Ausgabe Nr. 35                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Das Mittelalter in der Literatur

                                                                        von Dr. Erna Subklew

 

Was ist es, das uns das Mittelalter so interessant macht? Vielleicht hat es etwas mit der Globalisierung zu tun und dem Gefühl, seine eigene Verortung in dem großen Netzwerk noch nicht gefunden zu haben. Und nun versuchen wir, uns in unserer engeren Umgebung zurecht zu finden. Wir versuchen zu ergründen, wo wir stehen, wer wir sind und woher wir kommen.  Der Blick in unsere Vergangenheit gibt uns vielleicht Halt. Es scheint die Enge des Mittelalters zu sein, die Überschaubarkeit der Familie, der Hausgemeinschaft, der begrenzten Umgebung, alles das, was wir jetzt mehr oder weniger vermissen. Vielleicht ist das der Grund, dass das Mittelalter jetzt so hoch im Kurs steht.


Literatursorten
Wenn wir vom Mittelalter in der Literatur sprechen, müssen wir drei Gruppen unterscheiden:
            - Die Literatur des Mittelalters selbst, z.B. das Nibelungenlied
            - Literatur, die sich wissenschaftlich mit dem Mittelalter auseinandersetzt
            - und die zeitgenössische Belletristik, die das Mittelalter als Schauplatz hat.
Bei der letztgenannten Literatur verlangen wir zwar auch, dass der Autor möglichst genau recherchiert, aber es beeinträchtigt weder den Verlauf der Handlung, noch wird man genau überprüfen, ob jedes Detail stimmt. Die Handlung der Bücher spielt in der Regel in einer bestimmten Region, einer bestimmten Stadt, einem bestimmten Ort. Klöster, Kirchen, Schlösser sind dabei gern gewählte Schauplätze.
Ein Buch, dessen Handlung  in einem mittelalterlichen Kloster spielt und wohl das meiste Aufsehen in den vergangenen Jahren erregt hat, ist Umberto Ecos „Im Namen der Rose“.

Wissenschafts-Texte
Sucht man wissenschaftliche Bücher über das Mittelalter, so lohnt es sich, außer bei den einzelnen Internet- Buchhandlungen, vor allem bei den verschiedenen Universitäten nachzusuchen. Fast jede Universität veranstaltet Vorlesungen und Seminare zum Mittelalter  und gibt dabei auch die Quellenliteratur an.
Unter dem Link lehnswesen.de, und dort unter Quellen, findet man die
Titel von vierundzwanzig Bucherscheinungen der letzten Jahre, die sich mit dem Mittelalter beschäftigen. So z.B. das Buch von
Seibt, Ferdinand: Glanz und Elend des Mittelalters, Orbis 1999
Arens, Peter: Europa im Mittelalter, Ullstein 2004. Von diesem Buch gibt es auch ein Hörbuch, bestehend aus vier Teilen.
Decker, Rainer: Hexen, Magie, Mythen und die Wahrheit, Primus Verlag 2004 um nur einige zu nennen. 

Mord und Verbrechen
Viele von den im Mittelalter angesiedelten Romanen haben ein Verbrechen oder einen Mord zum Inhalt. Sie schildern Kriminalfälle einer längst vergangenen Zeit. Manche spielen bereits im achten Jahrhundert  und sagen uns, dass zu keiner Zeit das Leben perfekt war. Manche Schriftsteller haben sogar mehrere Bücher, die denselben Ermittler haben – Klosterfrau oder Bruder - herausgebracht.
Ich möchte einige Bücher, deren Handlungen im Mittelalter spielen, nennen:
Cross, Donna,W.: Die Päpstin (AtV)
Frazer, Margret: Die Magd (Econ)
Heine, E. W. :Topper (btb)
Harding, Peter: Der Kapuzinermönch (AtV)
Peters, Ellis : Im Namen der Heiligen (Heyne)
Prange, Peter : Die Principessa  (Knauer)   usw.

Links
Weitere Informationen zur Literatur des Mittelalters sind im Internet zu finden, es gibt sogar eine Liste der mittelalterlichen Kriminalromane.
http://www.public.tu-bs.de
http://www.uni-trier.de/uni/fb3/geschichte/haverkamp/lehrst./starthr.htm
http://histo-couch.de
http://texte.mediaevum.de/
http://www.lehnswesen.de/page/html_quellen.html
http://www.uni-greifswald.de