, die ein Café sowie eine Galerie für wechselnde Ausstellungen beherbergt. Der Vorplatz der Orangerie wird im Sommer für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Im nördlichen Teil ist ein Blumengarten angelegt.

Der Türkische Friedhof Berlin ist der älteste islamische Friedhof in Deutschland. Er wurde 1866 errichtet. Bereits in der Nachkriegszeit war der Platz auf dem Friedhof weitgehend erschöpft mit etwa 220 Gräbern, von denen nur rund 150 erhalten sind. 1963 stellte die Stadt Berlin auf dem benachbarten Garnisonfriedhof ein etwa 2000 m² großes islamisches Gräberfeld zur Verfügung, welches seitdem genutzt wird. Auf dem türkischen Friedhof selbst gilt aufgrund des Platzmangels seit den 1980er Jahren eine Beisetzungssperre. Ein weiteres islamisches Gräberfeld besteht in Berlin seit 1988 auf dem hinteren Teil des Landschaftsfriedhofs Gatow, dieses ist jedoch weit entfernt von den Stadtteilen in denen die meisten Berliner Muslime leben und schlecht erreichbar.Wenngleich der türkische Friedhof für Begräbnisse geschlossen ist, finden hier aber immer noch Bestattungszeremonien statt, rituelle Waschungen, Gebete und Trauerfeiern für Bestattungen in Berlin oder auch Überführungen in die Türkei.
Zwischen 1999 und 2004 entstand auf dem Gelände die Şehitlik-Moschee, eine der größten und schönsten Moscheen in Berlin. Sie wurde nach Plänen des Architekten Hilmi Şenalp im klassisch-osmanischen Stil errichtet vom Bauherren Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB).

Die Hasenheide ist ein rund 50 Hektar großer Park an der Grenze zu Kreuzberg. Der Name des Parks geht auf die Nutzung des Geländes als Hasengehege ab 1678 zurück. Der Große Kurfürst ging hier zur Jagd. Am 19. Juni 1811 eröffnete Friedrich Ludwig Jahn hier den ersten Turnplatz in Preußen. Noch heute erinnert das Jahndenkmal am nördlichen Eingang des Parks an den „Turnvater“ und daran, dass die deutsche Turnbewegung hier ihren Anfang nahm.
Der Park wurde zu den Olympischen Spielen 1936 von den Nationalsozialisten umgebaut. Während des Umbaus wurde die alte Schießbahn, die vorher Teil des Exerzierplatzes Tempelhofer Feld war, in den Park integriert. Außerdem wurde vor dem Kriegsende ein Hochbunker auf dem Gelände errichtet, der ab Mai 1945 zunächst als Lazarett diente, bevor er unter den zur Rixdorfer Höhe aufgeschütteten Trümmern gegen 1950 verschwand. Diese 69 Meter hohe Erhebung entstand aus etwa 700.000 m³ Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs. Südwestlich davon befindet sich der 1991 angelegte Rixdorfer Teich, der von zwei Aussichtsplattformen einsehbar ist.
Das Denkmal für die Trümmerfrauen von Katharina Szelinski-Singer aus dem Jahr 1955 erinnert am Eingang Graefestraße an die Aufräumarbeiten, die überwiegend von Frauen geleistet wurden.

Im Park befinden sich ein Freiluftkino, ein Tiergehege, eine Minigolfanlage, ein Rosengarten, mehrere Spielplätze und eine Hundewiese. In der Mitte des Parks steht ein Kiosk im Stil der 1950er Jahre, der sich Hasenschänke nennt. Die Hasenheide ist leider auch ein Schwerpunkt des Berliner Drogen- insbesondere des Cannabishandels.

Die historische Schmiede am Richardplatz im alten Zentrum Neuköllns, wird erstmals 1624 erwähnt.
Im Jahr 1797 wurde die Schmiede von einer „Lauf-“ in eine „Wohnschmiede“ umgewandelt; das heißt, dass von diesem Zeitpunkt an ein Schmied am Ort ansässig war. Die Schmiede wird heute noch traditionsgemäß als Kunst- und Messerschmiede genutzt. Besucher können bei zahlreichen Veranstaltungen einen Einblick in das alte Handwerk gewinnen. Das Wohnhaus beherbergt den Frauentreffpunkt Schmiede. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Schmiede zum alljährlich am zweiten Adventswochenende stattfindenden Rixdorfer Weihnachtsmark.

