Ausgabe Nr. 36                         Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung älterer Erwachsener
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Meine ganz persönliche Sicht
Gedanken zum Thema Erinnern und  Vergessen.

                                                                    von Liane Rohn

Ob Substantiv oder Verb, hinter den Wörtern Erinnern und Vergessen steht eine Vielfalt an Bedeutungen.
Sich erinnern an persönliche Lebensverläufe oder im näheren Umfeld, vergessen können, gar wollen, ist leider oder Gott sei Dank, nicht steuerbar.
Wer seine ganz persönlichen Erinnerungen aufschreibt wird feststellen, wie wenig Persönliches eigentlich am Ende übrig bleibt. Erinnerungen sind stets eingebettet in die Zeitgeschichte und Lebensgeschichten anderer Individuen und Menschengruppen.
Ein Phänomen des Erinnerns ist die Wahrscheinlichkeit, vergessen Geglaubtes wieder ins Bewusstsein gelangen zu lassen. R. Dreistadt erklärt dies anhand des „plötzlichen Einfalls“.
Erinnern heißt aber auch Vergegenwärtigen des Vergangenen und ebenso die Rückkehr von Verwahrtem.

Von der Menge an Informationen, die gelernt, geübt, an Wissen aufgenommen wird, kann nur ein geringer Teil „gemerkt“ werden.
Je nach emotionalem Gehalt werden Ereignisse, Erlebnisse vergessen.
Relevante, prägnante insbesondere positive Dinge werden weniger vergessen als die mit negativen Emotionen verbundenen.
Vergessen wollen ist ein Akt des Verdrängens, ein Versenken von Taten, Geschehnissen und Gedanken, im Glauben an das absolute Verschwinden. Vergessen werden kann einhergehen mit Oberflächlichkeit, Unterschätzung von Werten und Wichtigkeiten.

Die Behauptung: glücklich ist wer vergisst .... trifft eher peripher zu.
Da gefällt schon besser, Vergessen als Papierkorb für zu viele Informationen zu betrachten.

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