von Dr. Erna Subklew
Was ist es, das uns das Mittelalter so interessant 
		macht? Vielleicht hat es etwas mit der Globalisierung zu tun und dem 
		Gefühl, seine eigene Verortung in dem großen Netzwerk noch nicht 
		gefunden zu haben. Und nun versuchen wir, uns in unserer engeren 
		Umgebung zurecht zu finden. Wir versuchen zu ergründen, wo wir stehen, 
		wer wir sind und woher wir kommen.  Der Blick in unsere Vergangenheit 
		gibt uns vielleicht Halt. Es scheint die Enge des Mittelalters zu sein, 
		die Überschaubarkeit der Familie, der Hausgemeinschaft, der begrenzten 
		Umgebung, alles das, was wir jetzt mehr oder weniger vermissen. 
		Vielleicht ist das der Grund, dass das Mittelalter jetzt so hoch im Kurs 
		steht.
		Literatursorten
		Wenn wir vom Mittelalter in der Literatur sprechen, müssen wir drei 
		Gruppen unterscheiden:
		            - Die Literatur des Mittelalters selbst, z.B. das 
		Nibelungenlied
		            - Literatur, die sich wissenschaftlich mit dem Mittelalter 
		auseinandersetzt
		            - und die zeitgenössische Belletristik, die das Mittelalter 
		als Schauplatz hat.
		Bei der letztgenannten Literatur verlangen wir zwar auch, dass der Autor 
		möglichst genau recherchiert, aber es beeinträchtigt weder den Verlauf 
		der Handlung, noch wird man genau überprüfen, ob jedes Detail stimmt. 
		Die Handlung der Bücher spielt in der Regel in einer bestimmten Region, 
		einer bestimmten Stadt, einem bestimmten Ort. Klöster, Kirchen, 
		Schlösser sind dabei gern gewählte Schauplätze.
		Ein Buch, dessen Handlung  in einem mittelalterlichen Kloster spielt und 
		wohl das meiste Aufsehen in den vergangenen Jahren erregt hat, ist 
		Umberto Ecos „Im Namen der Rose“.
		
		
Wissenschafts-Texte
		Sucht man wissenschaftliche Bücher über das Mittelalter, so lohnt 
		es sich, außer bei den einzelnen Internet- Buchhandlungen, vor allem bei 
		den verschiedenen Universitäten nachzusuchen. Fast jede Universität 
		veranstaltet Vorlesungen und Seminare zum Mittelalter  und gibt dabei 
		auch die Quellenliteratur an.
		Unter dem Link lehnswesen.de, und dort unter Quellen, findet man die 
		Titel von vierundzwanzig Bucherscheinungen der letzten Jahre, die sich 
		mit dem Mittelalter beschäftigen. So z.B. das Buch von
		Seibt, Ferdinand: Glanz und Elend des Mittelalters, Orbis 1999
		Arens, Peter: Europa im Mittelalter, Ullstein 2004. Von diesem Buch gibt 
		es auch ein Hörbuch, bestehend aus vier Teilen.
		Decker, Rainer: Hexen, Magie, Mythen und die Wahrheit, Primus Verlag 
		2004 um nur einige zu nennen.  
		
		
		Mord und Verbrechen
		Viele von den im Mittelalter angesiedelten Romanen haben ein 
		Verbrechen oder einen Mord zum Inhalt. Sie schildern Kriminalfälle einer 
		längst vergangenen Zeit. Manche spielen bereits im achten Jahrhundert  
		und sagen uns, dass zu keiner Zeit das Leben perfekt war. Manche 
		Schriftsteller haben sogar mehrere Bücher, die denselben Ermittler haben 
		– Klosterfrau oder Bruder - herausgebracht.
		Ich möchte einige Bücher, deren Handlungen im Mittelalter spielen, 
		nennen:
		Cross, Donna,W.: Die Päpstin (AtV)
		Frazer, Margret: Die Magd (Econ)
		Heine, E. W. :Topper (btb)
		Harding, Peter: Der Kapuzinermönch (AtV)
		Peters, Ellis : Im Namen der Heiligen (Heyne)
		Prange, Peter : Die Principessa  (Knauer)   usw.
		
		
Links
		Weitere Informationen zur Literatur des Mittelalters sind im Internet zu 
		finden, es gibt sogar eine Liste der mittelalterlichen Kriminalromane.
		http://www.public.tu-bs.de
		
		http://www.uni-trier.de/uni/fb3/geschichte/haverkamp/lehrst./starthr.htm
		http://histo-couch.de
		http://texte.mediaevum.de/
		
		http://www.lehnswesen.de/page/html_quellen.html
		http://www.uni-greifswald.de 