Die St.-Johannes-Basilika in der Lilienthalstraße in Neukölln ist eine in den Jahren 1894 bis 1897 erbaute, denkmalgeschützte römisch-katholische Pfarrkirche und das größte katholische Kirchengebäude Berlins. Sie ist die Kathedrale des deutschen Militärordinariats und hat ihren Namen nach Johannes dem Täufer. St. Johannes wurde nach der Grundsteinlegung 1894 als katholische Garnisonkirche unweit des Tempelhofer Feldes gebaut.

Die Magdalenenkirche wurde von 1877 bis 1879 von Wendt und Herrmann Bohl im Rundbogenstil errichtet. Die Langhauskirche hat einen polygonalen Chor und einen quadratischen Turm. Schon lange war die alte Dorfkirche am Richardplatz in Rixdorf für den sonntäglichen Gottesdienst zu klein geworden, sodass an einen Ersatzbau gedacht wurde. Doch musste lange verhandelt werden, ehe am 12. Juli 1877 der Grundstein für die neue Kirche gelegt wurde. Am 25. März 1879 wurde die Kirche eingeweiht. Mit ihrem basilikalen Stil steht die Kirche in der auslaufenden Tradition der Baumeister Schinkel, Stüler und Adler. Der mit roten Ziegeln verblendete Mauerwerksbau wurde in Ost-West-Richtung angelegt. An die Zerstörung des Zweiten Weltkrieges erinnert der Taufstein, der aus einem Teil eines Kapitels der kriegszerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche gearbeitet wurde.

48 Stunden Neukölln - Das Kunstfestival ist ein jährlich in Neukölln stattfindendes dezentrales Kunstfestival, mittlerweile das größte der Stadt. 2013 wurden an über 300 Spielorten innerhalb des Bezirks mehr als 400 Einzelveranstaltungen realisiert. Das Festival war ursprünglich als einwöchige Leistungsschau der Neuköllner Kultur- und Kunstszene angedacht, wurde aber bereits 1999 auf 48 Stunden begrenzt, daraus ergab sich der Name. Es wollte in den Anfängen einen Gegenpol zu der negativen medialen Berichterstattung über den "sozial deklassierten" Bezirk bilden und die lokalen Akteure der Kulturszene in einen intensiven Austausch bringen.

Der Saalbau Neukölln, heute auch bekannt als „Heimathafen Neukölln“, ist eines der ältesten Kulturbauwerke Rixdorfs. Schon 1876 eröffnete auf diesem Grundstück ein Lokal, das zu den renommiertesten Kulturtstätten des gehobenen Rixdorfer Bürgertums zählte. 1878 fand hier die erste Rixdorfer Gewerbeausstellung statt. 1953 wurde er renoviert und 1954 umgebaut und als Konzert-, Theater- und Filmsaal unter der Ägide des Kunstamtes Neukölln wiedereröffnet.
1968 fiel der Bau erneut in einen „Dornröschenschlaf“, um dann 1990 in seiner heutigen Form als Neuköllner Kulturstätte mit Theater- und Konzertsaal, Ausstellungsräumen und dem Café Rix wiedereröffnet zu werden. Seit dem 1. April 2009 bespielt das Volkstheater-Kollektiv Heimathafen Neukölln den Saalbau Neukölln.

Der Karneval der Kulturen ist ein multikulturelles Fest in Berlin, das seit 1996 alljährlich um das Pfingstwochenende herum im Stadtteil Kreuzberg gefeiert wird. Bei den Umzügen, den Musik- und Theaterveranstaltungen dient der Karnevalsgedanke einer bunten, friedlichen und toleranzbetonten Demonstration der kulturellen Vielfalt. Von Beginn an standen große Umzüge durch das Berliner Stadtzentrum im Mittelpunkt der Veranstaltung. Im Laufe der Jahre wuchs der Karneval zu einem viertägigen Straßenfest mit zahlreichen musikalischen und choreografischen Darbietungen. Auch ein Kinderkarneval ist mittlerweile im Standardprogramm enthalten. Die Besucherzahlen stiegen von 50.000 im Jahr 1996 kontinuierlich an. 1997 waren es bereits über 300.000. Zu Pfingsten 2000 wurde die Millionengrenze überschritten. 2003 konnten über 1,5 Millionen Besucher gezählt werden. In den letzten Jahren stagnierte die Besucherzahl zwischen 600.000 und einer Million, wobei ein starker Zusammenhang mit dem oftmals kühlen Wetter naheliegt.

