Caroline Schlegel-Schelling (Caroline Michaelis)

Autorin: Erdmute Dietmann-Beckert

Caroline Schlegel-Schelling
Quelle:

WikiMedia

Licence:

gemeinfrei

Heimat:
Deutschland

Geboren:
02.09.1763 in Göttimgen

Gestorben:
07.09.1809 in Maulbronn

Wirkungsbereiche:
Journalismus
Ich müsste mich verlassen auf mein Herz über Not und Tod hinaus.
In :Irma Brandes – Ursula Mauch (Hrsg.) Das Geheimnis der Caroline schlegel –Schelling.S. 52. Frankfurt M. 1990.

Warum halte ich die Frau für bedeutend?

Caroline Schlegel-Schelling ist eine Repräsentantin der deutschen Romantik. Sie gehört zu dem Weimarer literarischen Kreis um Goethe und Schiller. Friedrich Schlegel hat Caroline vor Augen gehabt, als er seinem Roman Lucinde schrieb.

Biographie

Caroline ist die Tochter des bekannten Orientalisten und Theologen Michaelis in Göttingen. In ihrem Elternhaus erhält sie eine gute, intellektuelle Ausbildung. Hier begegnet sie Professoren und Persönlichkeiten wie G. E. Lessing, G.C. Lichtenberg und J.W. Goethe. Sie heiratet den Bergmedikus Böhmer, als sie zwanzig Jahre alt ist. Von den drei Kindern, die sie zur Welt bringt, überlebt nur die Tochter. Nach nur vier Jahren Ehe stirbt ihr Mann.

Mit Tochter Auguste zieht sie zu einer Freundin nach Mainz, das von französischen Revolutionstruppen besetzt wird. Ein französischer Offizier wird der Vater ihres Sohns Julius. Preußische Soldaten vertreiben die Franzosen und Caroline gerät in den Verdacht, eine Revolutionärin zu sein. Sie wird in Kronberg im Taunus inhaftiert und erst durch die Fürsprache ihres Bruders wieder freigelassen. Ihren Sohn gibt sie in eine Pflegefamilie.

Wo immer sie sich nun niederlassen will, wird sie abgelehnt. Erst als August Wilhelm Schlegel sie heiratet, wird sie wieder in der bürgerlichen Gesellschaft anerkannt. Im literarischen Kreis um die Brüder Schlegel in Jena begegnet sie Wilhelm Schelling und verliebt sich in ihn. Als ihre Tochter Auguste stirbt, macht sie sich deswegen Vorwürfe. Dennoch heiraten Caroline und Wilhelm Schelling 1803. Das Glück, das sich Caroline so sehr gewünscht hatte, ist nicht von Dauer. Schon nach sechs Jahren muss sie sterben.

Briefe und Kritiken

Caroline Schlegel-Schellings Beitrag zur Literatur sind Kritiken und zahlreiche Briefe. August Wilhelm Schlegel hat sie geholfen bei der Herausgabe seiner Shakespeare-Übersetzung. Sie hat sich für die Französische Revolution begeistert, aber sie ist keine revolutionäre Demokratin geworden. Ebenso wenig hat sie sich für die Rechte der Frauen eingesetzt. In dem Sinne ist sie keine Ahnfrau des Feminismus. Sie hat sich aber selbst Freiheiten genommen, die bei ihren Zeitgenossen nicht gut ankamen. Für Wilhelm Schelling war sie eine Muse. Er hat sie „Meisterstück der Geister“ genannt.

Bibliographie

  • Brandes, Irma (Hrsg.) Ich habe viel gelebt in diesen Tagen. Frankfurt M. 1990.
  • Kleßmann, Eckart. Caroline. München 1975.
  • Roßbeck, Brigitte. Zum Trotz glücklich. München 2008.
  • Stern, Carola. Caroline Schlegel-Schelling. In: H.J. Schultz (Hrsg.) Frauen und Porträts aus zwei Jahrhunderten. Stuttgart 1981.
  • Struzyk, Brigitte. Caroline unterm Freiheitsbaum. Darmstadt 1988.

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