Bericht über das Seminar "Asien"

Bericht über das Seminar “Asien“, das von Montag, 8. Februar, bis Freitag, 12. Februar 2016, im Haus auf der Alb, Bad Urach, stattfand.
Nach der Begrüßung durch Herrn Templ, Carmen Stadelhofer,

Markus Marquard und Jonas Gasthauer wurden Kleingruppen gebildet, die gemeinsam ein Weltpuzzle legten.

Erwartungen und Erfahrungen mit Reisen nach Asien wurden über Steckbriefe ausgetauscht. Der erste Vortrag von Professor Dr. Gunter Schubert behandelte China in der Ära Xi Jinping: Ein Kaleidoskop der innergesellschaftlichen Herausforderungen und Strategien zu ihrer Bewältigung. Professor Dr. Klotz aus Ulm, der mit einer Chinesin verheiratet ist und die chinesischen Verhältnisse gut kennt, berichtete am nächsten Vormittag aus dem Lebensalltag in China. Unterstützt wurde sein Vortrag durch eine ausführliche Power-Point-Präsentation, die viele Bereiche des alltäglichen Lebens in China behandelte.

Der Nachmittag gehörte den spannenden Vorträgen von Sven Hansen, Asienredakteur der taz – die tageszeitung, Berlin. Er referierte über Südostasien und den asiatisch-pazifischen Raum im Interessenfeld der USA und der EU.

Der Abend klang aus mit einem Bericht über das vietnamesische Neujahrsfest mit landestypischen Köstlichkeiten, zubereitet von Gitti Nguyen-Duong.

Die nächsten Tage vertieften in mehreren Workshops den Blick auf China und waren anschließend der Literatur gewidmet und einer hochinteressanten und beeindruckenden Ausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung, die im Flur zu besichtigen war: „Unsere Opfer zählen nicht - Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“.

Diese Ausstellung mit Bildern und Zitaten hat eine eigene Homepage: http://www.3www2.de

Es ist ein Langzeitprojekt zur Erinnerung an die bedeutende Rolle der Dritten Welt im Zweiten Weltkrieg, dessen erste Ergebnisse ein Buch und Unterrichtsmaterialien waren. Nach ihrer Premiere in Berlin vom 1.bis 30. September 2009 fand die Ausstellung ihre Fortsetzung in einer Wanderausstellung, die auch ausgeliehen werden kann. Interessenten können sich bei karl.roessel@rjb-koeln.de melden.

Weite Teile der Dritten Welt – von der lateinamerikanischen Küste über Nordafrika und den Nahen Osten bis nach Indien, Südostasien und Ozeanien – dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet zurück. Die einheimische Bevölkerung musste Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion liefern. Der Krieg in Asien forderte mehr Opfer als in Europa. Diese Tatsachen erscheinen nicht in der hiesigen Geschichtsschreibung. Die Wanderausstellung erinnert daran.

Die Darstellung der Ergebnisse der Workshops und eine Diskussion über Handlungsoptionen für uns beendeten das Seminar am Freitag.
Brigitte.

Ein Bespiel für die Arbeit in den Workshops war der WS zur Zivilgesellschaft und Frauen: Lebenswelten in Asien, den Dr. Schlichter aus dem Asienhaus durchführte. Ein Thema das bearbeitet wurde, war die Situation der Frauen in Osttimor (Indonesien). Osttimor war nach der Suharto-Diktatur unter UN-Aufsicht bis 2012. Hier wurde deutlich, dass die gesellschaftlichen Veränderungen langsam sind, aber nachhaltig: Nach der Geburt zählten die Frauen als unrein, durften das Haus für 6 Wochen nicht verlassen und die Geburtenrate war sehr hoch auch wegen der hohen Kindersterblichkeit, Kinder wurden bei Nonnen abgelegt  Heute gibt es bewusste Entscheidung für 1-2 Kinder zumindest in der Hauptstadt, es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen wie die „hadomi Familia“ oder die „apart Violinist“. Auch Frauen können inzwischen Dorfvorsteher - „council-leader“ sein.
Dieser Workshop hat mich sehr beeindruckt.
Barbara.

Anhang.
Literaturliste zu Asien bzw. Indonesien von Herrn Budweg.
Liste mit Film-Dokumentationen von Herrn Gasthauer

Ergänzende Beiträge von den TeilnehmerInnen sind gern gesehen und werden eingearbeitet..
Bitte per E-Mail an:  helmutf-berlin@t-online.de

 

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