Die Neuköllner Oper ist ein freies Theater in Neukölln. Im Jahr 1972 gründete der Komponist und Regisseur Winfried Radeke einen Kammerchor, aus dem 1976 die Neuköllner Oper hervorging. Das Theater bemüht sich um eine Alternative zur traditionellen Oper zwischen Schauspiel und Musiktheater. Zunächst spielte das Ensemble an wechselnden Spielorten. Erst 1988 bekamen sie vom Berliner Senat in der Karl-Marx-Straße ein eigenes Haus.
Konzept des Neuköllner Oper e. V. ist seit seiner Gründung, Musiktheater der verschiedensten Genres auf die Bühne zu bringen. Der Spielplan reicht von der Barockoper der Musical Operette zur Soap-Operette. Von der großen Oper zur Zeitoper und von der Revue bis zum Kindermusiktheater.   http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Neuk%C3%B6lln

Britz.

Britz ist urkundlich erstmals erwähnt 1237. Im Landbuch Kaiser Karls IV. von 1375 wird es als Britzik, Brisk, Brysk und Brisck geführt. Der Ursprung des Ortsnamens liegt – wie bei allen märkischen Orten, die mit Bries…, Brietz… und Britz… beginnen, beim slawischen Wort bříza für Birke. Der größte Hufenbesitzer war 1375 mit zehn Hufen O. Britzke. Die von Britzke zu Britz sind von 1369 bis 1659/1660 als Dorfherren nachweisbar. Bei der Bildung Groß-Berlins im Jahr 1920 kam Berlin-Britz als Landgemeinde mit 13.475 Einwohnern zum Bezirk Neukölln.
In der Zeit des Nationalsozialismus war die Hufeisensiedlung und die angrenzende Siedlung am Krugpfuhl durch Widerstand in seiner unterschiedlichsten Form geprägt. Durch die Bewohnerstruktur (viele Sozialdemokraten und Kommunisten) war dieser Widerstand in der Großsiedlung Britz besonders stark ausgeprägt.

Die Hufeisensiedlung entstand nach Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner von 1925 bis 1933 im Ortsteil Britz. Sie ist eines der ersten Projekte des sozialen Wohnungsbaues und Teil der Großsiedlung Britz/Fritz-Reuter-Stadt, deren zweiter Teil von den Architekten Ernst Engelmann und Emil Fangmeyer (1893–1964) gestaltet wurde. Seit 2008 gehört sie zum UNESCO-Welterbe Siedlungen der Berliner Moderne. Die Hufeisensiedlung wurde zwischen 1925 und 1933 in insgesamt sieben Bauabschnitten errichtet. Der zwischen 1925 und 1930 errichtete Kernbereich der denkmalgeschützten Siedlung erstreckt sich über insgesamt sechs Bauabschnitte und rund 29 Hektar Fläche. Er wurde mit 1285 Wohnungen, die meistens in straßenbegleitend gesetzten dreigeschossigen Bauten untergebracht sind, sowie 679 jeweils mit Gärten versehenen Reihenhäusern bebaut. Der folgende Link beschreibt Entstehung und Gestaltung dieser äußerst interessanten Siedlung in allen Einzelheiten. http://de.wikipedia.org/wiki/Hufeisensiedlung

Die Dorfkirche Britz ist eine Feldsteinkirche aus der Zeit um 1300. Sie steht auf einer kleinen Anhöhe über dem Dorfteich von Berlin-Britz. Die Lage der Kirche, abseits des Dorfes in geschützter Halbinsellage ist ungewöhnlich. Der Grundrisstyp der Chorquadratkirche gilt als frühgotisch und deutet in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, die Qualität des Mauerwerks (Feldsteine ohne Quaderung) jedoch ins 14. Jahrhundert. Cante datiert daher "Frühes 14. Jahrhundert (vermutlich um 1310)". Der südliche Anbau des Chors erweckt den Eindruck einer mittelalterlichen Sakristei, denn sie ist auf Wohlerschen Zeichnung vom 11. Mai 1834 schon zu sehen, also noch vor dem großen Umbau von 1888. Da aber der Anbau sorgfältigere Quaderung aufweist als der Ursprungsbau, könnte er auch erst 1766 anlässlich des Anbaus der Gruft errichtet worden sein. Der Turm bekam nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg eine vereinfachte Form.

Das Schloss Britz ist das ehemalige Herrenhaus auf dem historischen Rittergut des ehemaligen Dorfes Britz im gleichnamigen Ortsteil. Das prächtige Gutshaus wurde 1706 an der Stelle eines mittelalterlichen Fachwerkhauses erbaut. Im 18. Jahrhundert war das Herrenhaus im Besitz hochrangiger preußischer Hofbeamter und Staatsminister. 1971 wurde Schloss Britz unter Denkmalschutz gestellt. Der Bezirk Neukölln restaurierte das Schloss von 1985 bis 1988 und rekonstruierte die dazugehörige Parkanlage. Schloss Britz beherbergt in den originalgetreu rekonstruierten Räumlichkeiten des 19. Jahrhunderts ein Museum für die Wohnkultur der Gründerzeit und bietet daneben Platz für wechselnde Sonderausstellungen, Lesungen und Konzerte.

Schloss Britz wird auch für ein ganz besonderes Unternehmen als Hotel mit angeschlossenem Restaurant genutzt. Das Estrel Berlin hat gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky, im Frühjahr 2009 ein in Deutschland einzigartiges Projekt ins Leben gerufen. Für jeweils 6 Monate verlegt ein Team Auszubildende seinen Arbeits- und Ausbildungsplatz nach Britz, um dort das Restaurant & Hotel selbstständig und eigenverantwortlich zu führen. Mit viel Engagement, Kreativität und Herzlichkeit umsorgen sie die Gäste im herrlichen Ambiente, sodass jeder Besuch zu einem besonderen Erlebnis wird.
Der rund 300 Jahre alte Gutspark zeichnet sich durch seinen alten Baumbestand und ein verschlungenes Wegenetz von 1890 aus. 1997 erhielt der umfangreich rekonstruierte und restaurierte Park den Gustav-Meyer-Preis. Das Schloss ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.
Auch der angrenzende Gutshof mit seinen historischen Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jahrhundert bietet nach einer Umbauphase heute Platz und Raum für verschiedene weitere kulturelle Einrichtungen Neuköllns.

Die Britzer Mühle ist eine voll funktionsfähige Galerieholländerwindmühle des äußerst seltenen zwölfkantigen Typs mit zwei Mahlgängen. Die Britzer Mühle steht auf dem Gelände der Bundesgartenschau 1985 am Rand des Britzer Gartens, inmitten eines weitläufigen Obstgartens. 1943 durch Bombenangriffe teilweise zerstört, wurde sie im Jahr 1947 mit neuen technischen Anlagen ausgestattet, die bereits 1953 wieder ausgebaut und in einer Mühle in Alt-Buckow verwendet wurden. Die Mühle kam 1955 unter Denkmalschutz. 1958 wurden die Flügel und die Galerie (Umgang) wiederhergestellt, des Weiteren wurde die Mühle mit neuen Holzschindeln eingedeckt. Das Berliner Abgeordnetenhaus beschloss 1977, die damals 111 Jahre alte Britzer Mühle in das Konzept der Bundesgartenschau 1985 einzubinden; 1983 erfolgte eine Renovierung der Gebäude. Im Rahmen der Bundesgartenschau des Jahres 1985 eröffnete schließlich Bundespräsident Richard von Weizsäcker feierlich den Mühlenkomplex. Piet Leeuw aus Buren übernahm 1986 den Mühlenbetrieb und begann im Februar 1987 mit der Ausbildung von Berliner Hobby-Müllern. In den 13 Ausbildungskursen hatten inzwischen mehr als 80 Müllerinnen und Müller ihr Windmühlen-Diplom bestanden. Diese sind entweder Mitglieder im Britzer Müller Verein oder führen in anderen Mühlen und Vereinen ihr Hobby weiter. Der Britzer Müller Verein e. V. bildet weiterhin in diesem Hobby aus.

Der Britzer Garten wurde für die Bundesgartenschau 1985 angelegt, um der damals vom Umland abgeschnittenen Bevölkerung im Süden West-Berlins einen neuen Landschaftspark zu bieten. Der Britzer Garten wurde auf Ackerflächen und Kleingartenkolonien angelegt; weitestgehend wurden jedoch vorhandene Kleingartenkolonien erhalten.

Der Britzer Garten hat 90 Hektar Fläche und bietet Natur und Gartenkunst (Rosengarten, Rhododendronhain), Spiellandschaften und ausgedehnte Liegewiesen, Architektur und Kunst (Karl-Foerster-Pavillon), Seen und Hügel sowie bunte Blumenbeete. Neben dem Restaurant am Kalenderplatz steht außerdem die mit 99 Metern Durchmesser größte Sonnenuhr Europas. Darüber hinaus finden das ganze Jahr über Veranstaltungen im Park statt (Festplatz am See): vom Sonnenwendfest, Herbstdrachenfest, Feuerblumen und Klassik Open-Air mit großem Feuerwerk bis zu Jazz- und Klassik-Konzerten.
Besondere Attraktionen und Besuchermagneten sind im Frühjahr die Tulpenschau Tulipan und im Herbst die große Dahlienschau. Der Park im Jahr 2002 unter die zehn schönsten Gärten Deutschlands gewählt.   http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Britz

Buckow.

Buckow liegt am südlichen Stadtrand Berlins. Es wird von der Gropiusstadt in zwei Teile getrennt.
Um 1230 gründeten deutsche Siedler Buckow als Angerdorf. Da bisher in Buckow archäologisch keine spätslawischen Siedlungsspuren gefunden wurden, ist davon auszugehen, dass die Zuzügler einen slawischen Flurnamen übernahmen (buk: die Rotbuche). Die Dorfkirche wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts errichtet. 1373 fand der Ort seine erste urkundliche Erwähnung. Das Landbuch Karls IV. von 1375 weist für Buckow 52½ Hufen aus, davon zwei Pfarrhufen. Das Dorf hatte Krug (taberna) und Windmühle, was auf einen gewissen Wohlstand schließen lässt. Einen ähnlichen Hinweis gibt die Dorfkirche, da die Dorfkirchen mit Westbauten zum kostenaufwendigsten Grundrisstyp gehören. Im Jahr 1806 hielten französische Truppen das Dorf Buckow vier Jahre lang besetzt. Das Dorf Buckow wurde 1920 als Teil des Bezirks Neukölln nach Berlin eingemeindet. Der Personenverkehr auf der Eisenbahnlinie wurde 1955 eingestellt, die letzte Straßenbahn fuhr 1964.

Die Dorfkirche Buckow ist eine bis heute fast unverändert erhaltene mittelalterliche Feldsteinkirche vom Ende des 13. Jahrhunderts, erbaut wahrscheinlich zwischen 1290 und 1304 (Dendrodatum aus dem am Westportal erhaltenen hölzernen Sperrbalken). Sie steht nahe dem Dorfteich im historischen Kern des Angerdorfes Alt-Buckow.
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Buckow

Rudow.

Rudow ist der südlichste Ortsteil des Bezirks Neukölln. Urkundlich wird der Ort erstmals im Jahr 1373 genannt. Grabungsfunde aus der Zeit um oder gar vor 1200 weisen auf eine spätslawische Vorbesiedlung hin, sodass also Ortskontinuität vorliegt. Das ungewöhnliche Straßendorf verfügte über zwei Parallelstraßen, die auf zwei Siedlungskerne hindeuten (heute: Alt-Rudow und Prierosser Straße). Die Besitzverhältnisse waren sehr zersplittert, die Besitzgeschichte sehr kompliziert. 1375 hatte das Dorf 64 Hufen, davon hatte der Pfarrer vier Freihufen und die Kirche eine Freihufe. Die Dorfherrschaft kam 1652 an das kurfürstliche Amt Köpenick. Mittelpunkt des Dorfes blieb die Dorfkirche, ein aus Feldsteinen ausgeführter rechteckiger Saalbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, der allerdings mehrfach – zuletzt 1909 – einschneidend verändert wurde und nach schweren Kriegszerstörungen 1954 seine heutige Form erhielt. Aus der Zeit um 1800 hat sich der charakteristische Dorfkrug Alt-Rudow 59–61 erhalten. Die Abschnürung von West-Berlin durch die DDR verstärkte die verkehrsungünstige aber ruhige Randlage. Seit der Grenzöffnung ist Rudow durch die Nähe zum Flughafen Schönefeld und den Anschluss an den Autobahnzubringer der A 113 erheblich vom Durchgangsverkehr belastet.

Dorfkirche Rudow. Die Kirche war ursprünglich ein einfacher rechteckiger Saalbau aus Feldsteinen mit einem spitzbogigen Westportal. 1653 wurde ein hölzerner Dachturm mit Welscher Haube aufgesetzt, der im Jahr 1713 einem Turm aus Stein mit einer Schieferdeckung weichen musste. In den Jahren 1733 und 1755 wurde er weitere Male umgebaut; von 1755 stammen auch die damals üblichen großen Fenster der Kirche. 1732 und 1743 erhielt der Turm seine Glocken und 1804 eine neue Spitze. Im Innenraum kam 1720 außerdem eine Kanzel hinzu.
Wie viele andere in Berlin erlitt auch die Dorfkirche Rudow im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden. Die Erneuerung war 1954 abgeschlossen; seitdem hat die Chorpartie wieder einen flachen Schluss mit einer neuartigen Fensterrose. Von der historischen Bausubstanz sind nur noch die Feldsteinwände unterhalb des Turmes, die Spitzbogenpforte der Westfront, eine Seite des Kirchenschiffs, sowie zwei Turmuhrzifferblätter und die Wetterfahne von 1909 erhalten
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Rudow

Gropiusstadt.

Die Gropiusstadt entstand von 1962 bis 1975 als Großwohnsiedlung zwischen den alten Siedlungen Britz, Buckow und Rudow. Die rund 18.500 Wohnungen der von Walter Gropius geplanten Trabantenstadt wurden zu 90 Prozent als Sozialbauwohnungen errichtet. Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 änderten sich schlagartig die Rahmenbedingungen in West-Berlin: Da keine Wachstumsflächen nach außen mehr verfügbar waren, mussten die Bauvorhaben nun deutlich verdichtet werden. Statt der ursprünglich vorgesehenen 14.500 Wohnungen wurden die Planungen modifiziert, die endgültige Planfassung sah auf 264 Hektar fast 19.000 Wohneinheiten für mehr als 50.000 Menschen vor. Als Folge der höheren Dichte wurden nun mehr Flächen für Infrastruktureinrichtungen (Schulen, Einkaufszentren etc.) und Stellplätze benötigt, sodass die Gebäude auf der verbleibenden Fläche deutlich in die Höhe wachsen mussten. Stellte die Gropiusstadt in den ersten Jahren einen attraktiven Ortsteil dar, der Lebensqualität bot, die es in der Innenstadt oft nicht gab, so entwickelte er sich ab Ende der 1970er Jahre durch die 90 Prozent Sozialbauwohnungsanteil zum Problemgebiet. Die noch nicht allzu stark bewachsenen Freiflächen hatten wenig Aufenthaltsqualität, dunkle Ecken und Treppenhäuser entwickelten sich zu Angsträumen. Die Bewohner blieben in ihren Appartements eher unter sich und trotz vielfältiger sozialer Einrichtungen entwickelte sich das soziale Leben nicht wie erwartet. Im Jahr 1986 wurden mit großen Investitionen Wohnumfeldverbesserungen vorgenommen. Das öffentliche Grün wurde entsprechend Gropius' ursprünglichen Vorstellungen aufgewertet. Nach der Wende änderten sich die Verhältnisse signifikant. Der großzügige Bundeszuschuss für die Berliner Städtebauförderung entfiel, die Wohnnachfrage sank, weil die Berliner auch ins Brandenburger Umland ziehen können, und Zuzügler aus Osteuropa ließen den Ausländeranteil ansteigen. Seit 2001 ist kein Wohnberechtigungsschein mehr für den Bezug der Wohnungen erforderlich, wodurch die Attraktivität der Gropiusstadt wieder zugenommen hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-ropiusstadt

hf – 4/2014.

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